FDV (Österreich): CHINESISCHE BOTSCHAFT ÜBT DRUCK AUF ÖSTERREICHISCHE UNTERNEHMEN AUS

Die Chinesische Botschaft droht dem Wiener Flughafen mit wirtschaftlichen Sanktionen wegen eines Falun Dafa Plakates — daraufhin wurde das Plakat entfernt.

Wien, 10. April 2002 — Im Schatten des dieswöchigen Besuches des chinesischen Präsidenten Jiang Zemin in Deutschland gibt es auch in Österreich direkte Auswirkungen der eskalierenden Menschenrechtsverletzungen gegen Falun Dafa Praktizierende. So wurde auf die österreichische Flughafenbetriebsgesellschaft von der Chinesischen Botschaft in Wien direkter Druck ausgeübt und mit bedeutenden wirtschaftlichen Nachteilen gedroht, um zu erreichen, dass ein von einem Mitglied des Österreichischen Falun Dafa Vereines auf einer Werbefläche des Wiener Flughafens platziertes Falun Gong Plakat wieder abgenommen wird.

Vor etwa einem Monat wurde von Herrn Hellmut Lumpi (Tel. 0699-10272076) aus Salzburg eine Werbefläche am Wiener Flughafen angemietet. Der Inhalt des Plakates wurde von der zuständigen Abteilung des Flughafens begutachtet und anschließend genehmigt. Laut Vertrag sollte das Plakat dort ein halbes Jahr lang hängen, es wurde jedoch nach 2 Wochen ohne Benachrichtigung bzw. Einverständnis entfernt. Bei Nachforschungen hat sich herausgestellt, dass die Chinesische Botschaft in Wien sich über das Plakat beschwert und dem Flughafen gedroht hatte, falls das Plakat nicht abgenommen werde, würden sie den Luftverkehr zwischen Wien und China unterbinden.

Es ist äußerst bedenklich, dass die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden jetzt nicht nur in China stattfindet, sondern nun sogar direkt einem österreichischen Unternehmen in Österreich selbst mit schwerwiegender wirtschaftlicher Benachteiligung gedroht wird.

Hintergrundinformation:

Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) ist eine friedliche Meditationspraxis, die ursprünglich aus China stammt und bereits in über 50 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird großer Wert auf die ethischen Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind. Seit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China 1999 gibt es derzeit mindestens 396 verifizierte Todesfälle. Regierungsinternen Quellen zufolge liegt die eigentliche Todesanzahl jedoch weit über 1600. Mehr als 100.000 Praktizierende wurden ohne Gerichtsverfahren in Arbeitslager eingesperrt.

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