Meine Erfahrungen mit Behinderungen bei der jetzigen Zeit

Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende

In den letzten Wochen und Monaten sind mir einige Schwierigkeiten bei der Dafa-Arbeit aufgefallen, für die ich zum Teil auch selber verantwortlich war. So habe ich z.B. manchmal bei Gesprächen mit Politikern und anderen Menschen versucht, mit menschlichem Intellekt und psychologischem Abwägen einen Zugang zu den Menschen zu gewinnen. Ich hatte mir vorher überlegt, wie ich am besten mit ihnen reden könnte und wie ich den größtmöglichen Erfolg erzielen könnte. Durch dieses Nachdenken und Überlegen habe ich aber selten einen guten Zugang zu den Menschen gefunden. Irgendwie hatte ich dann im Gespräch auch immer wieder eine Nuance, bei der sich die Menschen dann auch wieder verschlossen hatten. Ebenso habe ich durch Nachdenken nur selten eine vernünftige neue Dafa-Aktivität gefunden. Oder ich hatte mir meine Zeit falsch eingeteilt und kam nicht rechtzeitig ins Handeln, wenn es einen besonderen Anlaß gab, wie z.B die Medien zu informieren. Das waren verschiedene Behinderungen, die dadurch entstanden, dass ich auf der menschlichen Ebene nach einer Lösung gesucht hatte. Diese Behinderungen hatten solange einen gewissen Einfluss auf meine Dafa-Arbeit, bis ich mich wieder an eine unserer Grundlagen erinnert hatte: Barmherzigkeit und Nachsicht.

Ich hätte mich in all diesen Fragen eigentlich von der Barmherzigkeit anleiten lassen sollen, dann hätte ich automatisch die richtigen Wege gefunden. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Barmherzigkeit zu meinem wichtigsten Ratgeber bei der Dafa-Arbeit. Als ich mich nicht mehr fragte, wann der richtige Zeitpunkt sei, um mit dem Journalisten zu sprechen, sondern mir einfach sagte, "Mensch, der muss das doch jetzt wissen," da hatte ich dann auch das richtige Verhältnis von Freundlichkeit, Mut und Standhaftigkeit und konnte die Wahrheit über Dafa auch richtig darstellen. In solchen Momenten habe ich auch nicht mehr daran gedacht, was der andere wohl über mich denken würde. Das war unwichtig geworden. Dieses Handeln war aber auch nur solange ausgeglichen und harmonisch, solange ich die Barmherzigkeit als aufrichtige, selbstlose Hilfe wirklich aus dem Herzen empfunden hatte. Sobald die Barmherzigkeit zum Streben wurde, zum eigensinnigem Helfen, war ich wieder in der Tätigkeit eines normalen Menschen und hatte auch weniger Erfolg. In diesem Zusammenhang sehe ich auch mein Verständnis, dass die Kultivierung bei der Fa-Berichtigung eine höhere Essenz der individuellen Kultivierung ist, dass man durch die Aktivitäten in der Fa-Berichtigung eine bessere Kultivierungsumgebung hat und mehr als zuvor aufgefordert ist, wahrhaftig, barmherzig und nachsichtig zu sein. Entfernt man sich bei der jetzigen Dafa-Arbeit etwas von diesen drei Prinzipien, wird das von den Dämonen sofort ausgenutzt und man macht Fehler in der Kultivierung ganz unabhängig davon, wieviel Dafa-Arbeit man zuvor geleistet hatte. Das hat dann auch zur Folge, dass z.B. die Menschen weniger zuhören oder wir nicht glaubwürdig erscheinen. Oder das Aussenden der aufrichtigen Gedanken in der jetzigen Phase der Fa-Berichtigung wird geschwächt.

Neulich war ich z.B. auf dem Geburtstag meiner Tante eingeladen. Die Sitzordnung an den Tischen zu je 6 Personen hat sie selbst vorgenommen. Ich saß mit älteren Herrschaften zusammen, die ich alle nicht kannte. Zu Beginn waren die Gespräche etwas zäh und handelten von Alltäglichkeiten. Ich dachte in dieser Situation aber nicht krampfhaft, wie ich das Gespräch auf Falun Gong bringen könnte. Ich folgte der Barmherzigkeit und wollte niemandem ein Gespräch darüber aufzwingen. Ich hatte in gewissem Sinne auch Nachsicht für ihre Gesprächsthemen. Nachdem ich mich in ihre Art eingefügt hatte, waren sie aber auch mehr daran interessiert, etwas über mich zu erfahren. Und so folgte ich dem natürlichen Lauf der Dinge und erzählte einem Tischnachbarn etwas über Falun Gong. Daraufhin wollten die anderen Tischnachbarn auch etwas darüber erfahren, und zum Schluß wußte der ganze Tisch, was man unter Kultivierung versteht und nach welchen Prinzipien man sich im Falun Gong kultiviert. Ein paar Flyer und Falun Gong Zeitungen rundeten das Gespräch ab. Als ich dann weg gegangen bin, waren alle sehr froh über den wertvollen Austausch am Abend und fanden Falun Gong für den Erhalt der Moral sehr gut und wichtig.

Wer hätte vorher gedacht, dass an dieser Feier mindestens 5 Personen das Fa erhalten würden. Man kann in allen Lebenssituationen das Fa verbreiten und berichtigen, eben auch auf Familienfeiern, um aber all diese Situationen richtig und erfolgreich im Sinne der Fa-Berichtigung zu meistern, hilft mir die Barmherzigkeit, die richtigen Schritte, das richtige Tempo und die richtigen Worte zu finden. Die selbstlose Barmherzigkeit, die nur an das Wohl der anderen denkt, unterscheidet die Dafa-Arbeit von herkömmlicher missionarischer Tätigkeit.

Z.Z. treten auch einige Störungen in meinem Umfeld auf, die noch verborgene Kultivierungslücken oder Eigensinne aufspüren. Sei es, dass Interessen aus der Zeit vor der Kultivierung wieder wachgerufen werden oder dass Wünsche in der Menschenwelt greifbar nahe liegen. So hat man mich z.B. gefragt, ob ich nicht schon eine eigene Familie hätte, wann ich denn heiraten wollte, oder andere Bekannte schwärmen von ihrer Familie als ihren Lebensinhalt. Es wird halt noch mal getestet, ob ich auch wirklich alles loslassen kann. Erst nachdem ich das als Störung erkannt hatte, konnte ich solche Wünsche in der Menschenwelt leichter beiseite schieben. Ich habe das so verstanden, dass jetzt geschaut wird, ob ich auch die letzten Anhaftungen und Eigensinne an die menschliche Welt ablegen kann. So wie Meister Li in der Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington gesagt hat, dass der unabgelegte Eigensinn "garantiert von bösen Lebewesen kontrolliert und ausgenutzt" wird. "Die bösen Lebewesen suchen ausschließlich deine eigensinnigen Gedanken und verstärken sie." Und genau das hatte ich in der letzten Zeit auch selber erfahren. Gleichzeitig sehe ich jetzt auch, wie sehr ich noch von anderen Dingen als dem Dafa erfüllt bin, wie wenig ich im Fa stehe. Es ist leicht zu sagen, dass man jede freie Zeit für die Fa-Berichtigung verwendet, aber es ist nicht ganz so leicht, alles für das Dafa wirklich loszulassen. So wie es uns die Praktizierenden in China vorleben.

Ich habe häufiger erfahren, wie unser Eigensinn ausgenutzt wird, um uns jetzt bei der Dafa-Arbeit zu behindern, indem wir uns selbst schwächen oder andere Menschen durch unsere Eigensinne oder Kultivierungslücken abgeschreckt werden. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten und Lücken wie Ungeduld und Kampfeslust, indem man z.B. andere Menschen oder Praktizierende immer mitten im Gespräch unterbricht, oder eine fordernde Haltung gegenüber Politikern, dass sie uns doch helfen müßten, oder Überheblichkeit, weil wir ja schließlich Dafa-Praktizierende sind. Als ich z.B. mal in aller Eile eine Email an Mitpraktizierende geschrieben hatte, war diese so missverständlich, dass die Zusammenarbeit für eine gewisse Zeit gelitten hatte. Das ist eine Widerspiegelung des Mangels an Barmherzigkeit. Manchmal vergisst man eben auch den Mitpraktizierenden gegenüber die Barmherzigkeit.

Wenn ich z.B. einen Eigensinn in der Bewertung meiner Zeit habe, indem ich ungeduldig bin oder die Zeit für zu wichtig halte, werde ich gerade jetzt mit Aufgaben, die viel Zeit erfordern, überschüttet, so dass ich kaum noch zu Dafa-Aktivitäten finde. So war in den letzten Wochen die Zeit bei mir nicht mehr aufzuholen und ich fragte mich, wie ich das alles schaffen sollte, erst als ich aufhörte in der Dimension von Zeit zu denken und einfach nur immer tat, was ich zu tun hatte, ging es leichter. Je harmonischer ich das Verhältnis zwischen dem Dafa und der menschlichen Welt immer wieder herstellen konnte, je mehr ich also den Anforderungen an die Kultivierung innerhalb der Menschenwelt entsprochen habe, desto mehr haben mir die Menschen auch wieder zugehört und das Dafa konnte berichtigt werden.

In einem Gespräch mit einem anderen Praktizierenden haben wir dann zusammen festgestellt, dass man all diese Kultivierungslücken und Eigensinne umso besser erkennen und ablösen kann, je mehr man - gerade in der jetzigen Zeit - das Fa lernt und je mehr sich das Verständnis über das Fa verbessert und erhöht. Es ist genau so, wie uns der Meister schon seit langer Zeit immer wieder ans Herz legt. Wenn wir in den schwierigen Situationen fest im Fa verwurzelt bleiben, kann uns der Meister helfen.

Zum Schluss noch eine kleine Erfahrung, die mir gezeigt hat, wie ein Eigensinn mich beinahe bei der Dafa-Arbeit behindert hätte.
Einmal hatte ich einen Termin bei einem Bundestagsabgeordneten und weil ich den eigensinnigen Wunsch nach Perfektion hatte, dachte ich kurz vor dem Termin, zusätzlich zu den Info-Blättern, die ich schon hatte, müsste ich unbedingt noch ein anderes Informationsblatt ausdrucken. Als ich in dieser Sekunde erkannt hatte, dass es nur mein Eigensinn nach Perfektion war, der mich dieses Blatt ausdrucken lassen wollte, ließ ich diesen Gedanken gleich wieder los und bin sofort losgegangen. Ich spürte, dass mich dieser Eigensinn wohl über meine Zeitknappheit behindern wollte und verlor keine weitere Minute. Obwohl ich frühzeitig losgefahren war, kam ich genau pünktlich bei dem Politiker an, was auch deshalb wichtig war, weil dieser Politiker an diesem Tag selber früh weg musste und ich so immerhin noch 20 Minuten mit ihm sprechen konnte, mit dem Erfolg, dass er sich bei Amnesty International noch näher informieren wollte und danach einen Brief schreiben wollte.

Es gibt in der jetzigen Phase der Fa-Berichtigung viel zu tun. Hier habe ich mit meinem derzeitigen Verständnis nur von meinen wenigen Erfahrungen berichtet. Ich hoffe, dass ich künftig noch mehr für die Fa-Berichtigung tun kann.

Vielen Dank!

Rubrik: Fa-Konferenzen