Weil ich das Fa noch nicht tief genug verstanden hatte

Weil ich das Fa (Gebot) noch nicht tief genug verstanden hatte, wurde ich von menschlichen Anschauungen beschränkt.
Ich stamme aus Afrika und habe die Anschauung entwickelt, nicht zu den europäischen Praktizierenden zu gehören. Als dieser Gedanke mich gestört hat, wurde er auch von anderen Praktizierenden und Menschen, denen ich die Wahrheit erklärte, bestätigt. Beispielsweise haben einige Menschen mich gefragt, warum ich mich um Angelegenheiten in China kümmerte und nicht um die Probleme in Afrika. Ruhig erklärte ich ihnen, dass Falun Gong eine internationale Angelegenheit sei und alle Menschen betreffe. Ich erzählte ihnen auch meine persönlichen Erfahrungen mit der Kultivierung und spürte, wie langsam die Beschränkung in ihren Köpfen durch Kultur, Tradition, Ländergrenzen etc. verschwand. Ich erkannte, wenn ich ruhig und aufrichtig bin, dann berühren meine Worte die Menschen.

Als andere Praktizierende mich aber als Außenstehenden betrachteten, fühlte ich mich verletzt. Als zum Beispiel im August letzten Jahres während einer Aktivität Praktizierende in Zweier-Teams zu verschiedenen Politikern gehen wollten, um mit ihnen über die Verfolgung zu sprechen, erlebte ich folgendes: Jemand schlug vor, ich sollte zusammen mit einer bestimmten chinesischen Praktizierenden losgehen. Als diese gefragt wurde, lehnte sie ab: „Nein! Nein!“ Daraufhin dachte ich im ersten Moment „dann gehe ich eben gar nicht“. Aber da schlug jemand vor, ich solle doch zusammen mit xy gehen. Doch wieder gab es Widerstand und jemand sagte: „Ich möchte zusammen mit xy gehen.“

Von diesem Zeitpunkt an habe ich mich zurückgezogen und das Informieren der Politiker in Deutschland nicht mehr als meine Aufgabe betrachtet. Ich dachte, ich kümmere mich jetzt um Medien, Regierungen und Personen der Öffentlichkeit in Afrika, um die Politiker in Deutschland sollen sich die deutschen Praktizierenden kümmern. Auch in meiner Stadt machte ich nur noch hin und wieder etwas, aber nicht mehr mit vollem Herzen. Das hat wirklich die Umgebung in unserer Stadt erheblich beeinflusst, wir machten nur noch sehr kleine Schritte.

Als ich kurz vor der Bundestagswahl im September 2002 erkannt habe, dass ich nicht mich, sondern das Fa (Gebot) an die erste Stelle setzten muss, wurde dieser Eigensinn beseitigt und langsam entstand der Wunsch in mir, diese Arbeit wieder aufzunehmen und mich von der Schale, die über mich gestülpt worden war, zu befreien.

Als kurz vor der Wahl viele prominente Politiker für Wahlveranstaltungen in meine Stadt kamen, nutzte ich diese Gelegenheit, sie anzusprechen und um ihre Unterstützung zur Beendigung der Verfolgung der Falun Gong Praktizierenden in China zu bitten. Dieses Mal waren meine Gedanken sehr klar und aufrichtig. Ich wollte nur, dass sie die Wahrheit verstehen. Ich wurde nicht mehr von Gedanken gestört, wie beispielsweise, „wer weiß ob mein Deutsch verstanden wird“ oder „habe ich als deutscher Staatsbürger afrikanischer Herkunft überhaupt das Recht, einen deutschen Politiker anzusprechen, wird er mich akzeptieren“. Die Reaktionen waren entsprechend positiv. Ich konnte eine große Offenheit sowie Interesse an mir und meinem Anliegen spüren.

Mein Eindruck ist, dass Anschauungen, die Ängste, Zweifel, Scham, Unsicherheit, Autoritätsgläubigkeit ausdrücken, hier in Deutschland sehr stark sind. Diese seit Tausenden von Jahren eingeprägten Gedanken sollen wir nicht mehr akzeptieren.

Der Meister schreibt in dem Jingwen „Störungen beseitigen“: „Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“

Gerne würde ich auch eure Meinung zu meinem Artikel erfahren.