The Washington Monthly Online: Pekings Langer Arm: Wie China Falun Gong In Amerika unterdrückt

Janet Xiong ist Amerikanerin, sie lebt in New York. Tausende Meilen von China entfernt dachte sie, für sie gebe es keinen Anlass zur Besorgnis wegen der Niederschlagung von Falun Gong durch die kommunistische Partei. Sie hatte sich geirrt.

Im Oktober 1999, 3 Monate nach dem Verbot der spirituellen Bewegung durch die Chinesische Regierung, und einigen darauffolgenden friedlichen Demonstrationen gegen die Verfolgung durch die kommunistische Partei, wurde in Xiongs Wohnung eingebrochen und sie war durchsucht worden. Schubladen waren durchwühlt worden, Dokumente und Ordner waren verstreut. Nichts war mitgenommen worden. Ein Jahr danach wurden von der Polizei in China einige von Xiongs amerikanischen Freunde und Mitpraktizierende festgenommen, und sie wurden nach deren Rolle in der Bewegung befragt. Die Polizei teilte ihnen mit, daß sie von Praktizierenden in den Vereinigten Staaten wisse, und nannte Namen, auch den von Xiong und den ihres Ehemannes, "Ich wurde beobachtet", sagte Xiong und erinnerte sich mit einem Frösteln an diesen Tag. "Ich erhielt auch Anrufe in denen mir gedroht wurde, ich solle mit dem Praktizieren von Falun Gong aufhören."

Nach Schätzungen gibt es über 100 Millionen Falun Gong Praktizierende- eine Bewegung die auf Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht beruht- mehr als 65 Millionen sind Mitglieder der Kommunistischen Partei. 100 000 Anhänger wurden verhaftet ins Gefängnis oder ins Arbeitslager gesteckt, über 500 Menschen wurden getötet. Am 7. Juli 1999, hatte der chinesische Präsident Jiang eine Rede vor dem Politbüro gehalten, in der er über die Notwendigkeit der weltweiten Ausrottung von Falun Gong geredet hatte. Danach weitete China nachweislich seine Niederschlagung nach Übersee aus, speziell auf die USA, wo ca. 2,4 Millionen Menschen chinesischer Abstammung leben.

Es gibt ca. 10 000 Praktizierende in den Vereinigten Staaten. Auch der Gründer der Bewegung Li Hongzhi, auf den in China ein Haftbefehl ausgestellt ist, lebt hier. Westliche Chinaexperten meinen, was die Kommunisten wirklich fürchten sei eine große Staatsbürgerliche Bewegung, die außerhalb von Parteikontrolle oder Parteiaufsicht steht. James Seymour, Chinagelehrter an der Columbia Universität sagt, „Chinesische Autoritäten fürchten große, gut organisierte Gruppen: "dies resultiert zum einen aus ihrem eigenen Gefühl der Unsicherheit, zum anderen aus ihrem Verständnis, daß solche Bewegungen Dynastien überdauerten.," so Seymour. [Falun Gong ist eine Schule zur Verbesserung von Körper und Geist die auf den universellen Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht beruht. Es hat nichts mit Politik zu tun.]

Im letzten April strengten 50 Falun Gong Praktizierende, darunter einige US Bürger, als Reaktion auf die Ausweitung der Schikanen auf die Vereinigten Staaten eine bahnbrechende Zivilrechtliche Klage vor dem US Bezirksgericht des Bezirks Columbia an. Angeklagt wurden Chinas Sicherheitsministerium, seine Botschaft und verschiedene regionale Konsulate, weil sie eine systematische, kriminelle Kampagne zur Einschüchterung, Verletzung und Unterdrückung von amerikanischen Falun Gong Praktizierenden betreiben. In dem Verfahren geht es auch um den Fall von Gail Rachlin, eine amerikanische Falun Gong Praktizierende. In ihre Wohnung wurde zwischen Juli und Oktober 1999 drei mal eingebrochen. Ein Adressbuch mit Falun Gong Kontaktadressen wurde gestohlen. In anderen zitierten Fällen geben Praktizierende an, daß sie von angeheuerten Schlägern, die vor chinesischen Konsulaten und Botschaften stehen, geschlagen oder bedroht wurden, als sie Flugblätter verteilten und gegen die Verfolgung durch China protestierten. Es wurde in Autos eingebrochen; Flugblätter wurden zerstört; ein Fahrzeug mit Falun Gong Literatur wurde in die Luft gesprengt; Telefongespräche wurden abgehört und Angehörige Praktizierender in China wurden bedroht.

Das scharfe Vorgehen in den Vereinigten Staaten schließt auch Druck auf Regierungsbeamte und Geschäftspartner ein- obgleich dieses Verhalten nicht ungesetzlich ist, stellt es den klaren Versuch dar, den amerikanischen Standard von Toleranz und religiöser Freiheit zu unterwandern. Von chinesischen Konsulaten wurde Druck auf Stadt- und Staatsregierungen ausgeübt damit Proklamationen für Falun Gong zurückgenommen werden. Im Oktober strichen Hotels im Gebiet von Houston plötzlich die Reservierungen von Praktizierenden die gegen Jiangs Besuch bei Präsident Bush protestieren wollten. Das Chinesische Konsulat in Houston bestritt jede Verwicklung in die Sache und die Hotels gaben an, einfach überbelegt zu sein, oder sie teilten mit, daß sie keine Störungen wünschten. In einem anderen Fall wurde vom chinesischen Konsulat in New York City ein offener Brief an alle chinesischen Zeitungen geschickt, in welchem zum Ausdruck gebracht wurde, daß es für Falun Gong verboten sei an der Neujahrsparade in New York teilzunehmen.[...]

[...]( Internationale Rechtsexperten gehen davon aus, daß sich China zu diesen Fällen vor Gericht verantworten muss)

Die US Regierung beginnt in der Zwischenzeit die Schikanen zur Kenntnis zu nehmen. Tom Reynolds, ein Beamter aus der FBI Einheit für Zivilrecht, gibt an, daß er letzten Sommer viele Berichte von Schikanen gegen Falun Gong Praktizierende erhalten hat, aber weder bestätigte er noch verneinte er, daß offizielle Untersuchungen stattfinden. Von Rep. Lynn Woolsey wurde eine Vorlage in den Kongress eingebracht, in der China aufgefordert wird, nicht in religiöse oder politische Freiheit in Amerika einzugreifen, wie zum Beispiel in das Recht Falun Gong zu praktizieren, und die Bush Regierung wird dazu aufgerufen einen Untersuchungsbericht über illegale Aktivitäten von Chinesischen Konsulatsbeamten gegen Praktizierende zu erstellen.