Fa-Berichtigung in der Menschenwelt

Als ich das neue Jingwen des Meisters: „Voraussage der Fa-Berichtigung in der Menschenwelt bekommen hatte, war ich sehr gerührt. Endlich würde eine neue Zeit anbrechen. Ich las das Jingwen 10 mal. Am nächsten Morgen schaute ich zusammen mit meiner Tochter aus dem Fenster, um zu sehen, ob sich schon etwas verändert hätte. Wir mussten beide feststellen, dass alles noch gleich war. Für uns war das natürlich nur ein Spiel, aber ich hatte schon einen bestimmten Gedanken im Kopf. Der Meister schreibt: „...die Gottheiten und Buddhas offenbaren sich grandios.“ Wie schön würde es sein, wenn die Gottheiten und Buddhas kommen würden, dachte ich immer. Alle Menschen würden sich ausnahmslos dem Guten zuwenden. Und das alles sollte in diesem Moment beginnen.

Diese Gedanken bestärkten mich auch bei der Politikerarbeit. Ich hatte keine Angst, denn ich war mir so sicher, dass ja die Blütezeit des Dafa begonnen hatte. Ich hatte nur noch den einen starken Gedanken, endlich aus dem Menschen herauskommen, dem Bösen keine einzige Lücke mehr bieten, damit die Menschen das Fa erkennen würden.

Ich sprach jetzt viel mit den Menschen über Dafa. Während ich früher die Zeit oft nicht genutzt hatte, das Fa zu verbreiten, lerne ich immer mehr, keine Gelegenheit auszulassen. Immer wieder schiebe ich meine Zweifel, meinen Neid und alle anderen Eigensinne zur Seite. Und dann passiert es, dass die klare Seite, die Buddha-Natur zu wirken beginnt. Der Meister sagt: „In Wirklichkeit hat jeder Dafa-Schüler Fähigkeiten, nur zeigen sie sich nicht im oberflächlichen Raum. So glaubt man, keine Kultivierungsfähigkeiten zu haben. Doch egal ob die Kultivierungsfähigkeiten im oberflächlichen Raum zum Vorschein kommen können oder nicht, wenn man eine wahre Gesinnung aussendet, hat sie eine mächtige Wirkung.“

Einmal ging ich mit meinen Kindern in ein Chinarestaurant zu Mittagessen. Schon vorher sagte ich zu meiner großen Tochter: „Das ist eine gute Gelegenheit, den Chinesen dort über die Verfolgung zu erzählen und Zeitungen zu verteilen.“ Also gingen wir hinein und bestellten unser Essen. Ich traute mich nicht, jemanden anzusprechen und wollte immer auf eine passende Gelegenheit warten. Doch je länger ich wartete, umso schlimmer würde es. Als ich schon beim Bezahlen war, wusste ich, das dies die letzte Gelegenheit war, über Falun Gong zu reden. Wenn ich es jetzt nicht tun würde, könnten sogar die Kinder meine Unaufrichtigkeit sehen. Sie würden dann denken: Ist es etwas schlechtes, Dafa zu verbreiten? Also gab ich dem jungen Chinesen eine Zeitung. Er nahm sie und sagte: „Ah, Falun Dafa.“ Er las ein bisschen. Dann sagte er: „Das ist so was ähnliches wie Kung Fu, Kampfsport.“ Mir war immer noch komisch zu mute. Ich antwortete ihm, dass es eigentlich etwas ganz friedliches wäre. Dann sagte ich, dass es in China verfolgt würde. Er las weiter. Ich versuchte, meine negativen Gefühle und Gedanken zu verdrängen. Auch meine Kinder saßen ganz still da und schauten ihm beim lesen zu. Langsam änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er sagte leise: „Das wusste ich nicht.“ Dann las er wieder. Noch einmal sagte er zu mir, dass er von allem nichts gewusst hätte und bedankte sich aufrichtig für die Zeitung. Und er versprach, sie auch seinen Kollegen zu zeigen.

An Diesem Tag war ich sehr froh, dass ich meine Zweifel überwunden hatte. So konnte der junge Chinese von der Wahrheit erfahren und die Kinder mein aufrichtiges Handeln sehen. Ich erkannte wieder, dass es nicht darum geht, viele Worte zu machen oder besonders gut reden zu können. Einzig und allein das Herz muss rein sein.

Wenn ich jetzt mit den Leuten rede, verwende ich keine zu tiefgründigen Worte, sondern erkläre ihnen die Grundsätze, indem ich über meine eigenen Erlebnisse erzähle. Diese sind für mich so unscheinbar, schaffen es aber immer wieder, das Herz der Menschen zu rühren. Ich erzähle von meinem Widersprüchen und wie ich versuche, die Ursachen bei mir selber zu suchen, auch wenn es so aussieht, als hätte der andere schuld. Dann versichere ich ihnen, dass das wirklich geht und dass man nicht zur Ruhe kommen kann, wenn man immer im Außen sucht.

Gerade bevor ich angefangen habe, diesen Artikel zu schreiben, hatte ich eine Unterhaltung mit einer Bekannten. Sie erzählte mir, dass sie sich gerade in einer sehr schlechten Verfassung befinden würde, denke auch an die Einnahme von Beruhigungsmitteln. Dann meinte sie noch, wenn sie jetzt eine Stunde im Wald joggen könnte, dann würde es ihr wieder besser gehen. Ich war ganz aufrichtig und sagte zu ihr: „Die Menschen suchen immer im Außen. Manche wollen in die Sauna gehen, um zu entspannen, manche brauchen Urlaub usw. Wenn es aber gerade nicht möglich ist, das zu bekommen, was soll man dann tun?“ Dann redeten wir über Falun Gong. Es war kalt und sie fror immer mehr. Aber sie wollte immer noch etwas hören. Als wir uns endlich verabschiedeten, war ihr Gesicht sehr fröhlich und entspannt.

Als ich zu Hause war, las ich wieder das Jingwen des Meisters: „Die Fa-Berichtigung zieht sich durch die Welt, die Gottheiten und Buddhas offenbaren sich grandios.“ Und auf einmal verstand ich es auf eine ganz neue Weise. Ich soll nicht warten, dass sich die Welt verändert oder dass die Buddhas kommen und sich offenbaren. Die Fa-Berichtigung in der Menschenwelt machen ja wir, die Dafa-Schüler. Offenbare ich nicht jedes Mal, wenn ich einem Menschen die Wahrheit erklärte, meine großartige und grandiose Buddhanatur? Der Meister sagte: „Der Weg, den ein Dafa-Jünger gegangen ist, ist eben einen großartige und glänzende Geschichte. Diese Geschichte wird mit Sicherheit durch eigenes Bezeugen und Erkennen erschaffen.“