Provinz Fujian: Falun Dafa Praktizierende aus Zhangzhou wurden zu langen Haftstrafen verurteilt

Frau Chen Meifen war die ehemalige Ansprechpartnerin der Falun Gong Betreuungsstelle in Zhangzhou. Seit 22. Juli 1999 wurde sie permanent schikaniert. Immer wieder kamen Menschen in ihre Wohnung, sahen fern oder wollten sich mit ihr „unterhalten“. In Wirklichkeit wurde sie von ihnen überwacht und ihr Grundrecht auf Privatsphäre verletzt. Am 2. Juli des Jahres 2000 wurde sie widerrechtlich mit folgender Begründung verhaftet: „Praktizieren der Übungen im Zhongshan Park in Zhangzhou.“ Später wurde sie zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Sie ist zur Zeit in der Frauenstrafanstalt in Fuzhou inhaftiert.

Xu Linlong ist Falun Gong Praktizierender. Am 2. Juli des Jahres 2000 ging er in den Zhongshan Park um dort die Übungen zu machen. Er wurde verhaftet, weil er eine Fahne mit der Aufschrift „Falun Dafa“ an einem Ast aufgehängt hatte. Durch ausländische Radioberichte hatte er erfahren, in welchem Ausmaß Falun Gong in China verfolgt wird. So wurde er beschuldigt, „mit ausländischen Organisationen unter einer Decke zu stecken.“ Er wurde unrechtmäßig zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Xu Guotai ist auch Falun Dafa Praktizierender. Auch er ging am 2. Juli 2000 in den Zhongshan Park um die Übungen zu machen. Während der Übungen schlug der Polizeibeamte Liu Wei ihn und trat ihn mit Füßen. Andere männliche Praktizierende wurden auch geschlagen. Er wurde beschuldigt „mit ausländischen Organisationen zusammenzuarbeiten“. Selbst seine eigene Verteidigung vor Gericht wurde als Grund genannt, ihn zu einer langen Haftstrafe zu verurteilen. Er wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Zur Zeit ist er im Mingzi Gefängnis, Provinz Fujian. Dort wurde er zwei Tage und zwei Nächte lang aufgehängt (A.d.R.: eine Foltermethode, bei der die Praktizierenden an einem Seil, beide Hände hinter dem Rücken gefesselt, so weit nach oben gezogen werden, dass ihre Zehenspitzen gerade noch den Boden berühren.) Obwohl seine Füße davon sehr stark angeschwollen waren, musste er trotzdem sehr lange arbeiten.

Frau Zhang Huayu praktiziert Falun Dafa. Um die Öffentlichkeit über die Verfolgung zu informieren, veröffentlichte sie auf der Clearwisdom Webseite, dass Chen Meifen und etwa zwanzig weitere Praktizierende verhaftet und interniert wurden, weil sie die Falun Gong Übungen im Zhongshan Park praktiziert hatten. Deshalb wurde auch sie beschuldigt, „mit Auslandsorganisationen unter einer Decke zu stecken,“ und wurde widerrechtlich zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Das Bekanntwerden der Verhaftung und Verurteilung von Chen Meifen sowie den anderen Praktizierenden auf der Clearwisdom Website verärgerte die Beamten vom „Büro 610“, die Polizei sowie die Justizbeamten in Zhangzhou sehr[Anmerkung: Die „610 Behörde“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.] Sie behaupteten, das Aufdecken ihrer Verbrechen „würde eine negative Auswirkung, sowohl im Inland wie auch im Ausland verursachen“. Offensichtlich ist ihre Angst davor, die begangenen Verbrechen könnten der Öffentlichkeit bekannt werden. Ihrer Schuld sind sie sich genau bewußt und sie wissen auch, dass ihr kriminelles Verhalten gegen die Chinesische Verfassung ist. Die Wahrheit konnten sie nicht verbergen und sind jetzt, da ihre Taten offengelegt sind, voller Angst.

Frau Shi Sumei reiste im Dezember 1999 zusammen mit dem Praktizierenden Chen Yuxian nach Beijing, um dort an die Regierung zu appellieren. Am Tiananmenplatz fragten sie nach dem Petitionsbüro. Ohne einen stichhaltigen Grund nahmen Polizisten sie mit aufs Tiananmen Polizeirevier und inhaftierten sie dort. Sie wurden später nach Zhangzhou zurückgebracht und einen Monat lang festgehalten. Während ihrer Haft war Zhangzhou einem der schlimmsten Kälteeinbrüche der letzten Jahrzehnte ausgesetzt. Die Praktizierenden mussten auf dem Zementfußboden schlafen und die Polizei gab jedem nur eine Strohmatte und eine alte Decke. Alle bekamen nur ein sehr kärgliches Essen. Die Praktizierenden mussten 400 Yuan (47.95 Euro) pro Monat bezahlen und ihre täglichen Gebrauchsgegenstände mit ihrem eigenen Geld kaufen. Nachdem Shi Sumei freigelassen wurde, besuchte sie während des chinesischen Neujahrstages im Jahr 2000 Freunde. Sie kehrte während der Abenddämmerung zurück und wurde von der Polizei unter Hausarrest gesetzt. Es war ihr verboten das Haus zu verlassen. Als sie nach dem Grund für den Hausarrest fragte, bekam sie von den Polizisten zur Antwort, ihre Vorgesetzten hätten dies beschlossen.
Ende Februar putzte sie das Treppenhaus. Die Polizei verhaftete sie eine halbe Stunde später wegen „Verstoß gegen das Gesetz“. Sie wurde für einen Monat inhaftiert. Anfang Juli war sie überzeugt, dass es gesetzwidrig sei, sie zu Hause zu überwachen. Sie verließ ihre Wohnung um Lebensmittel einzukaufen. Am selben Tag wurde sie verhaftet und zur Pinghe Strafanstalt gebracht, wo die Verhältnisse sehr widerlich waren. Sie wurde nach einem 15tägigen Hungerstreik freigelassen. Kurz darauf wurde sie wieder verhaftet, weil sie die Praktizierende Chen Yuzian besucht hatte. Sie protestierte wieder mit einem Hungerstreik und wurde nach sechs Tagen freigelassen. Acht Monate lang musste sie unter dem ungerechtfertigten „Hausarrest“, täglich von 8 Uhr bis 22 Uhr, leiden. Während dieser Zeit war es ihr verboten zu arbeiten. So konnte sie auch kein Geld für die Lebenshaltungskosten verdienen. Die Leute, die sie überwachten, schauten Fernsehen in ihrer Wohnung und unterhielten sich miteinander. Das hat auch die Persönlichkeitsrechte ihrer Familienmitglieder verletzt.

Frau Chen Yuxian ist Falun Dafa Praktizierende. Im Jahre 1999 reiste sie mit Shi Sumei nach Beijing um zu appellieren. Sie wurde ähnlich wie Shi Sumei behandelt. Am Chinesischen Neujahrstag 2000 besuchte sie mit ihre Tochter Freunde und Verwandte und wurde daraufhin nach ihrer Rückkehr auch von der Polizei unter Hausarrest gesetzt. Eines Tages im Juli machte sie einen Spaziergang, da sie überzeugt davon war, dass ihre Überwachung gegen das Gesetz sei. Sie wurde verhaftet und in eine Strafanstalt gebracht. Nach einem achttägigen Hungerstreik kam sie frei, wurde aber trotzdem weiterhin überwacht, über sechs Monate lang. Obwohl sie nicht mehr unter Hausarrest war, begrenzte die Polizei Chen Yuxians Aktivitäten: Sie bestimmten, was sie tun durfte und wann und wohin sie gehen konnte. Ende September kamen die Polizisten Lin Ruijin und Liu Wei in ihre Wohnung. Liu Wei schlug mit voller Wucht in Chens Gesicht, als sie versuchte, eine Tonbandaufnahme vor der Beschlagnahmung zu schützen. Anfang Januar nahm zeigte sie verschiedenen Menschen Materialien über Falun Gong und die Verfolgung. Daraufhin wurde sie sofort verhaftet. Chen protestierte mit einem Hungerstreik und wurde nach zehn Tagen freigelassen. Jedoch wurde sie urplötzlich einen Monat später in das Frauen-Zwangsarbeitslager in Fuzhou, Provinz Raiyu geschickt. Als ihre Mutter zum Polizeirevier ging und eine Erklärung verlangte, wurde ihr gesagt, dass ihre Tochter auf schriftlichen Befehl hin für ein Jahr zur „Umschulung“ interniert sei.

Lin Liping war die ehemalige stellvertretende Ansprechpartnerin der Falun Gong Betreuungsstelle in Zhangzhou. Seit dem 22. Juli 1999 wurde sie sehr oft zu Hause belästigt. Ihr Personalausweis wurde ohne Angabe von Gründen beschlagnahmt. Im März 2000 wurde sie, ohne gerichtliches Verfahren, von der Polizei unter Hausarrest gesetzt. Sie wurde Tag und Nacht, das heißt, 24 Stunden pro Tag überwacht, und jemand folgte ihr immer auf dem Weg zu und von ihrer Arbeitsstelle. Die Polizei schickte auch Leute zu ihrer Wohnung um sie zu überwachen und zu schikanieren. Auch bei ihr saßen diese Leute in der Wohnung, sahen fern und unterhielten sich miteinander. Dies war eine Verletzung von Lins Privatsphäre. Anfang Juni mietete Lin eine Wohnung in der Nähe ihrer Arbeitsstelle, da das Haus, indem sie wohnte, abgerissen werden sollte. Bevor sie mit ihren Möbel umziehen konnte, kündigte der Vermieter den Mietvertrag. Die örtliche Polizei hatte sich oft mit dem Hauswirt und mit ihren Vorgesetzen unterhalten. Die Polizei behauptete, dass es „eine Bedrohung der allgemeinen Sicherheit“ darstelle, wenn die Wohnung an Lin vermietet würde. Die Polizei drohte dem Hauswirt auf jegliche Art und Weise. Daher musste Lins Familie wieder in das Haus, das bald niedergerissen werden sollte, zurückziehen. Ihre 80-Jahre alte Großmutter wurde es sehr bange. Lin Liping schrieb sogar einen Brief an die Kommunalverwaltung und an die Polizeibehörde. Es gab keine Reaktion.

Huang Ronghe war auch ein früherer Betreuer für Falun Gong in Zhangzhou. Er galt als hervorragender Richter. Weil er nicht mit dem Praktizieren von Falun Gong aufhören wollte, wurde er gekündigt, unter kontinuierliche Überwachung gesetzt und von der Kommunistischen Partei suspendiert. Er wird immer noch überwacht.

Die oben erwähnten Ereignisse und die Namen repräsentieren nur einen Bruchteil der Praktizierenden, die in der Region Zhangzhou unter der Verfolgung leiden.