Erfahrungen von einer Familie aus Deutschland

vorgetragen auf der Fa-Konferenz in Genf 2002

Seit September 1997 praktiziere ich Falun Gong, mein Mann war schon 4 Wochen zuvor dabei. Zu diesem Zeitpunkt bestand unsere Familie aus 5 Personen. Wir hatten drei Töchter im Alter von 17, 13 und 9 Jahren. Ein harmonisches Familienleben war mir immer sehr wichtig und unsere Kinder bereiteten uns auch nie größere Sorgen. Mein Mann und ich waren schon über 40 Jahre und es begannen bei uns die ersten Krankheiten. Unsere Abende verbrachten wir meist mit einem Gläschen Wein oder Bier vor dem Fernseher. Seit wir beide das Fa erhalten hatten, änderte sich unser Leben schlagartig. Wir lernten die Übungen, gingen auf den Übungsplatz, lasen am Abend „Zhuan Falun“ und redeten über unsere Erkenntnisse. Das Fa nahm immer mehr Platz in unserem Leben ein.

Mein Leben hatte einen tiefen Sinn bekommen und ich konnte mich vom Fa leiten lassen. Ich spürte, mein zukünftiger Lebensweg hatte sich geändert, alles verlief seinen natürlichen Lauf.

Meine Töchter wurden sehr neugierig und stellten immer wieder Fragen zu Falun Gong. Bei unseren wöchentlichen Lesungen bei uns zu hause war immer mal wieder eine anwesend. Bei der Fa – Konferenz in Frankfurt war Heidi, unsere jüngste dabei. Ich war sehr erstaunt, wie aufmerksam sie die beiden Tage zuhörte und sie dann ihren großen Schwestern von Einzelheiten berichten konnte. Caroline und Steffi wollten dann bei der Fa – Konferenz in Genf auch dabei sein. So ging alles seinen natürlichen Lauf und wir wurden eine Dafa – Familie.

Im November kam noch überraschenderweise ein Falun – Baby dazu, unser kleiner Joshua.

So erlebten wir eine Zeit in der wir gemeinsam auf den Übungsplatz gingen und sehr oft abends gemeinsam lasen und unser Verständnis immer tiefgründiger wurden. Wenn es Streit gab, war dies nur von kurzer Dauer, denn jeder schaute bei sich selbst nach, wir konnten uns auch gegenseitig helfen, Eigensinne ausfindig zu machen, denn es ist immer leichter den Eigensinn bei anderen festzustellen und aufzuzeigen.

Im Juni 99 änderte sich dann alles. Unser Verständnis vom Fa musste neu überdacht werden. Die Medienberichte über Falun Gong waren falsch und defamierend. Die Menschen bekamen ein total falsches und schlechtes Bild von Falun Gong. Die ersten Todesfälle durch Folter wurden bekannt. Wir mussten also dringend handeln. Die Zeit, in der wir uns in Ruhe auf uns konzentriert kultivieren konnten war vorbei. Zu der eigenen Kultivierung kam die Aufgabe der Fa – Berichtigung dazu.

Die letzten drei Jahre waren wir alle sehr viel unterwegs, um die Menschen über Falun Gong aufzuklären. Noch dringender wurde es, auch die chinesische Bevölkerung über die Wahrheit zu informieren. Die Verfolgung wurde immer brutaler.

In meinen beiden Töchtern wuchs der Wunsch selbst nach China zu fahren. Sie waren sich bald einig, dass sie zusammen reisen wollten. So kam es dann, dass sie mit ihrem Vater und vielen Praktizierenden aus der ganzen Welt auf den Platz des Himmlischen Friedens gingen.


(Steffi):
Schon seit langem hatte ich den Wunsch nach China zu gehen. Zu gehen in das Land, indem Menschen, die genau das selbe wie ich hier ausüben, beschimpft, geschlagen und bis zu Tode gefoltert werden. Ich wollte der chinesischen Bevölkerung zeigen, dass Falun Gong auch im Ausland hoch geschätzt wird, ich wollte der chinesischen Regierung klarmachen, dass die Welt über die grausame Verfolgung und der Verbrechen der Regierung bescheid weiß. Außerdem wollte ich den chinesischen Praktizierenden Mut geben, Mut geben für ihren weiteren Widerstand. Am 10. Februar flogen wir nach Peking. Als wir dort ankamen und aus dem Flughafen waren, spürte ich ein merkwürdiges Gefühl in mir: Ich war nun in dem Land in dem Millionen Dafa-Praktizierende verfolgt werden und das Böse hier am stärksten zugegriffen hatte.

Die ersten drei Tage gestalteten wir mit Besuchen in Tempeln und dem Sommerpalast. Es war schon komisch, wir kamen uns überall beobachtet vor, in dieser Jahreszeit gab es kaum Touristen in Peking und so fielen wir als Westler ziemlich auf. Wir hatten schon überlegt, kleine Zettel überall zu hinterlassen mit „Europa weiß: Falun Dafa ist gut“. Doch wir wollten nicht schon vor unserem Termin verhaftet werden, wir wollten kein Risiko eingehen. Erst jetzt begreife ich, dass mein Vertrauen vielleicht nicht stark genug war. Oberflächlich kann ich sagen, klar es war eine gespannte Situation, wir wurden ziemlich beobachtet. Doch als Kultivierende hätte mein Vertrauen stark genug sein können, dass wir ohne entdeckt zu werden und mit aufrichtigen Gedanken vielleicht noch mehr Menschen die Wahrheit sehen lassen hätten können. Es war kein schönes Gefühl nicht offen reden zu können, über das was man gerade dachte, über das was einem am Herzen liegt. Es machte mich manchmal traurig, ich sah so viele Menschen, die die Wahrheit nicht kannten, so viele Menschen die noch im Nebel sind.

Am 14. Februar war der Tag gekommen, an dem wir geplant hatten auf dem Platz des Himmlischen Friedens für Falun Gong ein Zeichen zu setzen. Kurz vor 14 Uhr Pekinger Zeit stand ich auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Plötzlich sah ich einen westlichen Praktizierenden mit einem Transparent, der gerade von Polizisten zu Boden geworfen wurde. An einer anderen Stelle des Platzes, umringt von Touristen, erkannte ich einen weiteren, der von der Polizei misshandelt wurde. Schnell holten meine Schwester und mein Vater ihre Spruchbänder heraus, auf denen auf Chinesisch „Falun Dafa ist gut“ und auf deutsch „Freiheit für Falun Gong“ stand. Ich schaute mich nur um, noch bevor ich in meine Tasche greifen konnte, kam von hinten jemand und hielt mir Mund und Nase zu. Er war schon dabei, mich über den Platz zu ziehen. Der Polizist würgte meinen Hals, und ich bekam keine Luft. Ich begriff, dass ich mein Spruchband hier nicht mehr entrollen konnte und ließ mich nicht abhalten meinen Mund zu befreien und auf Chinesisch zu rufen: „Falun Dafa ist gut!“ Der Polizist würgte meinen Hals. Er würgte ihn so sehr, dass ich kurz vor der Bewusstlosigkeit war. Er schleppte mich in einen Polizeibus, indem schon andere Praktizierende saßen. In der Polizeistation angekommen, hörte ich schon die anderen Praktizierenden „Falun Dafa hao“ singen. Auch ich nahm daran teil. Es war ein schönes Gefühl, ein Gefühl, das mir Kraft gab. Ich schaute den Polizisten neben mir direkt in die Augen. Ein zivilgekleideter Mann, schaute uns ebenfalls stillschweigend an und hörte uns lange zu. Nach einer Weile sah ich wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Er schloss jedoch die Türe hinter sich zu, sodass niemand mehr seine Berührtheit sehen konnte. Viele wissen, dass Dafa-Schüler gute Menschen sind, es wird Zeit, dass sie zu Ihrem Gewissen stehen!

Nachdem uns unter anderem alle persönlichen Dinge weggenommen wurde wurden wir mit großen Reisebussen in ein Gebäude des Staatssicherheitsdienstes nähe des Flughafens gebracht. Hier wurden alle getrennt. Ich stieg aus dem Bus und ließ mich nicht davon abhalten laut und mit meinem ganzen Herzen zu singen: „Falun Dafa ist gut, Falun Dafa ist ein Aufrichtiges Gesetz, Buddhas Licht strahlt weit“. Drei Polizistinnen und ein Polizist drängten mich nach einer weiteren Kontrolle in einen Gang. Sie versuchten eine Tür zu öffnen, jedoch klemmte das Schloss. Ich stand im Gang und sang weiter. Ich verspürte eine unendlich starke Kraft in meinen Worten, mir kam es so vor, als würde meine Stimme in das gesamte Universum eingehen und alles Unaufrichtige vernichten.

Eine Gruppe von Polizisten marschierte durch den Gang. Einer von ihnen, der ein höherer Polizeibeamte zu sein schien, lief vorbei, schaute mich eiskalt an, schlug mir mit voller Kraft ins Gesicht und ging weiter. Nach einer kurzen Weile kam er zurück, und schloss die Tür auf. Ich sagte zu ihm auf Chinesisch: „Europa weiß, dass Falun Dafa gut ist.“ Er drehte sich um und schlug mir wieder ins Gesicht, sodass mein Kopf gegen die Wand donnerte.
Nun saß ich mit drei Polizistinnen und einem Polizisten in einem Zimmer und sie verhörten mich. Ich setzte mich in den Lotussitz auf das Bett. Sofort schrie mich der Polizist an, ich solle das gefälligst lassen und drohte mir mit der Hand mich zu schlagen. Ich fragte, wieso sie so aggressiv sind. Der Polizist schrie mich an und sagte, ich solle keine Fragen stellen.

Sie brachten mich dann in einen Raum, indem ungefähr 25 Praktizierende waren. Beobachtet von mindestens genauso viel Polizisten. Ich setzte mich zu den anderen. Immer wieder nahmen wir Kontakt zu den Polizisten auf, wir erklärten ihnen, wieso wir gekommen waren und dass sie Verantwortung über ihr Handeln tragen müssen. Praktizierende erzählten über die Verbreitung von Falun Gong im Westen. Immer wieder kamen Polizisten mit Kamera und Fotoapparaten, um uns für ihre Propaganda zu filmen. Mit Gewalt wollte ein Polizist den Arm um einen Praktizierenden legen, um ein „freundschaftliches“ Foto zu machen. Alle wussten jedoch, dass das alles nur Show war. Neben mir saß eine Amerikanerin, die aus der Nase blutete.

Ich habe kaum geschlafen, denn jede halbe Stunde kam ein anderer und wollte etwas anderes von uns wissen. Jedes Mal weigerten wir uns und sagten, wir wollen erst mit unserer jeweiligen Botschaft sprechen. Später kamen auch hochrangigere Beamte und befahlen den Polizisten einzelne Praktizierende herauszuholen. Sie sprangen in die Menge, schlugen auf die Praktizierenden ein und zerrten den jeweiligen aus dem Zimmer. Wir wurden so immer weniger, und schließlich holten sie auch mich. Bevor ich das Gebäude verließ wurde mein Rucksack nochmals durchsucht. Die Polizisten wurden ganz aufgeregt, als sie noch einen Fotoapparat entdeckten. Sie rissen ihn an sich, sie haben wohl Angst vor Beweise der gewalttätigen Behandlung. Ich wurde zusammen mit anderen Praktizierenden direkt in den Flieger gesetzt. Weder mein Vater noch ich hatten unser Gepäck bekommen, das zu dieser Zeit wohl immer noch im Hotel war. Auch wurden uns einige Gegenstände, die uns bei der Polizeiwache weggenommen wurden, nicht zurückgegeben.

In diesen 23 Stunden Haft habe ich ein Gefühl dafür bekommen, wie skrupellos und bösartig die chinesische Polizei mit friedliebenden Menschen umgeht. Ich habe in der Haft Gespenstergesichter sehen müssen, denen ich alles zutrauen könnte. Ich kann nur erahnen, was unsere Mitpraktizierenden in China erleiden müssen. Ich habe den Schutz, dass ich Ausländerin bin und die Öffentlichkeit über meine Behandlung erfahren wird. Alles was ich erlebt habe, ist nur ein winziger Bruchteil im Vergleich zu dem, was die chinesischen Praktizierenden erleiden müssen.

Manche Praktizierende fragten, wieso ich nach China gegangen bin. Ich hatte schon lange diesen Wunsch und ich wusste, dass ich gehen werde. Doch zuvor war mein Vater dagegen. Er meinte, da ich erst 17 bin hat er die Verantwortung für mich. Was würde die Öffentlichkeit sagen, wenn ein 17-jähriges Mädchen sich für Falun Gong in China in Gefahr bringt und die Eltern dies zulassen?

Ich erinnere mich an den Tag, an dem mein Vater während der Meditation kurz zu mir kam und seine Hand auf meine Schulter legte. Er sagte zu mir: „Von mir aus kannst du gehen.“ Ein unbeschreibliches schönes Gefühl bekam ich zu spüren. Mir kam etwas in den Sinn: Gelöbnis einlösen.

Ich möchte hier nicht sagen, dass jeder Schüler nach China gehen sollte. Nein, jeder hat seine eigene Aufgabe. Ich wusste für mich, dass diese Reise mein Weg ist. Ich denke, auch jeder, der noch nach China gehen wird: In seinem Herzen ist dies klar. Ich denke es ist eine großartige Sache, wenn nun immer wieder westliche Praktizierende, die das Herz dazu haben, in das Land gehen, indem das Böse am meisten zugeschlagen hat. Ich persönlich denke, man muss nicht so auf dem Platz des Himmlischen Friedens fixiert sein. Nein, es gibt noch andere Plätze, andere Möglichkeiten, das Böse flächendeckend aufzuzeigen und das wertvolle Volk in China zu erretten.

Mir sind die Worte von Meister Li im Kopf:
„Wenn du in einer bösen Umgebung, einer Umgebung voll von bösen Faktoren noch das Fa bestätigst und wagst herauszutreten, um das Böse zu entlarven, dann ist das eine andere Sache. Überlegt euch mal, ist diese Umgebung, obwohl sie sehr böse ist, ist sie nicht auch rar? Wirklich rar? Wenn diese Zeit vorbei ist, gibt es keine solche Chance mehr.“ ( Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington DC.

Im Flugzeug hatte ich das Gefühl: Wie kann ich jetzt einfach wieder gehen, ich muss doch der chinesischen Bevölkerung noch mehr die Wahrheit wissen lassen. Ich war traurig darüber das Land so schnell wieder verlassen zu müssen. Doch ich weiß: Auch im Ausland habe ich die Gelegenheit noch weiter hervorzutreten, noch weiter das Böse zu entlarven und noch mehr Lebewesen zu erretten.


(Edith):

Ich war etwas enttäuscht, dass ich nicht auch mit nach China fahren konnte, da waren meine Arbeit und die beiden jüngeren Kinder...Ich konnte nicht ahnen, wie wichtig meine Aufgabe zu hause war und dass ich meinen Tiananmenplatz zu hause haben würde.

Es war der 14.2.2002, der Tag an dem ein Teil meiner Familie mit vielen Mitpraktizierenden aus dem Westen auf dem Platz des Himmlischen Friedens stand.
Nachdem ich aufrichtigen Gedanken ausgesendet hatte und am Telefon erfuhr, dass alle festgenommen worden sind ging ich wie gewohnt zur Arbeit.
Niemand wusste von der Chinareise und so begann jetzt meine Aufgabe der Aufklärung.
Meine Kolleginnen waren sehr erschrocken und besorgt, sie wussten von Falun Gong und haben mir schon viele Unterschriften gegen die Verfolgung gegeben. Es hatte sie auch sehr berührt, dass ich an diesem Morgen trotzdem zur Arbeit gekommen bin.

Meine jüngste Tochter war erleichtert, als ich am Mittag endlich nach hause kam, denn sie konnte sich vor Anrufen kaum retten. Die Anrufer waren Bekannte, Freunde, Verwandte, Radiosender und Fernsehstationen. Auch in unserer Tageszeitung war schon ein Bericht auf der Titelseite mit Foto von meinem Mann und meiner Tochter Stefanie. Die lokalen Radiosender berichteten ebenfalls davon.
Zwei Mitpraktizierenden kamen, um mich zu unterstützen und wir waren ununterbrochen an beiden Telefonen beschäftigt um über die Ereignisse und Falun Gong zu berichten. Radio Regenbogen rief mehrmals an, um mich zu interviewen. Als ich den Sender einschaltete redeten sie gerade von Sektenmitgliedern die auf dem Platz des himmlischen Friedens demonstrierten. Sofort rief ich bei Radio Regenbogen an und sagte, dass ich mich weigere weiter Auskünfte zu erteilen, wenn sie noch einmal das Wort Sekte verwenden würden. Sie entschuldigten sich vielmals und versprachen bei den nächsten Berichterstattungen aufzupassen, damit das nicht mehr passiert.
Für den nächsten Morgen bat der Fernsehsender BTV um einen Termin bei uns zu Hause.

Ich hatte das Auswärtige Amt angerufen, um ihnen mitzuteilen, dass mein Mann und meine beiden Töchter am Morgen in Peking festgenommen worden waren. Man versprach mir zu helfen. Das Problem war die Zeitverschiebung. Man könne erst am nächsten Morgen die Botschaft in Beijing erreichen. So beschloss ich, in der Nacht selbst bei der Botschaft in China anzurufen. Der Botschafter war sehr freundlich und versprach mir, dass er versuchen wird persönlichen Kontakt mit meiner Familie aufzunehmen, er rechne aber damit, dass sie noch in den nächsten Stunden abgeschoben werden.
Um 5.30 Uhr meldete sich Steffi aus dem Flugzeug, sie waren schon auf dem Weg nach hause.
Radio Regenbogen konnte so schon zwischen 6 Uhr und 7 Uhr zur Hauptsendezeit immer wieder über unsere neuesten Nachrichten berichten.

Bis ich dann zum Flughafen fahren konnte, gab ich noch viele Interviews an Radiosender und Zeitungen.
Dies alles war für mich sehr gut arrangiert. Ich hatte mich immer zurückgehalten bei der Wahrheitsverbreitung, ich ließ immer gerne die anderen reden. Nun blieb mir nichts anderes übrig, als dies selbst zu tun.

Als mein Mann und die beiden Töchter zu hause ankamen durften sie dann die vielen Interviews für Zeitungen, Radio und Fernsehen geben. Der Fernsehsender RNF war bei uns zu hause und fuhr dann auch mit um Andre` Huber am Flughafen zu empfangen. Die Sendung die dann ausgestrahlt wurde war sehr positiv. Kurpfalzradio war ebenfalls bei uns zu hause und hat dann eine Stunde lang immer wieder sehr gut über Falun Gong berichtet.

Ich bin Erzieherin und bei der katholischen Kirche angestellt. Der Pfarrgemeinderat hat durch die vielen Zeitungsberichte ihre Aufmerksamkeit auf Falun Gong und unsere Familie gerichtet. Da in den Medien in der Vergangenheit immer wieder im Zusammenhang mit Falun Gong das Wort Sekte aufgetaucht ist, haben sie vom Pfarrer gefordert mich als „ein Sektenmitglied von Falun Gong“ fristlos zu entlassen. Der Pfarrer kam in den Kindergarten um mit mir darüber zu reden. Ich erzählte ihm von Falun Gong und gab ihm auch verschiedene Unterlagen. Inzwischen ist er erleichtert zu dem Ergebnis gekommen, dass kein Grund für eine Entlassung vorliegt. Zur endgültigen Klärung hat er den Sektenbeauftragten der Erzdiöziöse Freiburg mit dieser Angelegenheit beauftragt. Inzwischen weiß ich, dass das Erzbischöfliche Dekanat sich mit der Rechtslage hierzu befasst. Auf das Resultat warte ich noch.

Die Zeit des Wartens ist nicht einfach und bietet mir auch viele Chancen. Auf der einen Seite kann ich lernen die finanziellen Sorgen, die durch eine Entlassung zwangsläufig entstehen, da ich Alleinverdiener bin, leicht zu nehmen. Auf der anderen Seite merke ich, wie viel Spaß mir meine Arbeit macht und dass es Zeit wird auch hier loszulassen. Außerdem gibt es mir zu bedenken, dass ich immer wieder mit dem Wort „Sekte“ zu tun habe, ich muss dringend herausfinden, welcher Eigensinn sich hier noch versteckt. Auf jeden Fall, egal wie die Sache ausgeht, werde ich die Gelegenheit nutzen um den Pfarrgemeinderäten und den Menschen auf der Welt die Wahrheit von Falun Gong zu erzählen.

Die Arbeit mit den Politikern hat sich wesentlich gebessert. Unsere örtlichen Politiker und auch die Politiker welche mit der Menschenrechtsfrage vertraut sind haben die Aktion auf dem Tiananmenplatz positiv aufgenommen und es ist leichter geworden einen Termin zu bekommen. Die bereits geführten Gespräche sind dann auch recht positiv verlaufen.
Wenn wir alle zurückblicken, war die Reise nach China nicht umsonst. Die Medien haben durchweg positiv geschrieben, die Politiker haben positiv reagiert und ringsum unserer Umgebung beginnen die Menschen sich für ihre Zukunft zu positionieren. Ich denke auch in den anderen Räumen hat dies seine Wirkung nicht verfehlt. Wichtig ist auch, dass dadurch bei uns keinerlei Frohsinn entsteht. Jeder von uns Praktizierenden tut was er tun muss, jeder hat seine eigene Aufgabe, jeder ist ein Teilchen von Dafa.

Danke ehrwürdiger Meister.

Steffie Körper & Edith Körper