Netzeitung,07.05.02: Polizei schließt 200 Internetcafés in Schanghai

Die chinesische Polizei hat in Schanghai fast 200 Internetcafés geschlossen. Sie konnten nicht nachweisen, dass subversive oder pornographische Websites bei ihnen blockiert werden.

Die Polizei der größten Stadt Chinas hat bei einer seit dem 26. April andauernden Razzia mittlerweile 197 Internetcafés in Schanghai geschlossen und 965 Computer konfisziert. Die Cafés wurden in Wohngegenden entdeckt und bei früheren Razzien übersehen, so ein Sprecher der Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

30 Millionen Chinesen online

Die Schließung deutet auf das Bestreben der kommunistischen Regierung Chinas hin, das Internet zwar als kommerzielles Medium zu nutzen, aber keine Foren für politischen Widerstand darin aufkommen zu lassen. In ganz China gibt es mittlerweile Internetcafés, die zumeist nur aus einem kahlen Raum mit einem Dutzend Computern darin bestehen. An die 30 Millionen der 1,3 Milliarden Chinesen sind inzwischen online, vier Millionen davon laut Statistiken der Regierung erst seit den letzten drei Jahren.

Strenge Auflagen

Auflage für die Internetcafés in China ist es, eine Software zu installieren, die verbotene Websites blockiert und die Aktivitäten der Surfer dokumentiert. Zu den verbotenen Sites gehören die von Menschenrechtsorganisationen, unerlaubte religiöse Vereinigungen wie Falun Gong, pornographische Websites und manche Seiten von ausländischen Nachrichtenorganisationen. Bereits im letzten Jahr wurden rund 17.000 Internetcafés geschlossen, auf deren Computern die lizensierte Software nicht installiert war. (nz)

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