Changchun: 31-jährige Mutter starb an der Verfolgung von Falun Gong

Frau Zhi Guixiang, eine Falun Gong Praktizierende aus Gongzhuling, Provinz Jilin, wurde am 19.Juli 2002 von der Polizei festgenommen. Eine Woche später starb sie durch die Folter.


Frau Zhi, 31 Jahre alt, hat eine Tochter von kaum 10 Jahren und wohnte im Daling Kreis in Gongzhuling. Am Vormittag des 19.Juli, als sie auf der Straße ging, wurde sie grundlos von der Polizei abgeführt. Ihre Familie wurde nicht benachrichtigt. Als ein anderer Praktizierender am nächsten Tag, dem 20.Juli, in der Zhengyang-Polizeiwache Frau Zhi zufällig sah, war ihr Zustand besorgniserregend. Sie war sehr schwach und musste zum Sprechen Kraft sammeln. Sie sagte dem Praktizierenden, dass ihre Organe wahrscheinlich durch Folterung verletzt worden waren.

Am 25.Juli war ihr Zustand schon sehr kritisch. Der Vollzieher für ihren Fall, ein Polizist namens Zhu Zhishan aus der Zhengyang Polizeiwache, der Polizeibehörde Niederlassung Luyuan in Changchun untergeordnet, kam zu den Eltern von Frau Zhi. Er erwähnte nur die Festnahme, sagte aber kein Wort über die Folterung oder gar Todesgefahr von Frau Zhi. Als Zhis Mutter ihre Tochter besuchen wollte, lehnte Zhu Zhishan es ab. Er sagte: „Es ist umsonst, auch wenn du hingehst. Wir werden dir keinen Besuch erlauben.“

Am 27.Juli starb Frau Zhi. Ihre Angehörigen wurden wieder nicht rechtzeitig benachrichtigt. Erst nachher sagte Zhu Zhishan zu ihnen, dass Frau Zhi in den Hungerstreik getreten und im Zhongri-Lianyi Krankenhaus gestorben sei. Jedoch konnten die Angehörigen im Krankenhaus keinen Krankenbericht von Frau Zhi finden.

Am 31.Juli wurde Frau Zhis Leichnam ohne Bescheid ihrer Familie im Shuanfeng Krematorium heimlich eingeäschert. Auf der Einäscherungsbescheinigung stand unter „Auftraggeber“ der Name Zhu Zhishan.

Erst zwei Wochen später erfuhren die Eltern den Tod ihrer Tochter. Als sie am 13. und 14. August Zhu Zhishan zweimal hintereinander nach ihrer Tochter fragten, versuchte dieser noch mit Lügen die Wahrheit zu verhüllen. Er behauptete, dass Frau Zhi geflohen sei und beschimpfte noch die Eltern. Als Zhis Eltern am 15.August im Shuanfeng Krematorium auf der Einäscherungsbescheinigung Zhus Unterschrift fand, war er erst sprachlos.

Informationen zufolge ist Zhu Zhishan der Hauptverantwortliche für den Tod von Frau Zhi. Zhis Mutter ging am 15.August nach der Bestätigung des Todes ihrer Tochter voller Empörung und Trauer in Zhus Büro und fragte ihn: „Hast du meine Tochter einäschern lassen? Mit welchem Recht hast du das gemacht? Es war noch nicht einmal eine Autopsie vollzogen. Wenn deine Angehörigen gestorben sind, werden sie dann auch ohne weiteres eingeäschert? Wurde meine Tochter von dir zu Tode geschlagen? Hast du den Leichnam nicht aus Angst eingeäschert? Möchtest du noch weiter als Polizist arbeiten? Ich werde dich anklagen. Meine Tochter ist nicht durch Hungerstreik gestorben, sondern von euch tot geschlagen worden. Ihr seid wirklich zu grausam. Es ist doch kein Fehler, dass man Falun Gong praktiziert ...“ Daraufhin schrie Zhu sie an: „Es ist mir egal, wo du mich anklagst. Ich habe keine Angst, ich habe alles nach dem Befehl von oben gemacht.“

Von ihrer Festnahme am 19.Juli bis zu ihrem Tod am 27.Juli hielt Frau Zhi stets standhaft an ihrem Glauben an Falun Gong fest und hat nichts verraten. Sie sagte am 20.Juli zu jenem Praktizierenden: „Ich habe kein einziges Wort (über andere Praktizierende) erzählt.“ Laut einem Polizisten aus Daling Kreis hätte die Polizei verschiedene Folter an ihr eingesetzt und sie hätte trotzdem nichts gesagt. Währenddessen erzählte sie den Menschen einschließlich der Polizei die wahren Begebenheiten von Falun Gong. Auch kurz vor ihrem Tod sagte sie immer noch: „Falun Dafa ist gut“.

Wegen der Verfolgung von Falun Gong hatte Frau Zhi ihr Zuhaue verlassen und war lange Zeit obdachlos gewesen. Nachdem einige Praktizierende in Changchun durch das Kabelfernsehen Filme über Falun Gong gesendet hatten, wurde sie auch festgenommen und in das Shuanyang Untersuchungsgefängnis eingesperrt. Nach einem 20tägigen Hungerstreik wurde sie schließlich freigelassen.