AP, 12. Juni 2002: Island hebt Einreiseverbot für Falun-Gong-Anhänger auf

Reykjavik (AP) Kurz vor dem Besuch des chinesischen Präsidenten Jiang Zemin hat Island das Einreiseverbot für Anhänger der Meditationsbewegung Falun Gong wieder aufgehoben. Zugleich wurden am Mittwoch mehr als 65 Personen, die wegen vermuteter Verbindungen zu Falun Gong festgenommen und verhört worden waren, wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Regierung in Reykjavik hatte mit diesen Maßnahmen eine geplante Großdemonstration gegen den chinesischen Gast verhindern wollen.

In einer gemeinsamen Erklärung begründeten Ministerpräsident David Oddsson sowie das isländische Außen- und das Justizministerium die Aufhebung des Einreiseverbots damit, dass Falun-Gong-Vertreter in Island eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei während des Besuchs Jiangs zugesagt hätten. Demnach dürfen Protestkundgebungen nur in vorgegebenen Gebieten stattfinden. Jiang wurde noch am Mittwoch zu einem viertägigen Besuch in Island erwartet. Die Falun-Gong-Bewegung ist seit 1999 in China verboten.

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