Die Verfolgung meiner Familie seit 1999

(Clearwisdom.net) Mein Name ist Zhang Anning und ich lebe in Henyang, Provinz Hunan. Wir sind neun Personen in der Familie, das sind drei Generationen. Die meisten von uns erhielten Dafa 1995. Während der nächsten paar Jahre Kultivierungspraxis bekamen wir die Tiefgründigkeit und die Fülle von Falun Dafa zu spüren. Wir erkannten, dass der wahre Zweck des Menschseins darin besteht, zu seinem wahren Selbst zurückzukehren. Es ist Falun Dafa, das uns ein neues und besseres Verständnis über unser Leben gibt. Aber seit Juli 1999, als das Jiang Regime Falun Gong verboten hat, hat meine Familie, wie viele andere, unzähliges Leid und Verfolgung erfahren müssen.

Beginnend mit dem 22 Juli 1999 wurde unser reguläres Üben in der Gruppe behindert. Der von unserem Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Übungsplatz wurde aufgehoben. Jeder Praktizierende wird jetzt „gesondert behandelt“ und steht unter Überwachung. Am 21. Oktober 1999 begannen ich und mein ältester Bruder Zhang Biao zum Appell nach Peking zu gehen. Wir hofften ganz stark, zu unserer Regierung darüber sprechen zu können, wie uns Falun Gong geholfen hat. Die Polizei fand uns, als wir Zhengzhou in der Provinz Henan erreichten. Wir wurden nach Hause zurückgeschickt und für 33 Tage eingesperrt unter dem Vorwand, wir hätten die öffentliche Sicherheit gestört. 18 Tage nach unserer Entlassung, an einem Abend Anfang Dezember 1999, kam die lokale Polizei von der Polizeistation Huangcaning in unser Haus und weckte uns auf. Sie sperrten mich abermals wegen „Störung der sozialen Ordnung“ ein und sandten mich in eine Drogenentziehungsanstalt, in der ich für 47 Tage weggesperrt war. Sie ließen mich erst einen Tag vor dem chinesischen Frühlingsfest frei. Da erst erfuhr ich den wahren Grund meiner Gefangennahme. Die Polizei hatte Angst davor, dass ich wieder nach Peking gehen könnte, weil ich eine Praktizierende mit starkem Glauben an Falun Gong war. Also hatten sie mich kurzerhand eingesperrt, um keine Unannehmlichkeiten durch mich zu bekommen. Nach meiner Freilassung beschloss ich, meine Heimat zu verlassen, um eine erneute Gefangennahme zu vermeiden.

Nach meinem Umzug belästigte die Polizei jedoch unaufhörlich meine Eltern und fragten sie über meinen Verbleib aus. Sie ging auch zu meiner neuen Arbeitsstelle und hatte dort ein Auge auf mich. Sie wollten sicher gehen, dass ich nicht wieder nach Peking ginge. Ich wurde so massiv belästigt, dass ich mich gar nicht auf meine Arbeit konzentrieren konnte. Zu der Zeit wurden auch viele Gerüchte verbreitet, dass Falun Gong Praktizierende ihre Familien und Arbeit aufgeben würden.

Im Oktober 2000 wurde ich ohne irgendwelche legale Order ins Henan Frauenzwangsarbeitslager eingewiesen. Dort wurde ich für über zwei Monate festgehalten. Ich erkannte, dass das Arbeitslager nicht der richtige Ort für einen Praktizierenden ist und lief am 5. Januar 2001 mit aufrichtigen Gedanken aus dem Arbeitlager hinaus.

Am 7. Januar 2001 ging ich in meine Heimatstadt Anhua und verbrachte das chinesische Neujahr mit meinen Verwandten. Ich erzählte von der Verfolgung, der die Falun Gong Praktizierenden ausgesetzt sind, genauso wie meine ganze Familie. Die lokale Polizei fand mich und sperrte mich wieder ein. Ich wurde nach Henyang zurückgeschickt und für sieben Monate ins Frauenarbeitslager eingewiesen. Am 9. August 2001 wurde ich wieder entlassen. Ende August ging ich wieder nach Anhua, um meinen Pass zurückzubekommen und wegen einiger anderer Angelegenheiten. Die Polizei entführte auf sehr brutale Weise meine Schwägerin und mich. Weil wir nicht mit ihnen zusammenarbeiteten, stießen uns 7 Männer brutal in ein Polizeiauto. Dabei rissen sie meine Hose am linken Fuß von unten her bis zum Schritt auf, erlaubten mir aber nicht, die zerrissenen Hosen zu wechseln. Vielen Leute schauten bei dieser barbarischen Aktion zu und erschraken sehr. Als ich diesen Artikel schrieb, befand ich mich immer noch in der 2. Haftanstalt von Henyang. Ich war dort über 4 Monate.

Eines abends Ende Dezember 2001, wurde mein 68 Jahre alter Vater unter falschem Vorwand in die lokale Polizeistation bestellt und dort bis 10. Juli 2001 eingesperrt. Er kam mit jungen Drogenabhängigen zusammen in eine Zelle. Meine 63 Jahr alte Mutter lebte bei meinem älteren Bruder und seiner Frau Luo Youmei, die gerade ein Baby erwartete. Youmei hatte Dafa 1998 erhalten. Nachdem sie Ende 1999 nach Peking gegangen war, verbrachte sie 15 Tage in der 1. Haftanstalt von Henyang. Die Polizei suchte die Wohnstädte ihrer Eltern mehrmals auf. Sie stöberten mehrmals deren Wohnung durch und versuchten sie zu einer „Garantieerklärung“ zu zwingen. Sie verlangten von ihnen auch die Zahlung von Haftgeld. Sie sperrten sogar ihren jüngeren Bruder ein. Am nächsten Tag bekamen dann die Eltern eine Nachricht, 5000 Yuan für die Freilassung des Bruders zu bezahlen. Yuomeis Baby kam am 29. November 2001 zur Welt. Die Polizei versuchte sie am 1. Dezember zu verhaften. Sie nahmen sie aber nicht mit, nachdem wir gegen diesen inhumanen Akt lauthals protestiert hatten. Im Januar 2001 kam die Polizei wieder zu mir nach Hause und wollte die Schwägerin verhaften. Ende August 2001 als wir beide Verwandte in Anhua besuchten, entführte uns die Polizei schließlich. Meine Schwägerin trug einen Rock. Ein paar Männer schleiften sie über den Boden, wobei ihr Gesicht aufgerissen und ihre Unterwäsche zerrissen wurde. Es war furchtbar, das mit ansehen zu müssen! Ihr Baby war noch so klein musste allein zurückgelassen werden, was ihm und der Mutter furchtbares Leid zufügte. Nach starken Protesten vieler Menschen kam sie am 13. Dezember 2001 wieder frei.

Mein ältester Bruder Zhang Biao musste 33 Tage Gefangenschaft über sich ergehen lassen, als er mit mir 1999 nach Peking gegangen war. Anfang 2001 ging er wieder nach Peking. Danach kam er für ein Jahr ins Arbeitslager Xinkaipu in Changsha, Provinz Hunan. Sein Chef zahlte ihm den Lohn nicht mehr aus und kündigte ihm. Er musste sich sogar von seiner Frau scheiden lassen. Sie waren 9 Jahre lang verheiratet gewesen und hatten eine 2 Jahre alte Tochter. Eine vormals glückliche Familie wurde so durch die brutale Verfolgung von Falun Gong zerstört.

Meine Mutter, mein älterer Bruder und andere Verwandte ertrugen unvorstellbare mentale Torturen über die letzten zwei Jahre. Eine friedliche, glückliche Familie aus 9 Personen wurde auseinandergerissen – einige davon eingesperrt, „Umerziehung“ im Arbeitslager, gezwungen zur Ehescheidung, zwei kleine Kinder wurden ihrer Eltern beraubt und in schwierige Situationen gebracht. Sogar unter solch schmerzhaften Umständen hat unser starker Glaube überlebt und unsere Herzen sind immer noch voller Barmherzigkeit – weil: „Dafa ist unzerstörbar“ (Artikel von Meister Li). Der Grund, warum wir alle diese Schikanen still ausgehalten haben ist, die Menschen aufzuwecken.

Meine Familie ist nur eine von zahllosen Familien, die beschlossen haben, Falun Dafa zu kultivieren. All die gewaltsamen Aktionen und Folterungen können nicht die Gedanken von Millionen von Praktizierenden ändern. Wir haben uns nie in Politik eingemischt und haben keine Organisation. Was wir haben, ist die aufrichtige Gesinnung, die universellen Prinzipien von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ zu schützen.

Wir hoffen, alle Wesen können endlich erwachen und zwischen richtig und falsch unterscheiden.

21. Dezember 2001