Pressemitteilung, 12.06.2002: Chinesin in Russland während des Besuchs von Jiang Zemin entführt

Freunde aus sieben Ländern appellieren für ihre Freilassung

Am 6. Juni 2002 wurde die Falun Gong-Praktizierende Wenyi Wang, eine Chinesin mit ständigem Wohnsitz in den U.S.A. von der russischen Polizei vor dem Hotel Astria, in dem der chinesische Präsident Jiang Zemin während seines Besuchs in St. Petersburg wohnte, entführt. Sie wurde am selben Tag vor einen örtlichen Richter geführt und zu fünf Tagen Haft verurteilt. Falun Gong-Praktizierende aus sieben Ländern, die zu einem friedlichen Appell während Jiangs Besuch versammelt waren, demonstrierten für ihre sichere und sofortige Entlassung.

Man sagt, dass Wang weggeholt wurde, nachdem sie von Sicherheitsagenten Jiangs identifiziert war. Am 25. Juli 2001 schockierte sie Jiang in Malta, als sie ihn vor internationalen Medien nach der Verfolgung von Praktizierenden befragt hatte. Normalerweise vermeidet Jiang Befragungen über Verletzungen der Menschenrechte. Er verbot Falun Gong widerrechtlich im Juli 1999 und veranlasste die Verfolgung. Die Festnahmen, Folterungen, und Tötungen von Praktizierenden nehmen dramatisch zu. Die Unterstützer von Falun Gong haben Grund zu ernsthafter Besorgnis. Die Beschuldigungen gegen Wang sind höchst undurchsichtig. Polizisten, die mit ihrem Fall zu tun hatten, sagten: „Wir wissen, dass ihr gut seid; aber wir müssen den Befehlen von oben folgen.“

Falun Gong-Demonstrationen wurden auf Druck der chinesischen Regierung in Russland stark eingeschränkt. Während Jiangs Besuch sind fünf von sechs Demonstrations-Genehmigungen zurückgezogen worden. Eine andere Sorge ist, dass einem Radiosender (bis jetzt anonym) vom Bundesbüro für Ermittlungen verboten wurde, über die Geschichte zu berichten.

Connie Chipkar, Wangs kanadische Freundin, wollte sie am 6. Juni treffen. Connie erklärt: „Wir wissen, dass China chinesische Bürger in Übersee bedroht. Ich fürchte sehr, dass China etwas damit zu tun hat und sie zurückholen will.“

Brad Carson (21), der in ihrem Haus lebt und auch in St. Petersburg ist, um zu appellieren, sagte: „In der ganzen Welt sind Falun Gong wegen seiner moralischen und gesundheitlichen Wohltaten über 700 Anerkennungen verliehen worden. In der ganzen Welt haben Regierungen und Menschrechtsorganisationen die Verfolgung verurteilt und die friedlichen Demonstrationen von Falun Gong unterstützt. Wir haben lange bewiesen, dass wir friedlich und gut sind. Es gibt keinen Grund, meine Freundin in Haft zu nehmen.“

Das Falun Gong Informationszentrum hat seit Beginn der Verfolgung in China im Jahre 1999 Einzelheiten von über 422 Toten bestätigt. Inoffizielle Regierungsstellen innerhalb Chinas berichten jedoch, dass die tatsächliche Todesrate weit über 1.600 liegt. Über 100.000 sind verhaftet, mehr als 20.000 ohne Gerichtsverfahren in Zwangsarbeitslager gesteckt.

 
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