Stellungnahme der Sechzehn Falun Gong-Praktizierenden des Prozesses in Hongkong

Nachdem das Gericht des Westbezirks von Hongkong ein Urteil verkündet hat, das an den Menschenrechten und den herrschenden Gesetzen rundum Verrat übt, fühlten wir alle Sechzehn, dass wir dieses Urteil weder von der moralischen noch von der gesetzlichen Seite her akzeptieren konnten. So entschieden wir, umgehend Berufung einzulegen und die Bußgelder nicht zu zahlen. Wir wollten unseren entschiedenen Widerspruch gegen diese grobe Fahrlässigkeit und Schieflage, die das Gericht zur Schau stellte, einlegen, indem wir die Öffentlichkeit von Hongkong dazu aufriefen, sich gegen das auferlegte Diktat zu wenden und sich für Freiheit und Anwendung der herrschenden Gesetze in Hongkong einzusetzen.

Obwohl uns bewusst war, daß uns diese Entscheidung in eine unvorteilhafte Lage bringen konnte, fühlten wir zutiefst, daß wir nur dadurch unserem Gewissen und dem Wohlergehen der Menschen in Hongkong entsprechen können. Unser Vorgehen hat nicht nur das Verständnis und die Unterstützung von Menschen mit großem Gerechtigkeitssinn gewonnen, sondern auch zu größerer Aufmerksamkeit seitens der internationalen Gemeinschaft geführt.

Vor einigen Tagen erfuhren wir, daß jemand die Bußgelder für uns bezahlt hat. Wir haben vergeblich versucht in Erfahrung zu bringen, wer das war.

Falls das Geld von einem mitfühlenden Menschen mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn kam, möchten wir ihm gegenüber unsere Dankbarkeit ausdrücken. Wir sind alle von seiner Güte berührt. Trotzdem möchten wir bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass unsere Haltung und unsere Prinzipien unverändert bleiben. Von Anfang an hätte eine solche politische Verfolgung nicht durch die unter Druck von Jiang Zemins Regime stehende SAR Regierung von Hongkong stattfinden dürfen. Es hätte niemals zu einer Festnahme kommen dürfen. Es hätte niemals zu Verurteilung und Richterspruch kommen dürfen. Und so hätte es auch nie zu einem Bußgeld kommen dürfen, daß von wem auch immer bezahlt wird. Dieser Gerichtsfall “Behinderung” erstreckte sich über 26 Tage, und die Regierung von Hongkong hat inzwischen eine Menge Steuergelder dafür ausgegeben. Der beste Weg uns zu helfen ist zur Zeit, in allen Gemeinden von Hongkong dazu aufzurufen, genau zu beobachten, was hier geschieht, und die Zukunft Hongkongs im Auge zu behalten. Wir bitten die Gerichtsbarkeit dringend, das falsche und unrechte Urteil zu verwerfen und das Geld an den Einzahler zurück zu zahlen.

Einigen Medienberichten zufolge könnte auch eine andere Möglichkeit bestehen – die Regierung hat die Bußgelder bezahlt, weil sie aufgrund des falschen Urteils internationale Kritik befürchtet und dadurch in Verlegenheit gerät. Sollte dies der Fall sein, so bedauern wir, daß die Regierung von Hongkong nicht den Gerechtigkeitssinn besitzt, dem Diktat von Jiang Zemin zu widerstehen und nicht den Mut hat, diesen Fehler zuzugeben.

Die SAR Regierung sollte die historische Aufgabe wahrnehmen, die ihr verliehen ist, ehrlich die Freiheit und die Anwendung des geltenden Rechtes von Hongkong zu schützen und sicherzustellen, dass kein Unrecht gegenüber der Bevölkerung Hongkongs begangen wird


Kontakt: LU Jie, Tel. 0085-2-9853 8289

Rubrik: Meinungsforum