"Washington Times"- Bericht über Chinas Anstrengungen zur Kontrolle des Internet (Auszug): Die rigiden Maßnahmen richten sich gegen die Verwendung des Internet

HONOLULU: Die Washington Times berichtete am 24. August 2002, dass chinesische Behörden immer noch versuchen, die Falun Gong-Bewegung und Dissidenten-Gruppen, die das Internet nutzen, zu unterdrücken, aber ein neuer Bericht sagt, die Zeit arbeitet vielleicht für die Dissidenten. "China steht einem sehr modernen Paradox gegenüber", sagt ein Bericht der "Rand Corporation", einer Expertengruppe in Kalifornien.

Die chinesische Führung sieht die Entwicklung der Informationstechnik "als ein unentbehrliches Element in ihrem Streben, als Großmacht anerkannt zu werden."

Zur gleichen Zeit ist "China noch ein autoritärer Einparteien-Staat mit einem Regime, deren Fortbestand sich auf die Unterdrückung von Aktionen gegen das Regime stützt," sagt der Bericht. Der „Rand“-Bericht, der von James Mulvenon, einem Chinaspezialisten, und Michael Chase, einem Forscher auf dem Gebiet der Informationstechnik, verfasst wurde, hat den Titel: "Sie haben Dissens bekommen". Das Internet hat sich in China sehr schnell ausgebreitet, vor allem unter den jungen, gebildeten Menschen in den großen Städten an der Ostküste. 1999 gab es in China 2,1 Millionen Internet-Nutzer; Anfang diesen Jahres stieg die Zahl der Nutzer auf 31,7 Millionen. Die Anzahl von Computern mit Verbindung zum Internet steigerte sich explosionsartig von 747 000 im Jahre 1999 auf 12,5 Millionen dieses Jahr, sagt der Bericht. Mit dem Internet kommt auch die Email, die für Falun Gong von entscheidender Bedeutung gewesen ist. [...] Einige Praktizierende veranstalteten in Beijing eine geheime Pressekonferenz, um die Prügel durch die Polizei zu verurteilen und Artikel zu verbreiten. [...]

Um den Dissidenten entgegen zu arbeiten, haben chinesische Behörden sowohl Mittel von niedrigem technischen Niveau als auch High-tech angewendet. Zu den Mitteln des niedrigen technischen Niveaus gehören die Schließung elektronischer Netzwerke, die Verwendung von Informanten, die Überwachung von Menschen, die des Dissens verdächtigt werden und Verhaftungen. So wurde zum Beispiel Yang Zili, ein Software Ingenieur, im März 2001 von Sicherheitsbeamten verhaftet, weil er eine Webseite mit dem Namen "Garten der Ideen" unterhielt. Sein Computer, Bücher und andere Gegenstände wurden beschlagnahmt. Zu den High-tech-Methoden gehören das Blockieren von Webseiten und Emails, das Hacken in die Systeme der Dissidenten und das Überwachen der Emails ausländischer Besucher sowie von Personen, die des Dissens verdächtigt werden. Außerdem verbreiteten die Behörden falsche Informationen im Internet. So wurden zum Beispiel Herrn Li Hongzhi von Falun Gong gefälschte Artikel zugeschrieben, die dann den Internet-Benutzern in China zugesendet wurden. Spamming (das gleichzeitige Versenden von unnützen Dokumenten an viele newsgroups oder Emailadressen) oder übersättigen von Falun Gong Emailadressen sind an der Tagesordnung. [...]

http://www.washtimes.com/world/20020824-75546714.htm