Falun Gong Informationszentrum Deutschland Pressemitteilung 15.03.2002

Hongkong: Friedliche Mahnwache von vier Schweizern durch Polizeigewalt beendet

Vier Schweizer Falun Gong-Praktizierende, deren Visum für China zunächst genehmigt und später makuliert worden war, sind am 14. März bei einem friedlichen Appell vor dem chinesischen Verbindungsbüro (Vertretung der chinesischen Regierung) in Hongkong festgenommen worden. Ziel des Appells war es, die Beendigung der menschenverachtenden Maßnahmen gegenüber Falun Gong-Praktizierenden in China zu erreichen. Zusammen mit zwölf Hongkonger Bürgern wurden die Schweizer um 13.00 Uhr Ortszeit unter Tritten und Schlägen der Polizei zu einem wartenden Polizeibus gezerrt und abtransportiert.

Das Recht zur freien Meinungsäußerung und auf Glaubensfreiheit ist in Hongkong durch den speziellen Status "Ein Land - zwei Systeme" garantiert. Dieses Prinzip wird nun durch das Verhalten der Hongkonger Polizei in Frage gestellt.

Die Schweizer wollten u.a. auf die Verfolgung in China aufmerksam machen, welche - wie folgende Beispiele belegen - zusehends eskaliert:

1. Am 12. Februar, dem chinesischen Neujahrstag, entdeckte der Polizist Du Yongshan in der Stadt Mishan den Falun Gong-Praktizierenden Jiang Honglu beim Aufkleben von Plakaten. Der Polizist eröffnete ohne Warnung das Feuer und verletzte dabei Jiangs Bein.

2. Drei Falun Gong-Praktizierenden gelang es, am 16. Februar ein Video über die Verfolgung von Falun Gong im Kabelfernsehen der Stadt Anshan auszustrahlen. Die Polizei spürte sie auf und eröffnete sofort das Feuer. Einer der Männer wurde dabei zweifach getroffen.

Waltraud Ng, Sprecherin für Falun Gong in Deutschland, kommentierte die Ereignisse wie folgt: "Chinas staatliche Medienkontrolle ist absolut. Für die Falun Gong-Praktizierenden gibt es keine legale Möglichkeit, die Lügen der Verleumdungskampagnen gegen Falun Gong aufzudecken. Die Zivilcourage der drei angeschossenen Männer erinnert an den Mut der Geschwister Scholl, sich gegen ein übermächtiges Unrechtsregime aufzulehnen."

Nach einer zuverlässigen Quelle in der VR China soll Liu, Jing ein Beamter des "Büros 610" (ein speziell für die Verfolgung von Falun Gong eingerichtetes Organ mit uneingeschränkten Weisungsrechten gegenüber allen anderen staatlichen Organen) bei einer Sitzung verärgert die "schlappe" Verfolgung von Falun Gong in der Provinz Jilin angeprangert und die totale Vernichtung angeordnet haben. Falun Gong-Praktizierende, die beim Aufkleben von Plakaten, Verteilen von Handzetteln oder Aufhängen von Bannern entdeckt werden, sollen der Quelle zufolge dem Befehl Liu, Jings entsprechend "auf der Stelle erschossen" werden. Daraufhin führte die Polizei in Changchun, Hauptstadt der Provinz Jilin, eine Reihe nächtlicher Razzien in Privatwohnungen durch, bei der viele Menschen verhaftet wurden.

Bitte informieren Sie sich über den aktuellen Stand der Verfolgung und insbesondere der Todesfälle auf unserer Web-Seite http://www.faluninfo.de/tnamensliste.htm.

Rubrik: Veranstaltungen