Kein reines Internet-Thema, aber im Zusammenhang mit den Sperrmaßnahmen Chinas interessant: Hacker der Falun Gong-Bewegung haben den Upstream chinesischer TV Satelliten "gekapert".

Nach Angaben der Washinton Post sollen bereits am 8. September auf fünf Kanälen des chinesischen Staatsfernsehens "für einige Momente" Werbefilme der Falun Gong-Bewegung sichtbar gewesen sein. Dass diese "Momente" für eine vollständige Übertragung der Inhalte ausreichten, ist unwahrscheinlich. Allerdings war die Übertragung der Programme für eine volle Stunde gestört.

China forderte Tage später von Taiwan, weitere Störversuche zu verhindern. Offenbar konnte man auch die genaue Lokation der Transmitter auf Taiwan angeben, die bei dem Hack verwendet wurden. Taiwanesische Offizielle bezweifeln aber diese Angaben und halten es auch für unmöglich, nach einem so langen Zeitraum noch Spuren der Täter zu finden.

Der Hack war offenbar der bisher erfolgreichste Versuch der Falun Gong, das chinesische Fernsehen zu manipulieren. Weitere, weniger erfolgreiche Maßnahmen scheinen schon seit einem halben Jahr registriert zu werden. Die Falun Gong-Bewegung wird seit drei Jahren aggressiv von der Regierung verfolgt.

Die neuerlichen Filter-Aktivitäten der chinesischen Regierung im Internet könnten daher in Verbindung mit dieser Kampagne stehen. Schon vor etlichen Jahren wurde über Filter berichtet, doch zwischenzeitlich wurden diese Maßnahmen auch schon wieder gelockert.

Die Vorkommnisse zeigen jedenfalls, dass die Informations-Blockade der Regierung zunehmend unterlaufen wird. Und die Ereignisse zeigen auch, dass technologische Maßnahmen kaum eine wirkungsvolle Möglichkeit bieten, den Informationszugang zu verhindern.

Quelle: http://www.intern.de/news/3523.html