Hören, aber nicht gehört - Erkenntnis beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken vor dem Hotel Inter-Continental in Houston

Der 24. Oktober war unser zweiter Tag in Houston. Am frühen Morgen von 4:00 bis 8:00 Uhr sendeten Praktizierende aus Deutschland vor dem Hotel Inter-Continental, in dem Jiang Zemin übernachtete, aufrichtige Gedanken aus. Kurz vor 10:00 Uhr, als ich gerade fortgehen wollte, hörte ich von hinten sehr laute chinesische Musik erschallen. Ich drehte mich um und sah auf dem Parkplatz einen Wagen mit zwei großen Lautsprechern auf dem Dach. Einige Chinesen standen neben dem Wagen. Ich verstand: Die chinesische Botschaft hat wieder einige Leute zur Störung geschickt.

So entschied ich, zu bleiben. Als ich wieder an meinem alten Platz war, merkte ich, dass ich unmittelbar vor den Lautsprechern war. Der Platz war genau zwischen den Lautsprechern und dem Hotel. Andere Praktizierende waren schon von diesem Platz weg zu einem ein paar Meter entfernten Ort umgezogen, wo es nicht so laut war. Ich dachte, dass ich nicht so einfach weggehen sollte. Ich hatte aufrichtige Gedanken ausgesendet und begann dann mit den Übungen. Danach kamen noch einige Praktizierende dazu, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Aus den Lautsprechern tönte lautstark ein Lied nach dem anderen. Ich fühlte mich aber immer ruhiger und gelassener in meinem Herzen. Beim Üben hatte ich kaum andere Gedanken im Kopf außer dem Gedanken: diese Menschen wurden ausgenutzt, ich sollte die Störung nicht gelingen lassen.

Für eine Weile stand eine Reihe von Chinesen hinter uns. Sie hielten chinesische Nationalflaggen in den Händen. Es waren Studenten von hier. Die chinesische Botschaft hatte sie organisiert, damit sie Jiang Zemin zujubeln. Die Praktizierenden ließen ihr Herz dadurch nicht bewegen. Sie verhielten sich, als ob sie nichts gesehen und nichts gehört hätten. Irgendwann verschwand die Jubelgruppe mit ihren Fahnen. Nach etwa einer Stunde, gingen die Chinesen, die für die laute Begleitmusik gesorgt hatten zum Mittagessen.

Als sie vom Essen zurückkamen, sagte ein Chinese ganz laut: „Mal sehen, wer stärker ist!“ Aber dort warteten schon fünf oder sechs amerikanische Polizisten und der Chef der Taxi-Firma, die die Parkplätze vor dem Hotel benutzt. Wegen ihres Verhaltens am Vormittag hatte der Chef der Taxi-Firma die Polizisten gebeten, sie wegzuschicken, weil der Wagen auf dem Parkplatz so viel Krach gemacht hatte. Die Chinesen versuchten, mit den Polizisten zu verhandeln, sie telefonierten mit ihrem Vorgesetzten, dazu schwenkten sie noch kleine amerikanische Nationalflaggen, um sich den Polizisten gegenüber freundlich zu zeigen. Schließlich wurden sie doch von den Polizisten abgewiesen und mussten den Parkplatz räumen.

Während des ganzen Ereignisses hatten sich die Praktizierenden nicht an die Taxi-Firma gewendet. Wir hatten uns auch nicht viel um sie gekümmert. Aber unsere aufrichtigen Gedanken in anderen Räumen sind kraftvoll. Wenn unsere Herzen und Gedanken rein sind, wenn wir uns nicht von Außen bewegen lassen und einfach tun, was wir tun sollten, zeigt sich die Änderung in diesem Raum von allein.