Nachrichten vom 06. Juli 2000

[ China ]

Im Oktober 1999 wurden die Praktizierenden Zhuang Jian aus Guangzhou und Chen Tuoyu aus Guizhou während eines Treffens bei einem Praktizierenden aus der Provinz Sichuan, wo sie Erfahrungen ausgetauscht hatten, verhaftet. Seitdem sind sie bereits über 8 Monate in der Guanghan Haftanstalt der Provinz Sichuan inhaftiert. Die Prozesse gegen die beiden Praktizierenden wurden immer wieder aufgrund von Mangel an Beweisen verschoben. Laut Informationsquellen wurde das Verfahren gegen Zhuang Jian heute eröffnet. Seine Familienangehörigen waren beim Prozeß anwesend.


[ Changchun ]

Einige Praktizierende in der Heizuizi Frauen-Haftanstalt, die vorher eine Verpflichtung geschrieben haben, daß sie nie wieder Falun Gong praktizieren werden, haben ihr Versprechen wieder zurückgenommen, nachdem sie den Artikel „Der Vollendung entgegen” vom Lehrer Li gelesen hatten.


[ Beijing ] Polizeibrutalität auf der Tiananmen-Platz-Polizeistation

Am 2. Juli war die Temperatur in Beijing etwa 40 Grad Celsius. Über 300 Praktizierende wurden in die Tiananmen Polizeistation eingeliefert. Die meisten von ihnen weigerten sich, ihre Namen und Adressen anzugeben. Die Zivilpolizisten der Polizeistationen aller Bezirke in Beijing kamen zu der Polizeistation, um die Praktizierenden, die von ihren Bezirken sind, herauszusuchen. Der Versuch der Polizei, die drei identifizierten Praktizierenden wegzuschleppen, schlug fehl, weil die anderen Praktizierenden dies nicht zuließen. Das verursachte noch mehr Aufregung und machte die Polizisten wütend. Aus Rache organisierte die Polizei um 17 Uhr ein Dutzend Schläger, um die inhaftierten Praktizierenden ungeachtet ihres Alters mit Schlagknüppeln zusammenschlagen zu lassen.

Die Praktizierenden hielten sich bis zum Ende an die Prinzipien von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht”, sogar als eine junge Frau zu Boden ging und ihre Bluse dabei zerrissen wurde; bis die älteren Menschen von den Schlägen außer Atem waren; bis Schuhe verloren gingen und Chaos einsetzte. Nach einer halben Stunde Schläge wurden die Praktizierenden schlußendlich getrennt ... Ist das das, was die Volkspolizei für das Wohl des Volkes tut?


[ Beijing ]

Xiao Hai, 19 Jahre alt, aus Beijing. Sein Gymnasium hinderte ihn, am 2. Juli an der Prüfung teilzunehmen, der sich jeder unterziehen und bestehen muß, um an einer Universität studieren zu können, nur weil er sich weigerte, Falun Gong aufzugeben.


[ Beijing ] Unmenschliche Mißhandlungen in der Haftanstalt des Landkreises Huairou

Am Morgen des 5. Februars 2000, dem chinesischen Neujahrstag, machten ein Dutzend Praktizierende, mit den ich befreundet bin, und ich selber zusammen die Falun Gong Übungen im Huairou Park. Bevor wir die zweite Übung beenden konnten, zwang uns eine Gruppe von Polizisten auf einen Lastwagen, und sie brachten uns in den Hof der Haftanstalt. Ungefähr 10 Minuten später umzingelte uns eine Gruppe bewaffneter Polizisten. Sie begannen uns wegzubringen, um uns zu verhören. Später kam ich in die Vollzugshaft.

Sobald ich die Haftanstalt betreten hatte, sagten einige Polizisten, die gerade im Dienst waren: „Da du uns keinen guten Neujahrstag haben läßt, mußt du zur Strafe draußen auf dem Hof in der Kälte stehen.” Daraufhin zwangen sie mich, meine dicken Baumwollhosen auszuziehen und Barfuß, nur mit Unterwäsche bekleidet, auf dem vereisten Boden zu stehen. Ich stand dort draußen ca. eine Stunde lang bei kaltem Wind, ich durfte mich nicht bewegen. Alles, was ich tun konnte, war meine Zähne zusammenzubeißen und diese Behandlung zu ertragen.

Eine Stunde später erlaubte mir der Aufseher, meine Kleidung in der Hand haltend in die Gefängniszelle zu gehen. Sobald ich die Zelle betrat, ordnete die Aufsicht den kriminellen Insassen an, mich sozusagen zu baden, wobei ungefähr 11 Kübel kaltes Wasser über mich geschüttet wurden. Anschließend zwangen sie mich, die Gefängnisregeln aufzusagen und erlaubten mir nicht zu frühstücken. Um 16 Uhr bekam ich zwei Mantou (Dampfbrötchen) und eine halbe Schüssel Suppe zu essen. Etwa 10 Minuten später nachdem ich gegessen hatte, wurde ich zum Aufsichtsbüro gerufen. Der Aufseher forderte mich auf, meine Oberbekleidung auszuziehen und mich dann auf den Boden zu legen. Daraufhin nahm einer von ihnen einen Elektrostab, um mir am ganzen Körper Elektroschocks zu geben. Ich wälzte mich über den ganzen Boden. Als ich den Büroschreibtisch berührte, traten und schlugen sie mich wie verrückt. Das alles ging ungefähr eine Stunde lang so. Ich konnte es nicht mehr länger ertragen und schrie: „Ich kann es nicht mehr länger aushalten!” Daraufhin bekam ich noch stärkere Elektroschocks und sie fragten mich: „Wirst du noch weiter Falun Gong praktizieren?” Ich schrie drei Mal: „Ja! Ja! Ja!” Danach wurden sie noch brutaler und führten den Elektrostab in meinen Mund. Ich konnte diese Art Qualen nicht ertragen und bewegte daraufhin meinen Kopf so stark hin und her, daß der Elektrostab aus meinem Mund raus kam. Danach schlugen sie mich auf meinen Mund und benutzten Schuhe, um in mein Gesicht zu schlagen, bis mein Gesicht blutete. Ein anderer Aufseher forderte mich auf, mein Gesicht zu waschen. Allerdings war das derjenige, der mich aufgefordert hatte, mich auf den Boden zu legen. Er saß auf einem Stuhl und gab mir Elektroschocks, wobei er hämisch lächelte: „Was ist wirkungsvoller, Falun Gong oder der Elektrostab?” 5 bis 6 Minuten später schickten sie mich dann in die Zelle zurück.


Rubrik: Veranstaltungen