USA: Hilferuf an Präsident Bush

Praktizierende aus der Heimatstadt des US Präsidenten bittet Bush zu helfen, ihren Vater zu retten, der zu 16 Jahren Haft in einem chinesischen Gefängnis verurteilt wurde

Sehr geehrter Herr Präsident:

Mein Name ist Danielle Wang und ich bin Studentin an der Universität von Texas in Austin, derselben Universität, an der Ihre Tochter studiert. Heute schreibe ich Ihnen als eine Tochter, die sich danach sehnt, Ihren Vater wiederzusehen. Sein Name ist Zhiwen Wang und er wird zur Zeit in einem Gefängnis irgendwo in China festgehalten.

Mein Vater hat nichts Unrechtes getan. Der einzige Grund, warum er zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde ist, dass er Falun Gong praktiziert und jede Tat und jedes Wort in seinem Leben nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ richtet.

Mein Vater war einer der vier Falun Gong Hauptkontaktpersonen, die während der Weihnachtsferien 1999 verurteilt wurden. Er war auch einer der wenigen Personen, die den chinesischen Premierminister während des friedlichen Appells am 25. April 1999 getroffen und mit ihm gesprochen hatten. Mein Vater war als Ingenieur tätig und arbeitete sehr fleißig, Zuhause war er ein guter Vater und auch von seinen Verwandten und Nachbarn wurde er gleichermaßen als „guter Mensch“ gelobt.

Als er von seinem Urteil zu 16 Jahren Gefängnis erfuhr, sagte mein Vater: „ Ich habe keine Angst, weil das was ich mache richtig ist.“ Ich bin stolz auf meinen Vater. Sein Körper ist eingesperrt und muß Qualen erleiden, aber sein Geist und sein von Herzen kommender Glaube können niemals eingeschlossen werden.

Von meiner Familie in China erfuhr ich, dass mein Vater aufgrund der unmenschlichen Behandlung, der er ausgesetzt ist und den allgemein schrecklichen Bedingungen im Gefängnis, einen schlimmen Husten bekommen und viel Gewicht verloren hat. In China wird er keine medizinische Behandlung bekommen und ich mache mir Sorgen, dass er sterben wird, bevor ich ihn jemals wiedergesehen habe.

Als eine Tochter habe ich alles denkbare versucht, um die Aufmerksamkeit auf seine Notlage und die anderer Menschen in seiner Lage, zu lenken. Ich nahm an einer Fahrt mit dem Motto „SOS! Dringend: Retten Sie die Falun Gong Praktizierenden, die in China verfolgt werden“ von Houston nach Washington, D.C. im letzten Juli teil, um die Aufmerksamkeit bezüglich der brutalen Verfolgung und der lebensbedrohlichen Situation, in der sich mein Vater und viele andere Falun Gong Praktizierende in China befinden, zu wecken. Vom 12. bis 15. März 2002 ging ich vor dem chinesischen Konsulat in Houston in Hungerstreik, um friedlich gegen die Ungerechtigkeit zu protestieren, die diese unschuldigen Menschen erleiden müssen. Ich habe sehr große Unterstützung von den Menschen in meiner Heimatstadt und überall im ganzen Land erhalten, aber die chinesische Regierung in China hat taube Ohren für mein Gesuch.

Jetzt möchte ich an sie appellieren, Herr Präsident, und Sie bitten, die Gerechtigkeit zu unterstützen und Jiang Zemins Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden zu verurteilen, wenn Sie mit ihm auf Ihrer Ranch in Crawford im Oktober zusammentreffen.

Herr Präsident, ich möchte Sie auch höflichst bitten, dass Sie helfen, eine schnelle Freilassung meines Vaters sicherzustellen und ihn in die Vereinigten Staaten zu bringen, wo wir uns wiedersehen können und er medizinisch behandelt werden kann. Als liebender und sorgender Vater können Sie sicherlich den Hilferuf einer Tochter verstehen.

Ich danke Ihnen vielmals für die Berücksichtigung meiner Bitten.


Mit freundlichen Grüssen,
Danielle Wang