In Anbetracht der Erlebnisse meiner Mutter äußere ich mein Mitgefühl für jeden Falun Gong Praktizierenden

Meine Mutter ist seit dem Jahre 1997eine Falun Gong Praktizierende. Seither war ihr Benehmen viel freigebiger. Sie übte nicht nur täglich die Übungen, aber las auch alle betreffende Bücher und hörte der Kassetten-Aufnahmen zu. Ich erinnere mich genau, dass sie eine sehr ernsthafte Praktizierende war und dass sie Zhuan Falun wiederholt gelesen hatte. Sie sagte mir, dass sie das Buch mindestens 100 Male gelesen hatte und dass sie einige Paragraphen auswendig aufsagen könnte. Sie gab mir auch eine Kopie von Zhuan Falun in der Hoffnung, das auch ich Falun Gong Praktizieren könnte. Zu jener Zeit war ich sehr beschäftigt mit meiner Arbeit, war jung und es mangelte die erforderliche Mühe, daher las ich das Buch nur oberflächlich.

Unerwartet wurde das Praktizieren von Falun Gong im Sommer 1999 verboten. Ich erinnere mich immer noch ganz genau an die Wiederholungen der öffentlichen Fernseh- und Radioübertragungen. Die gespannte Atmosphäre, als ein Sprössling der „fünf schwarzen Menschengruppen“ [Anmerkung: dies bezieht sich auf die fünf verschiedenen Menschengruppen, die von der Kommunistischen Regierung als schlecht und gefährlich definiert wurden], zeigte mir dass die kommunistische Diktatur wieder eine landesweite Bewegung begann, um ihr totalitäres System aufrechterhalten zu können. Ich war mir sicher dass die Zielgruppe dieser neuen Bewegung die Falun Gong Praktizierenden sind, einschließlich meine Mutter.

Seit diesem Tag wechselten sich die Beamten am Arbeitsplatz meiner Mutter, die Aktivisten des Nachbarschaftskomitee, und die Polizei ab, um mit meiner Mutter zu „plaudern.“ Am Anfang reichte meine Mutter symbolisch zwei [Falun Gong] Bücher ein (sie hätte dem Bösen nicht nachgeben sollen). Jedoch waren diese Menschen nicht zufrieden und verlangten dass sie noch mehr hergibt. Zu der Zeit erlebte meine Mutter viele Hausdurchsuchungen, und unter dem Druck reichte sie die restlichen Bücher und die Kassettenaufnahmen ein. Sie waren immer noch nicht zufrieden und übten noch weiteren Druck auf sie aus. Ich war mir vollkommen im Klaren, dass meine Mutter, die in der Vergangenheit unter vielen brutalen politischen Bewegungen gelebt hatte, unter einem riesigen geistigen und psychologischen Druck litt. Ich weiß auch dass meine Mutter ganz unbeugsam ist und dass sie lautlos ihren Glauben und ihre Freiheit verteidigt. Obwohl ich kein Falun Gong Praktizierender bin, habe ich in Anbetracht der Erlebnisse meiner Mutter viel Mitgefühl für die Falun Gong Praktizierenden.

Was mich sehr erzürnt hat ist, dass nach nahezu drei Jahren die Polizei häufig und unerwartet bei meinem Haus auftauchen, und jede Bewegung meiner Mutter überwachen, mit der Entschuldigung, dass sie sich um sie kümmern müssen. Die Schlimmsten sind die Aktivisten vom Nachbarschaftskomitee. Sie wohnen in derselben Nachbarschaft und beobachten uns ständig. Mein Haus wurde wieder das Ziel ihres Überwachungseifers und meine Familienmitglieder wurden wieder ein „Umwandlungsziel“ dieser politischen Bewegung. Ich bin mir sicher, dass außer mir viele mit dem Stil der Partei vertraut sind: sie versuchen auf alle Arten den Menschen ihre Rechte zu berauben, um die Partei Diktatur zu schützen. Ich bin mir ganz und gar im Klaren, dass eines Tages das unterdrückte Chinesische Volk seine Freiheit erlangen wird und die menschlichen Rechte in China respektiert werden.