Der Entschluß eines Beamten vom Büro 610

Ich bin ein Beamter vom Büro 610. Nachdem ich nach meinem Gewissen den Artikel „Ein Beamter im Büro 610 wird erleuchtet” geschrieben habe, stelle ich mir eine Frage: Soll ich von dem Büro 610 fortgehen? Wenn ich dort bleibe, werde ich auf keinen Fall Befehle von oben ausführen. Aber andererseits: Soll ich meine Arbeit etwa nicht gewissenhaft und verantwortlich leisten? Wenn ich weggehe, können die Kollegen dort nicht mehr durch mich die Wahrheit über Falun Gong erfahren. Ich habe ihnen erzählt, was Falun Gong ist und was Meister Li Hongzhi wirklich gesagt hat. Ich habe ihnen viele im Ausland gedrehte Falun Gong-VCDs gegeben. Im Büro 610 lud ich Informationen von der Minghui Webseite herunter und gab ihnen ein paar ausgesuchte weiter.

Dem Büro 610 ist Macht über das Gesetz hinaus gegeben. Alle für die Falun Gong-Praktizierenden zur „Umerziehung“ errichteten Gebäude sollen wie eine mit einem Gefängnis vergleichbare Organisation funktionieren. Das Büro 610 darf jeden Falun Gong-Praktizierenden einsperren, wenn der nicht ausreichend zu kontrollieren ist. Alle Beamten im Büro 610 werden rangmäßig besonders hoch eingestuft und vom Ministerium der Finanzen mit einem Zuschlag besoldet.

Heute wird in der Volksrepublik China der Titel „Großgericht“ zum ersten Mal verliehen. Ich frage alle Großgerichte in China:“ Trauen Sie sich, Verfahren gegen unschuldige Falun Gong-Praktizierende zu eröffnen? Sie symbolisieren doch die Gerechtigkeit!“

Ich bin der Ansicht, dass viele Beamte im Büro 610 noch zu retten sind. Nach den kosmischen Eigenschaften ist jeder ursprünglich ein guter Mensch, bevor er in dieser Menschenwelt seine wahre Natur verliert. Die meisten Beamten im Büro 610 sind seit 2001 im Einsatz. In Wirklichkeit wissen sie nicht, was Falun Gong ist. Sie haben das Lehrbuch „Zhuan Falun“ nicht gelesen; denn das Büro 610 beschlagnahmte Falun Gong-Bücher und verbrannte sie sofort, als die Verfolgung 1999 anfing. Seit 2000 sind nur wenige Bücher bei Wohnungsdurchsuchungen bei Praktizierenden gefunden worden und werden direkt zur Polizeiwache gebracht, also kein Buch wird bei uns gelassen. So befinden sich die Beamten vom Büro 610 in einem richtigen „Nebel“. Sie hören Mitteilungen von oben und lesen Faxe von oben, wissen aber nicht, was sie machen. Wie erbärmlich! Bei mir ist es aber anders. Ich bin von Anfang an hier. Wegen meiner Aufrichtigkeit und Gutherzigkeit unterhalten sich Falun Gong-Praktizierende gern mit mir und ich mich mit ihnen; meine Herzlichkeit bringt es mit sich, dass meine Kollegen mir gern zuhören. Noch lieber ist es ihnen, sich meine Falun Gong-VCDs (zum Beispiel: „Ist es eine Selbstverbrennung oder eine Fälschung?“, „Die Wahrheit des blutigen Falls in Peking“, „Falun Dafa – der Weg zum Frieden“, „Falun Dafa verbreitet sich auf der ganzen Welt“ ) anzuschauen.

Warum müssen einige Autoritäten um jeden Preis auf Kosten zahlloser Steuerzahler, den Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ unterdrücken? Uns wird von oben gesagt: „ Falun Gong muß beseitigt werden, auch wenn uns das das Wirtschaftswachstum der nächsten zehn Jahre kosten wird.“, „Lieber weniger Autobahnen bauen und statt dessen für die Unterdrückung von Falun Gong investieren.“ Einige totalitäre Politiker haben Angst vor Falun Gong, nicht nur, weil die Anzahl der Praktizierenden die der Parteimitglieder weit übersteigt, sondern auch, weil die Politiker ein Prinzip von Falun Gong, nämlich die Wahrhaftigkeit ( nur Wahres zu sagen, ein aufrichtiger Mensch werden), nicht dulden. Wie viele der gesamten Beamten wagen es, wahre Worte zu sagen? Die meisten von ihnen lügen und heucheln bewußt oder unbewußt. Es gibt kaum Vertrauen unter ihren Verwandten, Freunden und Bekannten. Einige Autoritäten beschneiden unsere Meinungs-, Informations- und Versammlungsfreiheit, damit sie ihre Macht grenzenlos ausüben können. Wenn in diesem Land die Wahrhaftigkeit herrschen würde, wäre das für einige Obere vermutlich tödlich. Um das zu vermeiden, setzen sie die Zukunft des Landes aufs Spiel.

Die dunkle Nacht geht vorüber. Es wird nicht lange dauern, bis das Licht von „Zhen, Shan und Ren“ über dem alten, geheimnisvollen Land strahlt. Ich habe in meinem Bericht „Ein Beamter im Büro 610 wird erleuchtet“ geschrieben: „Falun Gong ist ein Stolz des chinesischen Volks, die Zukunft unserer Nation, das Glück aller Menschen auf der Welt.“

Ich habe mich entschlossen, weiter im dreckigen Büro 610 zu bleiben. Auf diese Weise möchte ich dem Meister Li Hongzhi helfen, Menschen zu erretten. Außerdem kann ich unbeugsame, standhafte Praktizierende in ihrer Notlage unterstützen. Ich werde meinen Kollegen über die Wahrheit von Falun Gong weiter erzählen und ihr Gewissen und ihre Gutherzigkeit erwecken, weil manche eines Tages mit ihrer Schicksalsverbindung auch Erleuchtete (Buddha) werden könnten.

Ich habe beschlossen, Falun Gong zu helfen, auch wenn ich mein Amt und meine Freiheit riskieren muß.


Geschrieben am 21.03.2002, anläßlich der Verleihung des Titels „Großgericht“