Verhafteter Falun-Gong-Aktivist soll nach Österreich abgeschoben werden

Der am Montag in China verhaftete Falon-Gong-Aktivist soll am Donnerstag per Flugzeug nach Österreich abgeschoben werden.

Der österreichische Falun-Gong-Anhänger Alexander Hamrle ist am Montag in Changchun verhaftet worden. Der Österreicher habe am 10. Jahrestag der Gründung der Falun-Gong-Bewegung in der nordostchinesischen Stadt Flugzettel verteilt, um auf die Verfolgung von Falun-Gong-Anhängern in China aufmerksam zu machen, heißt es in einer Aussendung von Falun-Gong.

Diplomatische Vermittlungen

Die Verhaftung ist von chinesischer Seite bestätigt worden, teilte das österreichische Außenministerium auf Anfrage von ReligiON mit. Die österreichische Botschaft in Peking stehe mit der Abteilung für öffentliche Sicherheit und dem chinesischen Außenministerium in Peking in Kontakt, wo es eine eigene Falun-Gong-Abteilung gäbe.

Abschiebung stehe unmittelbar bevor

Der österreichischen Botschaft in Peking wurde laut Außenministerium mündlich bestätigt, dass sich der verhaftete Falun-Gong-Aktivist bereits auf dem Weg nach Peking befinde. Eine schriftliche Bestätigung steht jedoch noch aus. Wahrscheinlich wird der Aktivist, so das Außenministerium in Wien, am Donnerstag per Flugzeug nach Österreich abgeschoben werden.

Mehrere Tausend Verhaftungen

Im Februar waren rund 30 ausländische Falun-Gong-Aktivisten aus den USA und Deutschland kurz nach ihrer Verhaftung in Peking in ihre Heimatländer abgeschoben worden. Ende April wurden in Changchun 2.000 Menschen fest genommen. Menschenrechtsaktivisten berichten immer wieder, dass chinesische Falun-Gong-Anhänger ohne Gerichtsverfahren in Arbeitslager geschickt werden, wo sie geschlagen und misshandelt würden.

Mehrere Hundert Tote

Mehr als 100 Anhänger sollen nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen seit dem Beginn der Verfolgungen im Jahr 1999 in Polizeigewahrsam gestorben sein. Falun Gong spricht von über 400. Die 1992 in Changchun gegründete und 1999 von den kommunistischen Behörden verbotene Bewegung Falun Gong wehrt sich vehement gegen die Einstufung als Sekte. Sie will als meditative Bewegung verstanden und bezeichnet werden.

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