Irish Independent: Befreiter Student erzählt von Folterungen im Arbeitslager

Ein chinesischer Mann, der am Trinity-College in Dublin studiert, berichtete gestern über schreckliche Folterungen, die er für nahezu zwei Jahre in einem chinesischen Arbeitslager erlitt.

Zhao Ming (30), ein graduierter Student der Computerwissenschaften, wurde in den vergangenen Wochen von der chinesischen Regierung infolge fortwährender Bemühungen von Freunden und Unterstützern freigelassen.

Sein Fall wurde besonders von Ministerpräsident Bertie Ahern und dem Außenminister Brian Cowen hervorgehoben, welche die schwierige Lage dem chinesischen Premierminister Zhu Rongji vorstellten.

Nach Dublin zurückgekehrt, dankte Herr Zhao der Regierung, den Studienkollegen und Menschenrechts-Aktivisten, die die chinesische Regierung gedrängt hatten und denen er somit seine Freiheit verdanke, für ihre Bemühungen.

Er wurde von der Polizei verhaftet, als er Weihnachten 1999 von Dublin nach China zurückkehrte, um eine Petition gegen die Polizei aus der Region einzureichen und um auf die geistige Bewegung Falun Gong aufmerksam zu machen.

Herr Zhao Ming, der ein Falun Gong-Praktizierender ist, wurde im Mai 2001 in ein Arbeitslager an der Stadtgrenze von Peking geschickt und wurde dort ohne Gerichtsverfahren ein Jahr und 8 Monate lang festgehalten in denen er, wie er sagte, körperliche und geistige Folterungen unter den Händen von Beamten ertrug, die damit beauftragt waren, Falun Gong –Anhänger zur Widerrufung ihres Glaubens zu veranlassen.

Folterung bedeutete z.B. Schlafentzug und - genau zwei Wochen vor seiner Entlassung- wiederholte Elektroschocks mit Elektro-Stäben, die 30.000 Volt abgaben. Er wurde heftig geschüttelt, sagte Herr Zhao, der im Lager bemerkt hatte, dass dort Bemühungen zu seiner Befreiung stattgefunden hatten.