SOS-Fahrradtour von Heidelberg nach Bonn: "Gemeinsam für die Freilassung von Xiong Wei" (Teil 2) - Hindernisse überwinden für die Freiheit Unschuldiger

Unsere Unangemeldetheit in Rathäusern, führte uns zwar nicht immer zu dem „Obersten“ im Hause, jedoch stießen wir dann auf Kollegen der jeweiligen Bürgermeistern, die unser Anliegen und unser Appell ebenso unterstützten. Und auch in den kleinsten Ortschaften warfen wir unseren Appellbrief in den Rathausbriefkasten – wir wollten nichts auslassen.

Nach stundenlanger Fahrt über das bergige Land schienen die Straßen endlos zu sein. Ich war ziemlich erledigt und zugleich liefen mir die Tränen, vor lauter Entmutigung. Nicht nur dass es anstrengend war, sondern ich machte mir auch Gedanken darüber, ob die ganze „’Rumfahrerrei“ überhaupt Sinn machen würde. Erst als meine Schwester mich mit den Worten: „Denke daran, das machen wir nicht für uns“ wachrüttelte, bemerkte ich wie egoistisch und schämenswert meine Gedanken waren. Xiong Wei wird im chinesischen Arbeitslager wohl Minute um Minute Leiden ertragen müssen und wir haben uns nun auf die Fahrt gemacht, um ihr zu helfen. Wie kann ich mich von einer unebenen Straße entmutigen lassen? Zugleich als ich diese Sache verstand, war das Fahren einfacher geworden und ich wusste, dass wir alle Strapazen auf uns nehmen - für Wei und alle anderen Falun Gong Übenden in China.

In der Abendsonne die Berge überwinden

Wir fuhren gerade auf einer recht menschenleeren Umgebung, als plötzlich die Kette von dem Fahrrad meiner Schwester neben einem Bauernhof abgesprungen war. Als wir das Fahrrad mit Mühe und viel Geduld wieder in Ordnung gebracht hatten, fragten wir dort, ob wir unsere öligen Hände waschen könnten. Die Bäuerin war gleich sehr freundlich und auch der Bauer wurde durch unsere bedruckten gelben SOS-T-Shirts aufmerksam. Als er hörte, was wir mit unserer Reise bezwecken wollten, rief er gleich den Bürgermeister der nächsten Stadt privat zuhause an und machte für uns einen Termin für den nächsten Tag aus.

Wir hatten erst Hemmungen einfach bei kirchlichen Einrichtungen anzurufen, um wegen Übernachtungsmöglichkeiten nachzufragen, doch schnell merkten wir, dass die Menschen uns gern helfen wollten. Viele waren berührt, dass so junge Menschen wie wir sich für andere Menschen einsetzen.


„Nie kämpft es sich schlecht, für Freiheit und Recht!
Wir wünschen Euch weiter viel Engagement und Erfolg für Eure Ziele“

(Kolpingdiözesanvorsitzender in Alzey)


„Sehr mutig und mit viel persönlichen Engagement.
Viel Erfolg!“

( Bürgermeister von Alzey )


(Anmerkung: Viele Menschen, die wir um Unterstützung baten, trugen sich in unser SOS-Tourbuch ein)

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