Meine Schwester im Arbeitslager Masanjia

Seit 20. Juli 99 wurde meine Schwester und ich im Arbeitslager Masanjia eingesperrt. Als ich mich hinsetzte, um das niederzuschreiben, was meine Schwester im Arbeitslager alles erlebt hatte, flossen meine Tränen.

Meine Schwester ließ sich nicht von der Verfolgung erniedrigen und praktizierte Falun Gong selbst im Arbeitslager weiter. Sie wurde mehrmals brutal verprügelt, sodass sie schwer verletzt war. Die Gefängnispolizisten befahlen auch den Häftlingen, sie zu verprügeln. (Anmerkung der Redaktion: Die Häftlinge sind wegen verschiedener Kriminalverbrechen ins Arbeitslager gebracht worden und sollen dort eigentlich lernen, anständige Menschen zu werden. Stattdessen bringen die Gefängnispolizisten sie dazu, weitere Verbrechen zu begehen. Die Polizisten sind sehr korrupt. Sie erpressen die Häftlinge oft um große Geldsummen. Um mehr Einnahmen zu erzielen, verlängern sie die Arbeitszeit der Häftlinge.)
Allerlei niederträchtige und abscheuliche Foltermethoden wurden an meiner Schwester angewendet. Ihr Gesicht war stark deformiert und schwarzgrün. Ihre Augen waren angeschwollen, die Augäpfel waren nicht weiß, sondern blutviolett. Wenn ich sie damals nicht durch ihre Stimme erkannt hätte, würde ich gar nicht denken, dass sie meine Schwester sein könnte.

Sie ging in einen Hungerstreik und wurde noch schwächer. Die Polizisten schlugen sie trotzdem oft mit Elektroschocks. Es war im Januar. Wang Guangyun, ein Polizist, ließ meine Schwester auf kaltem Betonboden liegen und erlaubte ihr nicht, auf dem Bett zu schlafen. Während der Zwangsernährung haben sie ihre Vorderzähne mit Zangen rausgeschlagen. Meine Schwester fiel durch den langen Hungerstreik und die Folterungen zweimal ins Koma. Aus ihrem Mund floss weißer Schaum und ihre Zunge wurde zerbissen. Ihr Körpergewicht sank von 50 auf 30 Kilo. Sie war bis auf die Knochen abgemagert.

In einem solchen Zustand zwangen die Polizisten meine Schwester, weiter zu arbeiten. Sie fiel dabei auf dem Boden. Ihr Herz hörte auf zu schlagen und ihr Blutdruck war auf null gesunken. In Panik brachten die Polizisten sie ins Krankenhaus. Mein Schwager war schockiert. Er umarmte sie und weinte bitter. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass seine Frau in ein paar Monaten so misshandelt wurde.

Ich wurde auch mehrmals verprügelt. Weil ich keine Verzichtserklärung unterschrieb, verschoben die Polizisten die Frist der Freilassung um ein halbes Jahr. Im September 2001 wurde ich dann freigelassen.

Ich bitte um Hilfe für Falun Gong Praktizierende, die wegen ihres Glaubens verfolgt und misshandelt werden. Bitte helfen Sie mit, diese von Jiang Zemin initiierte Verfolgung zu beenden.