Falun Gong Informationszentrum Deutschland: Acht Falun Gong-Praktizierende nach brutaler Festnahme in Peking zurück in Deutschland (VIDEO)

Am gestrigen Freitag, den 15.2.2002, landeten 8 deutsche Falun Gong-Praktizierende von Peking kommend auf dem Frankfurter Flughafen, einige von ihnen ohne Gepäck, ohne Schuhe, mit zerrissenen Hosen und gezeichnet von körperlichen Misshandlungen durch die chinesische Polizei. Sie wurden auf dem Flughafen von Vertretern der Presse und einer großen Gruppe Falun Gong-Praktizierender mit Blumen empfangen. Drei der insgesamt fünf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 17 und 45 Jahren flogen gleich in ihre Heimatorte weiter.

Auf dem linken Bild sehen Sie die zerrissene Hose von Bernd Aurnhammer, auf dem rechten im Vordergrund Caroline Körper und im Hintergrund Steffi Körper.

Eine internationale Gruppe – ein gemeinsames Ziel
Diese acht Deutschen, und ein junger Mann aus Süddeutschland, der noch in Peking festgehalten wird, gehören zu einer internationalen Gruppe von Falun Gong-Praktizierenden u.a. aus USA, Kanada, Brasilien, Schweden, Frankreich, Holland, Polen, England und Japan, die sich in Peking mit einem gemeinsamen Ziel trafen:

1. sie wollten am 14. Febr. auf dem Platz des Himmlischen Friedens die chinesische Regierung dazu aufrufen, diese grausame Verfolgung endlich zu beenden,
2. sie wollten die chinesische Regierung wissen lassen, daß die Verbrechen, die seit dem 22. Juli 1999, dem Tag des Verbots von Falun Gong, tagtäglich in chinesischen Polizeistationen, Arbeitslagern, Nervenheilanstalten und Gefängnissen an Falun Gong-Praktizierenden begangen werden, von den Augen der Weltöffentlichkeit beobachtet werden,
3. sie wollten ihre Solidarität mit den chinesischen Praktizierenden zum Ausdruck bringen,
4. sie wollten der chinesischen Bevölkerung und der Weltöffentlichkeit durch ihre friedliche Präsenz zeigen, dass Falun Gong entgegen den Behauptungen der chinesischen Regierung weltweit geschätzt und praktiziert wird.

Die Festnahme
An diesem Tag war der Platz des Himmlischen Friedens u-förmig von Polizei abgeriegelt, und westliche Besucher wurden streng kontrolliert. Mehrere Praktizierende wurden schon hier festgenommen, weil man bei ihnen Falun Gong-Materialien fand. Auf und um den Platz herum befand sich nach Aussagen von Teilnehmern ein Massenaufgebot von 20-30 Polizei-Bussen und Pkw und „etwa auf je 10qm jeweils ein Polizist“.

Gegen 14 Uhr Ortszeit begannen nacheinander mehrere kleine Gruppen westlicher Praktizierender Spruchbänder zu entfalten und „Falun Dafa ist gut“ auf Chinesisch zu rufen. Sie wurden umgehend von der chinesischen Polizei gewaltsam festgenommen. Viele wurden zu Boden geworfen, getreten, geschlagen, gewürgt und auf brutale Weise in die bereitstehenden Fahrzeuge gezerrt. Es wurde sogar beobachtet wie Polizisten wehrlos bereits am Boden Liegende getreten haben. Die Aktion jeder Gruppe dauerte maximal drei Minuten, die gesamte Aktion ca.15-20 Minuten. Hubert Körper aus Heidelberg berichtet: „Als ich sah, wie die Polizei auf eine andere Gruppe einschlug, dachte ich, jetzt oder nie, und entfaltete mein Transparent ‚Freiheit für Falun Gong’. Ich wurde sofort im Polizei-Griff gefasst und wiederholt heftig in die Magengegend und in den Rücken getreten.“ Seine 17-jährige Tochter, die durch nichts als Praktizierende zu erkennen war, wurde von hinten gefasst, ihr wurden Mund und Nase zugehalten, und sie wurde von dem sie gewaltsam wegschleppenden Polizisten mit dem Arm derart fest gewürgt, dass sie kurz vor der Bewusstlosigkeit stand. In den Bussen und später in der Polizeistation spielten sich ähnliche menschenunwürdige Szenen ab. Viele wurden zu Boden geworfen, mit Schuhen in Magen und Rücken getreten, ins Gesicht geschlagen, beim Schlagen gegen die Wand gedrückt und ähnliches mehr. Der Kontakt zu ihren Botschaften wurde ihnen verweigert.

Von der Polizeistation wurden die Teilnehmer unter strenger Bewachung wie Kriminelle in ein dem Staatssicherheitsdienst zur Verfügung stehendes Hotel in Nähe des Flughafens gebracht, unter wiederholten Misshandlungen verhört und dann direkt zu der wartenden Lufthansa-Maschine gebracht und des Landes verwiesen.

Unverhältnismäßigkeit der Mittel
Keiner der Praktizierenden hat in irgendeiner Weise Gewalt angewendet oder mit Gewalt geantwortet. Sie haben sich alle auf friedliche Weise für Falun Gong und dessen Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ eingesetzt. Wäre ein solch hartes Durchgreifen in irgendeinem demokratischen Land denkbar? Falun Gong hat seine Wurzeln in China. Wie kann das Zitieren seiner Prinzipien unter Strafe stehen, zumal die chinesische Verfassung ihren Bürgern Religionsfreiheit garantiert? Wieso können ausländische Bürger bestraft werden, wenn sie das in der chinesischen Verfassung garantierte Recht der Freien Meinungsäußerung wahrnehmen? Ist das nicht ein Bruch der eigenen chinesischen Verfassung?

Neujahrsfeiern und Verfolgung – ein bitterer Kontrast
Die chinesische Regierung bezeichnete das Ereignis als einen Versuch, die chinesischen Neujahrsfeiern zu stören. Wir fragen, wie kann die friedliche Wahrnehmung des grundlegendsten Rechts der freien Meinungsäußerung eine Störung darstellen? Viel eher werden die Neujahrsfeiern durch das fortlaufende Foltern und Morden unschuldiger chinesischer Bürger nachhaltig getrübt. Das größte Neujahrsgeschenk für das chinesische Volk wäre sicherlich ein China, in dem Millionen unschuldiger Menschen nicht länger gezwungen werden, ihre unschuldigen Mitbürger zu verfolgen.

Laut Amnesty International befinden sich zu Beginn dieser Feiern weiterhin mindestens 10.000 Falun Gong-Praktizierende widerrechtlich in Arbeits- und Umerziehungslagern oder Haftanstalten. Ferner wird von Quellen innerhalb der chinesischen Regierung bestätigt, dass bisher mindestens 1.600 in Polizeihaft und unter Folter gestorben sind (die bisher bekannt gewordene Anzahl liegt bei 365 Toten).

Levi Browde, ein Falun Gong-Praktizierender aus New York, der am 11. Febr. wegen seines friedlichen Appells auf dem Platz des Himmlischen Friedens festgenommen wurde, erklärte: „Die Frage von Falun Gong betrifft nicht nur China, sondern sie stellt eine internationale Angelegenheit dar. Unsere Aktionen werden erst enden, wenn die Verfolgung beendet ist.“

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