Die Zeit zwischen dem Ereignis vom 25.04.99 und der Abschaffung des Falun Gong durch das kommunistische Regime am 22.07.99


Das Ereignis am 25.04.1999 hätte ein guter Anfang sein können, so dass das kommunistische Regime sich mehr öffnet und die Stimme der Bevölkerung hört. Am Nachmittag des 25.04.99 hatte der Premierminister Zhu Rongji einige Falun Gong Praktizierende empfangen und ihre Bitten entgegengenommen. (Anmerkung: Der Premierminister Zhu hatte sich während der ganzen Verfolgung von Falun Gong noch nie gegen Falun Gong ausgesprochen. Nur Jiang Zemin gleichzeitig Staatspräsident, Vorsitzender der KP und Oberhaupt des Militärs -unterdrückt rigoros die ganze Zeit über Falun Gong. Seine berühmtesten Worte sind in Schlagzeilen der amtlichen Volkeszeitung zu lesen: "Ich glaube nicht, dass ich Falun Gong nicht erledigen kann.") Am Abend verließen die Praktizierenden Zhong Nan Hai - den Regierungssitz, weil sie meinten, dass der Wunsch nach einem guten Verständnis und die Unterstützung von Falun Gong durch die staatlichen Führung erreicht wurde. (Bericht vom 26.April der "Zentralen Zeitung")

Zwar wurde das Ereignis ruhig beendet, aber die grausame Unterdrückung von Falun Gong fing erst an.

Ein paar Tage später sammelte die chinesische Obrigkeit durch Bürgerkommissionen, Verwaltungsorganisationen auf den verschiedenen Ebenen, Organisationen der Partei usw. Namenlisten von Falun Gong Praktizierenden .

Danach, Anfang Juni 1999 hatte die chinesische Regierung gerüchteweise eine Notfallssitzung einberufen. Nach dieser Sitzung wurde Falun Gong als Sekte beurteilt und Falun Gong Praktizierende wurden innerhalb kürzester Zeit verhaftet. Es gab das Gerücht, dass die chinesische Regierung die Reduzierung der aktiven Bilanz des Außenhandels in Höhe von 500 Million US. Dollar als Gegenleistung benutzen wollte, um die USA zu bitten, Meister Li nach China zurückzuschicken (Central Daily News, 02. Jun. 1999). In allen Städten wurden die zuständigen Leute für Falun Gong verfolgt, und ihr Telefon abgehört. Ihre Unterhaltungen und Aktivitäten wurden streng überwacht. Den Falun Gong Praktizierenden wurde gedroht, sie von ihren zu Ämtern entheben, wenn sie ihre Kultivierung mit Falun Gong nicht unterlassen. Armeeangehörigen, die Falun Gong praktizieren, wurde gedroht, aus der Parteimitgliedschaft und der Militärangehörigkeit ausgeschlossen zu werden. In China kommt für Beamte der Ausschluss aus der Parteimitgliedschaft einem beruflichen Ruin gleich, sie müssen ihre Arbeit verlassen und können sich um keine Ämter mehr bewerben. Den praktizierenden Studenten wurde gedroht, sie zu exmatrikulieren. In manchen Regionen wurden Polizeiwagen in der Nähe von den Wohnungen der Praktizierenden geparkt, und nach den Berichten einiger Praktizierender machten Polizisten sogar mit Absicht Probleme für Falun Gong Praktizierende.

Die chinesische Regierung in Peking verteilte das erste Dokument gegen Falun Gong an jede Abteilung der Landesregierungen, an alle Ämter, die direkt zu der zentralen Regierung gehören, und an alle Hochschulen, um das Verbot bekannt zu geben. Es war Falun Gong Praktizierenden nicht mehr erlaubt, die Übungen und Aktivitäten für Verbreitung des Falun Dafa in der Öffentlichkeit zu machen; ferner wurden es allen Ausbildungsstätten, den Unis und Hochschulen, den Gymnasien und den Grundschulen verboten, Räume für Aktivitäten des Falun Gong zu vermieten. Gleichzeitig berichteten Praktizierende aus einigen Städten, dass die Übungen frühmorgens im Park gestört wurden.

Es gab Zwei Gerüchte: eines war die Absicht der chinesischen Regierung, Meister Li zurück nach China zu holen, indem eine Reduzierung der aktiven Bilanz im Außenhandel in Höhe von 500 Million US Dollar als die Gegenleistung geboten wurde; ein anderes war die Beurteilung des Falun Gong als Sekte. Auf diese beiden Gerüchte hin veröffentlichte Meister Li am 02.Juni 1999 einen Artikel "Einige Gedanken von mir". Dadurch wollte Meister Li der chinesischen Obrigkeit erklären, dass er die Falun Gong Praktizierenden nur zu guten Menschen machen wolle und kein Interesse an Politik habe, dass die Falun Gong Praktizierenden keinem Aberglaube nachgingen, dass Falun Gong keine Sekte sei. (Die deutsche Übersetzung siehe Anlage 1.) Wegen der Gerüchte gingen Falun Gong Praktizierende wieder nach Peking, um zu versuchen, der Regierung eine Erklärung abzugeben.

Am Abend des 04. Juni 1999 entsandte die Obrigkeit eine große Menge Polizisten, um alle Hotels in Peking zu durchsuchen und zu kontrollieren, um Praktizierende zu finden und sie aus Peking auszuweisen. Es wurden entlang der Wege nach Zhong Nan Hai Sperren und Kontrolleure aufgestellt, um die Praktizierenden zu vertreiben.

Gegen die verschiedenen Gerüchte, dass Falun Gong unterdrückt werden solle, gab die Zentrale für Landesangelegenheiten am 04. Juni 1999 eine gemeinsame Erklärung ab: Die Regierung habe Falun Gong niemals unterdrückt oder verboten; die Falun Gong Praktizierenden sollten keine Gerüchte glauben; die chinesische Regierung wollte auch Meister Li, den Begründer des Falun Gong, nicht nach China zurückholen; die praktizierenden Parteimitglieder würden weder aus der Partei noch aus dem Kommunistischen Jugendverband Chinas ausgeschlossen; sie würden auch nicht wegen ihrer Kultivierung mit der Enthebung aus ihren Ämtern bestraft.

Aber am 21. Juni 1999 wurde wieder ein kritischer Artikel in der amtlichen Zeitung "Volkszeitung" veröffentlichtet. In diesem Artikel wurde von führenden Parteimitgliedern verlangt, dass sie in erster Linie die Fahnen des Materialismus und Atheismus hochhalten sollen.

Seit Juni 1999 gaben die Organisationen auf lokaler Ebene der zentralen Regierung die Dokumente aus, in denen Falun Gong als Sekte beurteilt wurde. Für alle Abteilungen wurde angeordnet, den Falun Gong Praktizierenden keine Räume mehr anzubieten; Beamte, die zugleich Parteimitglieder sind, mussten mit der Kultivierung des Falun Gong aufhören, sonst wurden sie noch strenger bestraft.

Mitte Juni 1999 unterschrieben mehr als 1300 Praktizierende einen gemeinsamen Brief an Präsident Jiang Zemin und den Ministerpräsidenten Zhu Rongji, um einen Anspruch auf freies Üben in der Öffentlichkeit und auf legale Veröffentlichung der Bücher von Falun Gong zu erheben. Im Brief wurde erklärt, Falun Gong ist weder eine Religion im Sinne einer Kirche noch eine Sekte; Falun Gong ist kein Aberglaube, sondern Wissenschaft.

Am 14. Jun. 1999 wurde ein Dokument in der Shandong Provinz ausgegeben, um dadurch die praktizierenden Parteimitglieder und Regierungsbeamte dazu zu bewegen, mit Falun Gong aufzuhören. Als die Falun Gong Praktizierenden die obengenannte gemeinsame Erklärung der Zentralen für Landesangelegenheiten vom 04. Juni 1999 den Behörden vorlegten, sagte die Behörde, dass diese Erklärung nur eine Hinhaltetaktik für Ausländer sei.

Tatsächlich entsandten die Staatsorgane von Peking schon ab dem 26. Jun. 1999 öffentlich Polizisten, um Falun Gong Praktizierende gewaltsam von den Übungsorten entlang der Chang An Strasse zu vertreiben (Die Chang An Strasse ist die größte Strasse in Peking und die, die am Tian An Men Platz verläuft.); kurz danach wurde die großflächige Vertreibung in ganz Peking durchgeführt, um dadurch die Übungen des Falun Gong aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Anfang Juli 1999 verlangte die chinesische Regierung von jedem Parteimitglied, dass sie der Zentralregierung darüber berichten mussten, ob sie an Falun Gong glaubten.

Die Propagandainstitutionen wurden auch benutzt, um Straftaten gegen Falun Gong und Meister Li zu produzieren. Am 13. Juni wurde eine Anti-Falun-Gong-Webseite mit dem Namen "internationaler Anti-Falun-Gong-Verbund" errichtet (Die Webseite ging am 20. Juni ans Netz.). Auf der Webseite waren Aufsätze veröffentlicht, die Fakten fingierten und Meister Li und Falun Gong verleumdeten (Central News Agency 22/6). Später wurden sogar einige Leute organisiert, um sog. "Entlarvungsmaterial" zu produzieren, das dann bei CCTV gesendet wurde. Außerdem wurde Falun Gong die Schuld zugeschoben für die wenigen Fälle, bei denen man beim Praktizieren von Qigong auf Abwege geraten war, eine körperliche Behinderung erlitt oder Selbstmord verübte.

Am 19. Juli legte Jiang Zemin in einem Gipfeltreffen fest, Falun Gong in vollem Umfange zu beseitigen. Direkt einen Tag später, am 20. Juli wurde eine landesweite Verhaftungswelle in Gang gesetzt. Danach benutzte man alle möglichen Methoden, um den im Ausland lebenden Meister Li zurück nach China zu zwingen, damit das bereits kurz nach dem 25. April-Ereignis festgelegte Ziel, Falun Gong zu beseitigen, erreicht werden könne.

Frühmorgens am 20. Juli 1999 fingen bewaffnete Polizisten im ganzen Land gleichzeitig an, in großem Umfang die lokalen Zuständigen für Falun Gong zu verhaften. Bewaffnete Polizisten verhafteten Praktizierende mitten in der Nacht und durchwühlten allerorts Wohnungen, beschlagnahmten alle Dafa-Bücher und die für die Übungen benutzten Kassetten- und Videorecorder. Wie Praktizierende berichteten, hatten bereits ein paar Tage vor dem 20. Juli Polizisten angefangen, die zu verhaftenden Personen zu überwachen, um zu vermeiden, dass Praktizierende beim Durchsickern des Plans entfliehen würden. Die in Peking verweilenden mehr als 10 000 bewaffneten Polizisten sollten in Kampfbereitschaft erster Klasse sein. Sogar die Arten und Mengen der zu benutzenden Waffen wurden vorgeschrieben. Nach dem Bericht der Zeitung "Lian He" am 27. Juli wurden über zehntausend Praktizierende verhaftet und zehntausend Praktizierende vertrieben, die von überall hergekommen waren und appellieren wollten.

So berichteten Augenzeugen von der brutalen Verhaftung durch die Polizei: Die gewalttätigen Polizisten verprügelten die Praktizierenden. Sie zerrten die weiblichen Praktizierenden an den Haaren in die Polizeiwagen, so dass ihre Haare ausrissen; sie packten die männlichen Praktizierenden am Hals und zerrten sie in den Wagen. Viele ältere Praktizierende wurden von der Polizei herumgezerrt, geschlagen, am Genick gepackt und vorwärts geschoben; Manche Praktizierende wurden, nachdem sie von vier, fünf Polizisten gleichzeitig geschlagen wurden, in den Wagen geworfen, wobei ihre Körper schon im Wagen waren und beide Füße noch heraushingen. An Gesicht, Hals und Armen von vielen Praktizierenden waren Blutergüsse zu sehen. Ein gut 80 Jahre alter Mann sagte unter Tränen: "Ich sehe zum ersten Mal, dass die Polizei auf dieser Weise das Volk prügelt."

Anschließend verfügte das Zentralkomitee der KPC am 21. Juli einen Erlass, in dem Falun Gong offiziell als gesetzwidrige Organisation verkündet wurde und es den Parteimitgliedern verboten sei, an Falun Gong-Aktivitäten teilzunehmen. Diejenigen, die dagegen verstoßen, sollen aus der Partei ausgestoßen werden (China Times Abendblatt 22/7). Das Ministerium für Öffentliche Sicherheit arbeitete auch einen "Text mit Zehntausend Wörtern" aus, der von der Xinhua Presseagentur am 22. Juli veröffentlicht wurde. In diesem Text wurde Meister Li verleumdet und harte Kritik an ihm geübt. Meister Li wurde beschuldigt, am Tag vor dem Ereignis am 25. April in Peking gewesen zu sein. Damit wurde indirekt nahegelegt, dass er selbst die massenhafte Belagerung des Zhong Nan Hai aus dem Hintergrund gesteuert habe. Nachdem Falun Gong als gesetzwidrige Organisation abgestempelt wurde, verfasste das Chinesische Nationale Ministerium für Personalwesen am 23. Juli eine Vorschrift, dass Beamten das Praktizieren des Falun Gong nicht erlaubt sei. Es wurde auch erklärt, dass ab sofort all diejenigen, die Falun Gong Publikationen veröffentlichen, verbreiten, drucken und verkaufen, gesetzlich belangt werden. Das Nationale Amt für Öffentliche Publikationen teilte am 23. Juli ebenfalls mit, dass alle Publikationen über Falun Gong nicht mehr veröffentlicht und verkauft werden dürfen. Wer dagegen verstößt, wird gesetzlich belangt und bestraft. Daran anschließend wurden die internationalen Netzwerkverbindungen abgeschnitten um so die Verbindung zwischen Inland und Ausland unterbrechen. Später wurden auch die E-Mail-Verbindungen unterbrochen.

Um zu vermeiden, dass die Situation sich weiter verschlechtert, hatte Meister Li am 22. Juni einen offiziellen Brief "Einige Erklärungen von mir" veröffentlicht. Bezogen auf die Verleumdungen durch die chinesische Regierung schrieb er einige Erklärungen. Dazu betonte er, weder in Gegenwart noch in Zukunft gegen die Regierung zu sein. Er appellierte auch an die chinesische Regierung, die Falun Gong-Menschen nicht als Feinde zu betrachten und bat bei internationalen Organisationen um Unterstützung und Hilfe für die Falun Gong-Praktizierenden. In einem anderen öffentlichen Brief "An die Führungskräfte des Zentralkomitees der Partei und der Regierung" sagte er, "Wenn wir wirklich etwas Falsches getan haben, sprechen Sie bitte mit mir und wir können es richtig stellen." Er erklärte auch, dass Falun Gong keinen internationalen Hintergrund und keine politischen Ziele habe. (Die deutsche Übersetzung siehe Anlage 2.)

Auch die Falun Gong-Praktizierenden in China appellierten immer wieder in der Hoffnung, dass die Regierung erkennen möge, dass das Ereignis am Zhong Nan Hai am 25. April 1999 nur ein Appell war. Sie wollten der Regierung sagen: Falun Gong lehrt, wie man ein guter Mensch sein kann, es ist kein "böser Kult"; Die Praktizierenden sind gute Menschen, die die Gesetze befolgen. Sie appellierten an die Regierung, die Verhafteten möglichst bald freizulassen. Außerdem äußerten sie auch den Willen, sich zum Meister und dem Dafa zu bekennen. Damit die Führenden der Kommunistischen Partei Chinas eine richtige Erkenntnis über Falun Gong bekommen können, schrieben Falun Gong-Praktizierende Anfang Mai und am 27. Juli zwei Briefe an das Zentralkomitee der Partei. Durch diese Briefe erklärten die Praktizierenden der Regierung immer wieder, dass Falun Dafa kein "böser Kult" sei. Die Praktizierenden mischen sich auch nicht in die Politik ein. Nur aus Not und ohne eine andere Möglichkeit zu haben, die Tatsachen weitergeben zu können, sind die Praktizierenden zum Zhong Nan Hai gegangen. (Genaueres siehe im Text "Das Ergebnis des 25.04.1999, an dem zehntausend Falun Gong Praktizierende zum Regierungssitz gingen") Das von gewissen Leuten produzierte sog. "Entlarvungsmaterial" sei eine Verschwörung. In Fällen, in denen man beim Praktizieren von Qigong auf Abwege geraten sei und Selbstmord begangen wurde, kann nicht Falun Gong angelastet werden. Sie stellten anhand verschiedener wissenschaftlicher Forschungsergebnisse auch dar, dass Falun Gong kein Aberglaube, sondern Wissenschaft sei. Gleichzeitig stellten sie mittels verschiedener Fakten klar, dass Falun Gong gut für die Erhöhung der Moral und die Stabilität der Gesellschaft sei.

Meister Li versuchte auch über verschiedene Medien und in guter Absicht, der chinesischen Regierung die Tatsachen zu erklären. Er hat auch mehrmals an die chinesische Regierung appelliert, einen direkten Dialog zu führen. Er sagte den Praktizierenden, auf keinen Fall gegen die Regierung zu sein. Als er von "News Week" und "Britain Daily Telecom" interviewt wurde, erklärte er, dass man das Vertrauen des Volkes verlieren würde, wenn man Falun Gong niederschlagen würde. Als Regierender kann man Menschen etwas verbieten, aber nicht Herzen. Als er von CBS interviewt wurde, betonte er, Falun Gong werde keine Bedrohung für die Kommunistische Partei Chinas sein. Hauptsächlich wollen die Praktizierenden gesunde Körper haben. Sie wollen alle gute Menschen mit hoher Moral sein.


Anlagen:
1. Einige Gedanken von mir
2. Einige Erklärungen von mir

Einige Gedanken von mir

Neulich hat die Presse berichtet, dass Festland-China eine Reduzierung der aktiven Bilanz im Außenhandel in Höhe von 500 Millionen US Dollar als Gegenleistung benutzen möchte, um mich zurück nach China zu überführen. Diesbezüglich möchte ich etwas sagen. Ich lehre Menschen, ihre Herzen zu veredeln, und gleichzeitig helfe ihnen bedingungslos, sich von Krankheiten zu befreien, damit sie eine noch höhere geistige Ebene erreichen. Ich nehme kein Geld oder Gegenstand als Entgelt. Sowohl auf die Gesellschaft als auch auf das Volk habe ich eine positive Wirkung ausgeübt, die zu einer allgemeinen Veredelung der Herzen und zu einer moralischen Steigerung geführt hat. Ich weiß nicht, ob dies vielleicht der Grund dafür ist, mich zu überführen. Möchte man, dass ich in mein Heimatland zurückkehre, damit mehr Menschen das Fa (Gebot) erhalten und ihre Herzen kultivieren? Wenn das der Fall wäre, braucht der Staat die 500 Millionen US Dollar nicht für diesen Tausch zu verlieren. Ich fahre von alleine zurück.

Allerdings habe ich folgendes gehört: in herkömmlichen Fällen sind diejenigen, die überführt werden sollen, entweder Kriegsverbrecher oder Feinde des Volkes. Hinzu kommen noch die Kriminellen. Wenn das so wäre, dann wüsste ich nicht, zu welcher oben genannten Kategorie ich passen würde.

In Wirklichkeit habe ich immer wieder die Menschen gelehrt, dass sie "Zhen (Wahrhaftigkeit), Shan (Barmherzigkeit), Ren (Nachsicht)" als Maßstab nehmen sollen. Sicherlich muss ich auch ein Vorbild sein. Als ich persönlich und die Falun Gong Schüler grundlos beschuldigt und ungerecht behandelt wurden, haben wir alle ein Herz voller großer Barmherzigkeit und großer Nachsicht gezeigt. Damit die Regierung genügend Zeit hat, uns kennen zu lernen, haben wir stillschweigend ausgehalten. Allerdings bedeutet diese Toleranz keinesfalls, dass ich und die Falun Gong Schüler uns fürchten. Man muss wissen: sobald ein Mensch die Wahrheit und den wahren Sinn des Daseins erkennt, scheut er sich nicht einmal, das eigene Leben dafür zu opfern. Legt unsere Barmherzigkeit und unsere Nachsicht nicht als Angst aus, um willkürliches Handeln im noch größeren Ausmaß weiterzuführen. In Wirklichkeit sind diese Menschen erleuchtete Menschen und Kultivierende, die den wahren Sinn des Lebens erkannt haben. Bezeichnet die Falun Gong Kultivierenden auch nicht als Aberglauben-Treiber. Es gibt viel zu viele Dinge, die die Menschen nicht verstehen und die Wissenschaft nicht erkannt hat. Existiert in den Religionen der Menschen nicht etwa auch der Glaube an die Gottheiten? In Wirklichkeit haben die echten Religionen und der uralte Glaube an die Gottheiten die Moral der menschlichen Gesellschaft über mehrere tausend Jahre aufrecht erhalten, so dass es die heutige Menschheit gibt, zu der Du, Ich und auch die anderen gehören. Ansonsten hätten die Menschen bereits längst angefangen, Unwesen zu treiben und dadurch Katastrophen ausgelöst. Vielleicht waren die Vorfahren der Menschen längst vernichtet und ausgestorben. Dann hätte es die Sachen von heute auch nicht mehr gegeben. In der Tat ist die Moral der Menschheit sehr wichtig. Wenn der Mensch nicht auf Tugend achtet, kann er alle möglichen schlechten Dinge tun. Für die Menschheit ist das sehr gefährlich. Das ist es, was ich den Menschen sagen kann. In der Tat habe ich nicht den Gedanken, etwas für die Gesellschaft zu tun, und möchte mich überhaupt nicht um irgendwelche Probleme der gewöhnlichen Menschen kümmern, noch weniger möchte ich die Macht von irgend jemandem wegnehmen. Nicht jeder Mensch legt so viel Wert auf die Macht. Hat die Menschheit nicht etwa einen Spruch gehabt, der heißt: "Jeder Mensch hat sein Ideal"? Ich möchte nur, dass diejenigen, die sich kultivieren können, das Fa (Gebot) erhalten und dass es den Menschen beigebracht wird, ihre Xinxing (Herzensqualität???? moralischer Wert) zu erhöhen. Mit anderen Worten: die moralischen Maßstäbe zu erhöhen. Außerdem wird nicht jeder Mensch "Falun Gong" lernen. Dennoch hat das, was ich tue, bestimmt nichts mit der "Politik" zu tun. Jedoch kommen die Verbesserung der menschlichen Herzen und die Kultivierenden mit ihrer erhöhten Moral jedem Land und jeder Nation zugute. Wie kann eine Sache, bei der den Menschen bei ihrer Krankheitsbeseitigung und ihrer Gesundheitserhaltung geholfen wird und bei welcher der moralische Standard der Menschen erhöht wird, als eine Sekte bezeichnet werden? Jeder Mensch, der "Falun Gong" praktiziert, ist ein Mitglied der Gesellschaft. Jeder geht seiner Arbeit und Karriere nach. Nur gehen sie morgens in die Parks, um dort eine halbe Stunde oder eine Stunde "Falun Gong" zu üben. Danach gehen sie zur Arbeit. Dabei gibt es keinerlei religiöse Vorschriften, die man unbedingt befolgen muss. Es gibt weder Tempel, Kirchen, noch religiöse Rituale. Man lernt, wenn man lernen möchte. Man kann gehen, wenn man gehen möchte. Es gibt auch keine Namensliste. Wie kann dies eine "Religion" sein? Apropos "Abwegigkeit". Wenn man Menschen beibringt, ihr Herz zu verbessern, ohne dafür Geld zu nehmen, und die Menschen von Krankheiten befreit und sie gesund macht, gehört das auch zur "Abwegigkeit"? Oder ist es so, dass alles, was nicht zur theoretischen Kategorie der kommunistischen Partei gehört, abwegig ist? Außerdem weiß ich, dass eine Sekte eben eine Sekte ist. Das wird nicht von der Regierung bestimmt. Ist das wirklich so, wenn etwas der Einstellung einiger Menschen in der Regierung entspricht, dann wird es als etwas Orthodoxes bestimmt? Darf man denn das Orthodoxe, das nicht der eigenen Einstellung entspricht, auch als etwas Abwegiges bestimmen?

In der Tat weiß ich ganz genau, warum manche Menschen unbedingt gegen "Falun Gong" sein müssen. Wie die Presse berichtet hat, gibt es zu viele Menschen, die "Falun Gong" lernen. 100 Millionen Menschen sind wirklich nicht gerade wenig. Befürchtet man, dass es zu viele gute Menschen gibt? Ist es nicht so, dass je mehr gute Menschen und je weniger schlechte Menschen es gibt, desto besser ist es? Ich, Li Hongzhi, helfe den sich kultivierenden Menschen bedingungslos dabei, ihre menschliche Moral zu erhöhen und auch die körperliche Konstitution der Menschen zu erhalten und so letztendlich zur Stabilität ihrer Gesellschaft beizutragen. Folglich dienen Menschen der Gesellschaft mit einem gesunden Körper besser. Ist dies nicht ein glücklicher Umstand für die Machthaber? In der Tat ist es eingetreten. Wieso ist man mir gegenüber nicht dankbar, sondern will über 100 Millionen Menschen in die Opposition zur Regierung drängen? Welche Regierung lässt sich so schwer nachvollziehen? Wer von diesen 100 Millionen Menschen hat keine Familienangehörigen, keine Kinder, keine Verwandten und Freunde? Ist das ein Problem bei 100 Millionen Menschen? Folglich hat man vielleicht noch mehr Menschen als Gegner. "Was ist eigentlich los mit den Führungsleuten meines geliebten Landes?" Wenn ich, Li Hongzhi, mit meinem Leben ihre Angst vor diesen guten Menschen beseitigen könnte, dann würde ich sofort zurückkehren und mich beliebig behandeln lassen. Wozu sollen "aller Welt zum Trotz" Arbeitskräfte und Geldmittel vergeudet werden, um ein menschenrechtsverletzendes Geschäft mit Politik und Geld zu machen? In Bezug auf die Beachtung der Menschenrechte sind die USA schon immer ein vorbildliches Land gewesen. Wird die amerikanische Regierung das Menschenrecht verkaufen, um dieses Geschäft zu machen? Außerdem bin ich ständiger Bewohner der Vereinigten Staaten, welcher sich im Geltungsbereich der amerikanischen Gesetze befindet.

Ich habe nicht die Absicht, irgend jemanden zu beschuldigen. Nur kann ich jene Verhaltensweise nicht verstehen. Warum will man die gute Gelegenheit, bei der man die Herzen des Volks gewinnen kann, nicht annehmen, sondern statt dessen über 100 Millionen Menschen in die Opposition drängen?

In den Nachrichten steht, dass viele Menschen nach "Zhong Nan Hai" gegangen sind. Mancher ist dadurch schockiert und verärgert. In Wirklichkeit war die Anzahl der Menschen, die dort hingegangen sind, überhaupt nicht groß gewesen. Denkt mal alle darüber nach: es gibt über 100 Millionen Menschen, die Falun Gong praktizieren. Davon sind nur über 10.000 hingegangen. Wie kann diese Anzahl groß sein? Man brauchte gar nicht zu mobilisieren. Unter den 100 Millionen Menschen wollte dieser und auch jener hingehen. Ruckzuck, waren über 10.000 Menschen da, nicht wahr? Sie haben weder laut gerufen noch Spruchbänder getragen. Sie haben sich auch nicht schlecht benommen. Sie waren auch nicht gegen die Regierung. Sie wollten nur der Regierung die Situation berichten. Warum geht das nicht? Sag doch mal, wo gibt es solche braven Protestierenden? Wird das Herz nicht gerührt, wenn man das sieht? Die Vorgehensweise, unbedingt Fehler beim "Falun Gong" finden zu müssen, um es auslöschen zu können, ohne dabei den Rest zu berücksichtigen, ist wirklich eine veraltete Methode. "Falun Gong" ist nicht so schrecklich, wie sich manche Menschen vorgestellt haben, sondern etwas sehr Gutes. Es bringt jeder Gesellschaft nur Vorteile, aber keinen einzigen Nachteil. Im Gegenteil dazu, ist das Vertrauen des Volks zu verlieren, die schrecklichste Sache. Aus dem Herzen gesagt, sind Falun Gong Schüler noch Menschen - lediglich bei ihrer Kultivierung. Sie haben noch menschliche Gesinnung. Bei dieser ungerechten Behandlung weiß ich nicht, wie lange sie das noch aushalten können. Das ist es, worum ich mir die meisten Sorgen mache.

Li Hongzhi
02.06.1999


Anlage 2.
Einige Erklärungen von mir

Der chinesische Falun Gong ist nur eine unter den Volksmassen verbreitete Bewegung zum Praktizieren. Es hat kaum eine Organisation, es hat keine politischen Ziele und hat sich niemals an Aktionen gegen die Regierung beteiligt. Ich bin einer bei der Kultivierung und hatte noch nie mit der politischen Macht zu tun. Ich lehre die Menschen lediglich die Kultivierung. Wenn ein Mensch gut praktizieren will, muss er ein moralisch edler Mensch werden. In Wahrheit habe ich es geschafft, dass die über hundert Millionen Menschen gute Menschen und noch bessere Menschen wurden. Eigentlich wollte ich dies nicht tun, aber die sich kultivierenden Menschen, deren Moral wieder anstieg, haben der Gesellschaft wirklich Vorteile gebracht.

Es wurde berichtet, dass ich die Menschen keine Medikamente einnehmen lasse. In Wirklichkeit ist es überhaupt nicht so. Ich habe nur die Beziehung zwischen Kultivierung und Einnahme der Medikamente erklärt. Ich habe über hundert Millionen Menschen gesunde Körper erhalten lassen. Zahlreiche Schwerkranke sind gesunde Menschen geworden. Das ist Tatsache. Aber manche Kranke, die in Lebensgefahr waren, und Geisteskranke ließ ich noch nie Falun Gong lernen. Jedoch wollten manche unter dem Umstand, dass ich davon nichts wusste, es unbedingt lernen. Können denn die ganz wenigen Menschen, die deshalb gestorben sind, als meine Schüler bezeichnet werden? Ich habe niemals gesehen, dass die Menschen, um die sich nicht gekümmert wurde, nicht mehr sterben können, nachdem sie einige Bewegungen gelernt haben. Nur weil im Krankenhaus die Krankheiten geheilt werden können, heißt das, dass niemand im Krankenhaus sterben kann?

Manche verbreiten das Gerücht, dass ich mein Geburtsdatum geändert habe. Das ist eine Tatsache. Aber in der Kulturrevolution hat die Regierung mein Geburtsdatum falsch geschrieben. Ich habe nur das falsche Geburtsdatum durch das richtige korrigiert. Bezogen darauf, dass Schakjamuni auch an diesem Tag geboren wurde, was hat das mit mir zu tun? Viele Verbrecher wurden auch an diesem Tag geboren! Ich habe auch niemals gesagt, dass ich Schakjamuni bin.

Bezogen darauf, dass die Schüler nach Beijing Zhong Nan Hai gegangen sind, um die Situation klar zu stellen. Auf dem Weg nach Australien stieg ich damals in Beijing um. Als ich wegflog, wusste ich überhaupt nicht, was in Beijing passierte. Ich bin immer alleine unterwegs. Um wenige Umstände zu machen, komme ich niemals mit den lokalen Schülern in Berührung, weil viele Menschen mich sehen wollen. Deswegen wusste ich damals nichts davon.

Wir sind sowohl jetzt als auch in der Zukunft nicht gegen die Regierung. Die anderen können uns schlecht behandeln, wir dürfen die anderen nicht schlecht behandeln. Wir dürfen die Menschen nicht als Feinde betrachten.

Wir appellieren an alle Staatsregierungen, an alle internationalen Organisationen und an die gutherzigen Menschen, uns zu unterstützen und zu helfen, um die aktuelle Krise in China zu lösen. Momentan sind meine Mutter und meine Schwester noch in Beijing, ihr Zustand ist sehr schlecht. Es wurde gesagt, dass die Polizei sie abführen wollte. Es gibt Nachrichten darüber, dass die Polizisten viele Menschen in Shenyang, Dalian und in anderen Regionen zusammengeschlagen haben. Ich appelliere auch an die chinesische Regierung und ihre Leitung, die Falun Gong Menschen nicht als Feinde zu betrachten. Auf jeden Fall hat das Volk in ganz China ein tiefes Verständnis für Falun Gong. Der dadurch entstehende Effekt kann dazu führen, dass das Volk sein Vertrauen in die Regierung und ihre Leitung verliert und von der chinesischen Regierung enttäuscht ist.

Li Hongzhi
22.07.1999

(Anmerkung: Das Heft Qian Gu Qi Yuan wurde 2000 von vielen chinesischen Übersetzern und Deutschen zusammen übersetzt.)



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