Nachrichten vom 31. Mai 2000

[ China ] Ein Leserbrief: Reaktion auf den Tod von Frau Mei Yulan

Wir würden gerne unsere Trauer um Frau Mei Yulan bekunden, die wegen der Zwangsernährung während ihres Hungerstreiks in der Chaoyang Haftanstalt gestorben ist. Wir möchten den Familienangehörigen von Frau Mei unser herzliches Beileid ausdrücken. Darüber hinaus verurteilen wir die unmenschliche Behandlungsweise von Falun Dafa Praktizierenden durch das Polizeidezernat. Wir bitten die Regierung, die Verfolgung sofort zu stoppen und den Falun Dafa Praktizierenden ihre grundlegenden Rechte auf Leben zurückzugeben.

Alle Falun Dafa Praktizierende aus der Stadt Langfang


[ Beijing ] Die Familienangehörigen von Mei Yulan waren nicht von ihrem Tod unterrichtet worden

Die Familienangehörigen von Frau Mei Yulan wußten nicht, daß Frau Mei aufgrund von Zwangsernährung gestorben war. Mehrere Praktizierende gingen ihre Familienangehörigen besuchen und fanden heraus, daß diese keine Ahnung davon hatten, daß Frau Mei wegen der Zwangsernährung gestorben war. Die Familienangehörigen sagten, als sie die Wahrheit erfuhren, "Sie dürfte nicht eingeäschert worden sein, ohne daß uns die Regierung eine objektive Antwort gibt."

Frau Mei Yulans Mutter wurde getäuscht. Es wurde ihr gesagt, daß "Frau Mei Yulan mit Zwangsarbeit bestraft worden ist und die nächsten zwei bis drei Jahre nicht nach Hause zurückkommen wird."

Außerdem wurde ihrem Mann, Li Wanqing, der wegen des Praktizierens von Falun Gong mit Zwangsarbeit bestraft worden ist, nichts von dem Tod seiner Frau erzählt. Gegenüber dieser Situation hat die Tochter von Frau Mei am 27. Mai 2000 gegen 7 Uhr abends gesagt, "Meine Tante hat die Einverständniserklärung mit der Einäscherung des Leichnams meiner Mutter am 28. Mai 2000 schon unterschrieben."


[ Beijing ] Mein Erlebnis in der Chaoyang Haftanstalt

Am 7. Mai ging ich zum Jietai Tempel, um dort die Falun Gong Übungen zu praktizieren. Am 8. Mai gegen 0.20 Uhr wurde ich inhaftiert und kam in die Zelle Nr. 602. Am Morgen des 11. Mais versuchte ich, die Falun Gong Übungen zu machen, aber es wurde mir nicht erlaubt. Wir sechs Praktizierende saßen dann Tag ein Tag aus auf dem Boden. Am 14. Mai fingen wir an, Essen und Wasser zu verweigern, um die Freilassung aller inhaftierten Praktizierenden zu verlangen. Am fünften Tage unseres Hungerstreiks hielten die Aufseher und der Direktor eine Besprechung mit allen Zellenoberhäuptern ab und forderten von ihnen, uns zwangszuernähren, falls wir immer noch nicht äßen. Das Zellenoberhaupt meiner Zelle war ein Betrüger in den 40ern. Nachdem er vom Treffen zurückkam, schloß er die Zellentür hinter sich, schleppte uns zur Toilette und zwangsernährte uns mit "pickle soup" (salzige Suppe mit eingelegtem Gemüse). Ein Praktizierender schrie: "Du erzeugst Karma!" Das Zellenoberhaupt sagte darauf: "Die Aufseher und der Direktor verlangten von uns, das zu machen. Wir bekommen Mahlzeiten, wenn wir euch zwangsernähren. Ansonsten bekommen wir kein Essen."

Wir sechs Praktizierende verweigerten sechs Tage lang Wasser und Essen, während wir die ganze Zeit über auf dem Boden saßen. Am 19. Mai wurden wir dann freigelassen.


[ Guangzhou ]

Die Praktizierende Frau Xu Saiying des Fünften Forschungsinstituts der Abteilung für Informationsindustrie wurde für 15 Tage in Haft genommen und mußte eine Geldbuße von 900 Yuan an die Wushan Polizeistation des Tianhe Bezirkes der Stadt Guangzhou bezahlen, ohne einen Beleg dafür zu bekommen, weil sie im Dezember 1999 nach Beijing gegangen war, um für Falun Gong zu appellieren.

Später behauptete die Sicherheitsabteilung des Fünften Forschungsinstituts grundlos, daß Frau Xu Saiying ihr eine Strafe von 4300 Yuan schuldete, und zog anschließend monatlich 500 Yuan von Frau Xus Gehalt ab. Frau Xu war auch schon aus der Partei entlassen worden.

Diesen April gingen zwei weitere Praktizierende des Fünften Forschungsinstituts, Frau Zhao Guizhen uns Herr Ni Hongzhen, nach Beijing, um die Wahrheit über Falun Gong zu berichten. Danach wurde Frau Zhao für 15 Tage in Polizeigewahrsam genommen und mußte eine Geldstrafe von 3000 Yuan bezahlen, ohne einen Beleg dafür zu bekommen. Herr Ni wurde aus der Partei entlassen. Außerdem verweigerte ihnen das Fünfte Forschungsinstitut ebenfalls grundlos drei Monate Gehalt. Anfang des vierten Monates wurden ihnen jeweils nur 200 Yuan Lohn ausgezahlt.


[ Qingdao, Provinz Shandong ]

Vom 25. April bis zum 13. Mai sind über 100 Praktizierende aus Qingdao nach Beijing gegangen, um Falun Dafa zu verteidigen. Unter ihnen: Min Huirong, Qiu Suqiao und Du Huiming, die Strafvollzugshaft erhielten; Yan Jingqiu und Jiang Mingzhai erhielten Arbeitslager; und Cui Weirui, eine frühere Kontaktperson von Falun Gong, wurde unter ständige Überwachung gestellt.


[ Shenzhen ] Neues aus der Futian Haftanstalt

Einige Praktizierende, die verhaftet wurden, weil sie auf dem Tiananmen-Platz Falun Gong geübt hatten, wurden kürzlich nach einem über 10-tägigen Hungerstreik freigelassen. Viele andere Praktizierende in der Haftanstalt sind noch immer im Hungerstreik:

Frau Dai Ying
Herr Zhuang Wenshu
Frau Zhang, eine Ärztin in den 50ern
Herr Guo Yiqun
Frau Wang, Assistentin eines Filialleiters der Zhongxing Bank
Frau Chen Yan
Frau Wang Ningjing - sie wurde am 8. Mai inhaftiert. Nachdem sie in den Hungerstreik ging, wurde sie von kriminellen Mitinsassen der Zelle 11 zusammengeschlagen. Sie war am ganzen Körper verletzt. Oftmals während der Zwangsernährungen war sie dem Ersticken nah.

Die Telefonnummer der Futian Haftanstalt ist +86-755-311-3218.


Rubrik: Veranstaltungen