Beim Fa-Berichtigungsprozess die Gedanken an hierarchische Strukturen grundsätzlich ablegen

Eines Tages bin ich mit einem anderen Praktizierenden zusammen auf die Idee gekommen, Kirchen zu besuchen, um die Menschen dort über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong in China zu informieren.

Wir haben ein paar Informationsmaterialien zusammengestellt und sind an einem Sonntag während des Gottesdienstes in eine Kirche gegangen. Um die Menschen dort nicht zu stören, nahmen wir in der letzen Reihe Platz. Ich wartete dort mit dem Gedanken, dass ich nach dem Gottesdienst den Pfarrer sprechen möchte.

Nach dem Gottesdienst ging der Pfarrer direkt zum Ausgang, um sich persönlich von den Besuchern zu verabschieden. Wir mussten also einen Moment warten bis alle Menschen raus gegangen waren. Neben uns stand ein unauffälliger Mann, der Zettel verteilte. Er sprach uns an, drückte uns einen Zettel mit Informationen über einen Vortrag in die Hand und lud uns herzlich zu diesem Vortrag ein. So kamen wir ins Gespräch. Während des Gespräches sah ich den Pfarrer weggehen. Ich war sehr enttäuscht und dachte, dass uns das Böse gestört hat. Dann dachte ich: warum habe ich nur ein Herz für den Pfarrer, aber nicht für diesen anscheinend unbedeutenden Mann? Dabei entdeckte ich in meinen Gedanken eine feste hierarchische Struktur. Ich hielt die Menschen, die in der Gesellschaft einen hohen Rang haben für viel wichtiger als die normalen Bürger. Das war sicherlich kein reines Herz. Der Meister hat gesagt: „Jeder Mensch, dem du in der Gesellschaft begegnest, ist jemand, dem du die Wahrheit erklären kannst, …“ (Jingwen „An alle an der Nordischen Fa-Konferenz teilnehmenden Schüler“)

Ich habe diese feste Struktur in meinen Gedanken gründlich beseitigt. So ging das Gespräch mit diesem Mann weiter. Er war am Anfang ein bisschen skeptisch, trotzdem hörte er mir ruhig zu. Ich habe ihm die Infomaterialien, die ich eigentlich für den Pfarrer vorbereitet hatte, gegeben. Er versprach es sorgfältig zu lesen. Und wir sagten, dass wir an dem Vortrag teilnehmen werden.

Bei dem Vortrag haben wir diesen Mann wieder getroffen. Während der Diskussion nannte er einen Termin für eine internationale Veranstaltung. Nach dem Vortrag bin ich zu ihm hingegangen und wollte mich über diesen Termin informieren. Er war sehr freundlich und sagte, dass er unser Material schon gelesen hat und uns auch noch zu dieser Veranstaltung einlädt. Wir haben uns wieder eine Weile unterhalten, beim Abschied gab er mir seine Visitenkarte. So erfuhr ich erst, dass er ein Beamter eines Ministeriums der Regierung ist. Er versprach, das Infomaterial an andere Politiker weiterzugeben. Außerdem stellte er mir noch einige Beamte vor. So habe ich erkannt, wenn man ein reines Herz bewahrt, wird man vom Meister geführt und es läuft alles viel einfacher. Es gibt dann auch keine Störung, weil das Böse keine Lücke finden kann.

Es ist mir dann auch eingefallen, dass einige Praktizierende bei der Arbeit der Fa-Berichtigung sehr viel Wert auf „wichtige“ oder „berühmte“ Persönlichkeiten legen. Wenn es nur um normale Bürger geht, dann haben sie wenig Interesse. Stoßen sie auf Schwierigkeiten, denken sie einfach, das wäre eine Störung durch das Böse. Ich denke, das ist auch eine Frage des Standpunktes. Der Meister hat gesagt: „Die Kultivierungsformen unseres Dafa sind einfach so, dass wir uns von keiner inländischen oder ausländischen politischen Macht abhängig machen lassen.“ (Jingwen „Kultivierung ist keine Politik“) Wie kann der Fa-Berichtigungprozess von ein paar „wichtigen“ oder „berühmten“ Persönlichkeiten abhängig sein? Große Hoffnungen in Politiker oder „wichtige“ Personen zu legen und die „unbedeutenden“ Personen zu vernachlässigen, ist ebenfalls ein Eigensinn. Darin versteckt sich oft noch ein Eigensinn, nämlich der Gedanke, dass der Verdienst größer ist, wenn man eine hohe Persönlichkeit gerettet hat. Dieser Gedanke kommt aus einem egoistischen menschlichen Herzen. Wenn dieser Standpunkt nicht geändert wird, wird man gerade bei Politikern oder „wichtigen“ Persönlichkeiten auf Schwierigkeiten stoßen, wenn man sie über die Wahrheit informiert. Außerdem sind hierarchische Gedanken auch nicht barmherzig. So wie der Meister alle Schüler gleich behandelt, sollen wir alle Menschen bei der Erlösung auch gleich behandeln. Das erst ist die große Barmherzigkeit der Dafa-Jünger.

Das sind nur persönliche Erkenntnisse zur Kenntnisnahme.

03.05.2002