Die Aktion der kanadischen Praktizierenden zur Rettung ihrer in China verfolgten Angehörigen geht gut voran

eine Praktizierende wurde vorzeitig freigelassen und stellte die Misshandlungen im Arbeitslagers bloß

Falun Dafa Informationszentrum, Toronto, 09.09.02 – Unter dem Druck der Öffentlichkeit in Übersee und internationalen Gesellschaft ließen die chinesischen Behörden Anfang September Frau Wu Yanying, Schwester der kanadischen permanenten Einwohnerin Frau Wu Yanxia, vorzeitig frei. Das ist die erste Freilassung der Praktizierenden nach dem Start der Rettungsaktion.

Anfang Juli dieses Jahres riefen einige Praktizierende in Kanada auf eigene Initiative die Aktion „Rettung der in China eingesperrten Angehörigen von Falun Gong Praktizierenden“ ins Leben. Mit dieser Aktion appellieren sie an die kanadische Regierung und das kanadische Volk, 15 im chinesischen Gefängnis eingesperrte Familienangehörige von kanadischen Staatsbürgern und permanenten Einwohner zu retten. Diese Angehörigen wurden alle aufgrund des Praktizierens von Falun Gong, einer Übungspraxis zugunsten des Körpers und Geistes, von den chinesischen Behörden festgenommen und eingesperrt.

Frau Wu Yanxias Schwester und Bruder, Frau Wu Yanying und Herr Wu Zhanzong ,wurden im Januar 2001 wegen des Praktizierens von Falun Gong festgenommen. Seitdem war ihr Verbleib unbekannt, bis im September 2001 nach mehrfachen Erkundigungen heraus kam, dass Frau Wu Yanying heimlich zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt worden war und sich im Jianxin Arbeitslager im Stadtteil Hexi, Tianjin in Haft befand. Ihre Angehörigen hatten aber bis dahin keine Urteilsschrift erhalten. Die ganze Familie von Frau Wu Yanxia (ihre Eltern, ihr Bruder, die Frau ihres Bruders, ihre Schwester, der Mann ihrer Schwester sowie deren Kinder) praktiziert Falun Gong. Sie wohnen im Majiazhuang, Sugezhuang Gemeinde, Ji Kreis, Tianjin.

Nach einem Jahr können die Schwestern wieder miteinander sprechen

Als Frau Wu Yanxia am 07.September, um 20.00 Uhr zu Hause anrief, hörte sie von der Freilassung ihrer Schwester. Frau Wu sagte: „Ich war sehr aufgeregt, sie nach dem einjährigen Arbeitslager wieder zu hören. Ich bin der kanadischen Regierung und dem kanadischen Volk für ihre Bemühungen zur Rettung meiner Schwester wirklich sehr dankbar. Ursprünglich war die Strafzeit auf zwei Jahre festgelegt. Jetzt ist sie nach anderthalb Jahren freigelassen worden. Das ist durchaus das Ergebnis der Hilfe und Unterstützung der kanadischen Regierung und des kanadischen Volkes.“

Frau Wu Yanxia sagte, sie sei im September 2001 von Tianjin, VR China nach Toronto ausgewandert. Erst einen Tag vor ihrer Abreise nach Kanada durfte sie ihre Schwester im Gefängnis besuchen. Das war auch das einzige Treffen. Damals sah sie, dass das Gesicht ihrer Schwester sehr heftig geschlagen worden war und keine Berührung ertragen konnte. Den Daumen und den Zeigefinger ihrer linken Hand konnte sie nicht bewegen. Ihr Bruder Herr Wu Zhanzong befindet sich immer noch in Haft und von ihm ist bis jetzt noch nichts zu hören.

Frau Wu Yanxia sagte dem Korrespondenten, dass das Telefonat mit ihrer Schwester mehrmals unterbrochen worden war. Ihre Schwester stehe immer noch unter strenger Überwachung.

Wu Yanying stellt die grausamen Folter im Arbeitslager bloß

Frau Wu Yanying sagte per Telefon ihrer Schwester, dass das Leben im Arbeitslager sehr hart ist. Sie werden jeden Tag um 5.30 Uhr gezwungen, aufzustehen und bis nachts 12 Uhr zu arbeiten. Man darf jeden Tag nur 5 Stunden schlafen.
Falun Gong Praktizierende werden im Arbeitslager äußerst ernsthafter Misshandlungen ausgesetzt. Sie hat mit eigenen Augen gesehen, dass ein Praktizierender namens He Jidong dermaßen geschlagen worden war, dass sein Gesicht schwarz und deformiert wurde. Nachher wurde er heimlich in eine Psychiatrie eingeliefert und seitdem hört man nichts mehr von ihm. Ein anderer Praktizierender Herr Xu Weiwen wurde 1999 zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Da er nicht auf den Glauben an Falun Gong verzichtete, wurde die Strafe um zwei Jahre verlängert. Als er ins Arbeitslager gebrachte wurde, wo Frau Wu Yanying auch war, trat er in den Hungerstreik. Er rief einmal auf einer Versammlung des Lagers zur Verleumdung von Falun Gong laut „Falun Dafa ist gut“ und wurde abgeschleppt. Er wurde anschließend in eine Psychiatrie gebracht und man weiß nicht mehr, ob er noch lebt. Auch eine 71-jährige Frau, die am Widerstandskrieg gegen die USA-Aggression zur Hilfe für Korea von 1950-1953 teilgenommen hatte, wurde nicht geschont. Sie wurde zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt, nur weil sie einen Brief an das Staatoberhaupt Jiang geschrieben hatte, in dem sie fordert, die Verfolgung von Falun Gong zu beendigen.

Frau Wu Yanying befand sich zwar in Haft, hat aber ihren Glauben an Falun Gong nicht aufgegeben. Sie fühlt sich sehr froh über die Hilfe aus Übersee und ist davon sehr bewegt. Allerdings denkt sie scheinbar nicht viel an sich selbst. Als sie mit der Schwester sprach, fragt sie die Schwester zuerst: „Warum rettest du zuerst die Angehörigen von unserer Familie? Es werden noch viel mehr Menschen in China verfolgt, sie befinden sich jede Minute in Gefahr.“

Unter dem Druck ausländischer Öffentlichkeit ist die Situation mehrerer eingesperrter Angehörigen verbessert worden

Laut eines Berichts von VOA (Voice of Amerika) vom 25.08.02 hat der kanadische Außenminister Bill Graham vor kurzem auf einer Konferenz von Außenministern der Vereinigung der Südostasiatischen Länder mit dem chinesischen Außenminister Tang Jiaxuan direkt das Thema Falun Gong angesprochen. Unter dem Druck ausländischer Öffentlichkeit und internationaler Gesellschaft ist die Situation einiger eingesperrter Angehöriger von kanadischen Praktizierenden verbessert worden.

Der VOA-Bericht sagt, He Lizhi, der Ehemann der Praktizierenden Zhang Li, ein 38-jähriger Ingenieur der Architektur, darf jetzt mit seiner Familie telefonieren und Briefe schreiben. Die schwere körperliche Arbeit ist auch reduziert worden. Ein anderer Falun Gong Praktizierender Yang Zhendong sagt VOA, dass das Arbeitslager, in dem seine Mutter eingesperrt ist, jetzt die dort eingesperrten Falun Gong Praktizierenden registriert, die Verwandtschaft in Übersee haben, oder über 60 Jahre alt sind, oder über professionelle Zertifikate und akademische Titel verfügen. Denn das Lager fürchtet, dass die Einsperrung solcher Leute enorme internationale Reaktion hervorrufen könnte.

Frau Jin Cong, eine der Organisatoren der Rettungsaktion, sagte, der Druck aus Übersee sei sehr wirkungsvoll auf die Verbesserung der Situation von eingesperrten chinesischen Praktizierenden. Sie sagte: „Diese Nachricht hat uns sehr ermutigt. Wir haben gerade in ganz Kanada eine Postkarten-Aktion gestartet. Die Postkarten schickt man an den kanadischen Premierminister, um an ihn zu appellieren, auf dem APEC-Gipfel Ende Oktober, mit dem chinesischen Staatspräsidenten, direkt über die Angelegenheit Falun Gong zu reden und ihn aufzufordern, die Verfolgung zu beenden und unsere grundlos eingesperrten Angehörigen sowie alle anderen Falun Gong Praktizierenden in China freizulassen.“

Auf die Forderung der kanadischen Regierung sind bis jetzt vier Falun Gong Praktizierende, die Bezug zu Kanada haben, freigelassen worden.

Rettungsaktion für Angehörige verbreitet sich weltweit

Jin Cong sagte, obwohl die Rettungsaktion erst seit einem Monat läuft, ist ihre Wirkung aber sehr markant. Viele Praktizierende in anderen Ländern rufen an und erkundigen sich danach. Eine weltweite Rettungsaktion für Angehörige wird geplant. Zur Zeit haben die Praktizierenden in den USA und Japan bereits mit der Aktion angefangen.