Deutschland: "Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht" (Fotos)

Infotag in Erfurt

Im Internet stieß ich auf einen Bericht über den Amoklauf des Schülers in Erfurt, über den schon zuvor viel berichtet wurde. Ich las die Nachricht und dachte dabei an den Terroranschlag in New York, und erinnerte mich an einen Bericht von einer Praktizierenden den ich so verstand, dass sie am Ort des Geschehens, wo die Bilder der Verstorbenen waren als Ausdruck der Trauer aber auch der Hoffnung, eine Zeitung hingelegt hatte mit der Aufschrift Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Mir fiel während des Lesens wieder dieser Satz ein: "Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht."

Ich glaube, ich konnte diese Hilflosigkeit, Betroffenheit und Trauer der Menschen in Erfurt nachvollziehen. Ein Gefühl, dass ich auch oft empfinde, wenn ich die furchtbaren Berichte der Schicksale von Frauen, Männern und Kindern in China lese, die aufgrund des Praktizierens von Falun Gong verhaftet, gefoltert und getötet werden.

Aus diesem Grund spürte ich tief in meinem Inneren den Wunsch, den Menschen in Erfurt eine Botschaft zu vermitteln.

Viele haben mich dabei unterstützt, fanden meinen Vorschlag gut und wollten sich gerne daran beteiligen. Es wurde ein Bus organisiert, ein Banner gemacht mit der Aufschrift "Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht." Und als es soweit war, fuhren viele Praktizierende aus verschiedenen Städte nach Erfurt. Als wir ankamen, war ein dickes graues Wolkenband über Erfurt. Es schien so, als ob ein Schleier der Trauer sich über die Stadt gelegt hätte und das Sonnenlicht fernhalten wollte. [Wir bekamen den selben Platz zugewiesen, an dem wir letztes Jahr im Juli schon einmal standen, direkt an einem Obelisk vor dem Erfurter Dom. Als die Polizei vorbeikam und fragte, was für einen Infostand wir veranstalteten, erzählte ich über Falun Gong, über die Prinzipien und über die Verfolgung in China.]


Wir zeigten die Übungen, verteilten Zeitungen und unterhielten uns mit Passanten aus den verschiedensten Nationen. Einige chinesische Praktizierende machten Kalligraphie am Stand und viele Zuschauer kamen und wollten ihre Namen auf chinesisch geschrieben haben.
Die Menschen kamen auf uns zu, blieben vor unserem SOS - Transparent stehen und schauten den langsamen, harmonischen Übungen zu und ich denke, sie konnten die Ruhe, die wir ausstrahlten, spüren. Eine Ruhe, die wir durch unser Verständnis von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zum Ausdruck brachten.

Man sah Menschen, die von weitem lächelnd und nickend einen Blick auf das Transparent warfen und es schien als würden sie uns zustimmen. Ein schöner Gedanke - die Menschen kommen nach Hause und erzählen ihrer Familie über uns und ich höre sie sagen "Ja, die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht!"

Wir sendeten sehr oft aufrichtige Gedanken aus, fast alle halbe Stunde. Viele verstanden, es war nicht nur der Infotag, der uns zusammen brachte, sondern auch ein Treffen zum gemeinsamen Aussenden der aufrichtigen Gedanken in der momentanen Zeit.

Am Ende unterschrieben einige Praktizierende auf dem Transparent mit der Aufschrift "Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht" und gingen zu der Schule, wo der Amoklauf des Schülers vor einigen Wochen geschehen war. Es war ein spontaner Einfall dies zu tun und es war, als ob man den Menschen, die es zu diesem Ort der Trauer führte, sagen wollte, wie schön es ist, wenn sich alle Menschen nach Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht richten würden. Es war ein Symbol dafür, dass das Böse nie über das Gute siegen kann.

Als wir vor der Schule standen, schaute ich nochmals auf das Banner: "Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht" und spürte eine tiefe Ergriffenheit und verstand umso mehr, warum ich diesen Infotag veranstalten wollte.