Bericht über Florian Akbars Verhaftung

Anmerkung: Florian ist einer der acht Praktizierenden, die am 14.2.2002 auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet worden ist. Noch bevor er auf den Platz des Himmlischen Friedens konnte, wurde er von Polizisten an der Polizeiabsperrung aufgehalten, an der sämtliche westliche Touristen ersteinmal durchsucht und kontrolliert wurden. Ca. 300 Polizisten, viele Geheimpolizisten und welche in Zivil waren vor Ort.

Florian selbst wollte nicht protestieren, sondern das Geschehen beobachten. Er wurde an den Haaren gepackt zu Boden geworfen. Was auf dem Platz los war, bekam er nicht mit. Die Polizisten drückten ihre Knie in seinen Rücken, stießen ihn brutal mit den Ellbogen in den Rücken und drückten seinen Kopf nach hinten. Sein Nacken und sein Rücken erlitten dadurch Prellungen. Er fragte immer wieder ruhig, was der Grund für die Verhaftung sei und versuchte aufzustehen. Diese Versuche aufzustehen, ließen die Polizisten noch gröber vorgehen. Sie zeigten auf den schwarzen Polizeiwagen und wollten ihn hineinbringen. Er löste sich von den Polizisten schrie laut Falun Dafa und gab sich als Praktizierender zu erkennen. "Wenn Sie mich schon einsperren, dann möchte ich wenigstens gesagt haben, dass Falun Dafa gut ist und dass, das was die chinesische Regierung macht falsch ist...", sagte Florian

Er wurde zur Pekinger Polizeiwache gefahren, wo seine Personalien aufgenommen wurden. Danach wurde er mit mehreren anderen Praktizierenden in ein Hotel in der Nähe des Flughafens gebracht. Die Praktizierenden wurden auseinandergerissen, darunter auch ein Geschwisterpaar, wie er erzählte und in Einzelzimmer gebracht. Florian wurde sechs Stunden alleine verhört. Er forderte den Botschafter kontaktieren zu dürfen, das wurde ihm jedoch verwehrt. Die Polizisten stellten immer wieder die gleichen Fragen. Während des Verhörs wurde ihm einerseits immer wieder gedroht, andererseits taten sie sehr freundschaftlich. Es war ersichtlich, dass die Polizisten mit psychologischen Tricks arbeiteten, um die Praktizierenden mürbe zu machen. Einmal drohte ihm ein Polizist: "Wenn Du nicht antwortest, werde ich dich einsperren und umbringen!". Er drohte immer wieder Schläge an, dennoch bewahrte Florian die Ruhe. Nach dem Verhör wurde in voller Lautstäkte ihm chinesisches Propagandamaterial abgespielt, schlafen oder Essen wurde ihm verwehrt.

Anschließend nach ca. 6 Stunden um 1 Uhr nachts wurde er zu anderen Praktizierenden nach unten ins Foyer gebracht. Sie fuhren zu ihren Hotels, um das gepäck aus den Hotels zu holen, wobei sie von 10 Polizisten, davon zwei vom Büro 610 überwacht. Danach wurde er in einem Raum zu weiteren 7 Praktizierenden gesperrt. Bewacht wurden sie mindestens von 20-25 Polizisten. Einmal wurde er gewaltsam aus dem Zimmer herausgeholt. Sie zwangen ihn vor dem Hotel zu stehen, hielten seine Arme fest und fotographierten ihn ab Brusthöhe. "Ich glaube, sie wollten ein schönes Photo vor mir vor dem Hotel, damit sie später vor der Öffentlichkeit sagen können, wie gut sie uns behandelt haben."

Um 13 Uhr am nächsten Tag wurden die Deutschen zum Flugzeug gebracht. Viele bekamen ihre Gepäckstücke nicht wieder. Ein Praktizierender musste ohne Schuhe heim fliegen. Florian selbst wurde eine Digitalkamera, Handy und Videokamera im Werte von ca. 6ooo DM einbehalten. Selbst nach mehrmaligen nachfragen, bekam er sie nicht zurück. Ihm wurde gesagt, "..das kriegst du nicht mehr wieder!".

Am 15. Februar 2002 um 17.10 Uhr landete Florians Flieger am Hamburger Flughafen. Er wurde von Freunden und Verwandten empfangen. Ein Fernsehteam, sowie ein Journalist vom Radio waren auch anwesend. Weitere Interviews gab Florian auf dem Weg nach Hause per Interview.

Laut seiner Aussage befinden sich noch einige Praktizierende in Polizeigewahrsam und haben die 24 Stunden überschritten, darunter der Deutsche Andre Huber. Besonders besorgt ist er darüber, wie brutal und gewaltätig die Polizisten selbst gegen westliche Falun Gong Praktizierende vorgehen. "Einige wurden richtig heftig geschlagen. Die Polizisten wussten genau, wie sie schlagen müssen, damit man davon nichts sieht."

"Auch die Brutalität gegenüber den Frauen ist erschreckend. Annett Munter wurde immer wieder ins Gesicht geschlagen; ihre Wange ist dick und geschwollen...auch die 17 jährige Steffi Körper wurde mit Gewalt aufs Bett gedrückt"
"Einige männliche Polizisten haben sich richtig aufgeführt wie Bestien. Sie konnten sich nicht beherrschen. Ich habe immer wieder zu spüren bekommen, dass sie am liebsten auf mich eingeschlagen hätten."