Falun Dafa ermöglichte es mir, die Verfolgung zu überstehen

Weil jemand die Polizei über mich informiert hatte, wurde ich am 31. August 2002 wegen der Organisation einer Falun Gong Erfahrungsaustauschkonferenz verhaftet. Drei Tage später wurde ich zur lokalen Polizeistation zurück geschickt und in einen eisernen Käfig gesperrt. Ich sendete fortwährend Aufrichtige Gedanken aus und lehnte es ab, diese bösartige Verfolgung zu akzeptieren. Einige Tage später schickten mich Leute von der lokalen Polizeistation in ein Inhaftierungszentrum. Weil ich hohen Blutdruck hatte, lehnte es das Gefängnis ab, mich aufzunehmen. Die Polizisten der lokalen Polizeistation gaben nicht auf und riefen einen anderen Arzt, um mich noch mal zu untersuchen. Das Ergebnis war das gleiche. Der Arzt, den sie riefen sagte sogar zu ihnen: „Ihr Zustand ist so besorgniserregend, wie könnt ihr sie immer noch zu diesem Ort schicken wollen? Sie will nur Falun Gong praktizieren und hat keine Verbrechen begangen. Ist es das wert, so hart mit ihr zu sein?“ Die Worte des Arztes machten die Polizisten sprachlos. Dann brachten sie mich wieder zurück zur lokalen Polizeistation.

Als ich zurückkam, verlangte ich meine Freilassung aufgrund meiner schlechten körperlichen Verfassung. Der Stellvertreter der lokalen Polizeistation versprach mein Anliegen höheren Autoritäten vorzulegen. Ich entschied mich eine Weile zu warten. Wenn ich freigelassen werden könnte, wäre es leichter für mich fortzufahren, die Wahrheit zu erklären. Jeden Tag an dem ich in dem Eisenkäfig auf der Polizeistation war, praktizierte ich die Übungen und sendete Aufrichtige Gedanken aus, egal wie sie auch versuchten, mich davon abzuhalten. Mehr als zwanzig Tage vergingen und ich hatte immer noch keine Antwort erhalten. Ich erkannte, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Bedeutete mein Verhalten nicht, dass ich mich ihrer Verfolgung fügte, indem ich Tag für Tag auf ihre Antwort wartete? Dann erkannte ich, dass ich nicht nur darauf warten durfte, dass sie mich entlassen.

Sie bewachten mich sehr gut und der Eisenkäfig war immer geschlossen. Er wurde nur geöffnet, wenn ein Familienmitglied mir Essen brachte. Außen gab es Wächter und wenn sie zu Bett gingen, schlief einer auf einer Bank, die gegen die Tür gelehnt war. Ich hatte einen starken aufrechten Gedanken, dass ich herauskommen würde, egal wie gut sie mich bewachten. Am 13. September nach Mitternacht, schliefen die Wächter nicht auf der Bank. Zwei Wächter schliefen fest auf dem Bett. Ich wusste, es war meine Gelegenheit, um zu entkommen und dass ich sie nicht verpassen durfte. Ich streckte meine Hand aus dem Käfig und zog nur einmal am Schloss. Das Schloss öffnete sich. Da schien einer der Wächter etwas zu hören und hob seinen Kopf zu mir. Ich tat so, als ob ich die dritte Falun Dafa Übung machen würde, bei der sich meine Arme hoch und runter bewegen. Er schaute auf mich und schlief dann wieder ein. Ich entfernte das Schloss von der Tür des Eisenkäfigs und öffnete die Tür. Die Metalltür machte kein Geräusch. Ich ging zur Tür des Raums und öffnete sie. Auch sie machte kein Geräusch. So kam ich in die Halle und dann in den Hof. Ich konnte von weitem sehen, dass das Hoftor verschlossen war. Ich ging zum Tor, wo der Wächter tief und fest schlief. Ich zog leicht am Schloss und es öffnete sich. Ich rief ein Taxi und verließ diesen schlimmen Ort. Ich ging zum Haus eines Verwandten, um mich für einige Zeit zu verstecken.

Nachdem die Polizisten der lokalen Polizeistation bemerkt hatten, dass ich verschwunden war, verhafteten sie mehr als zehn meiner Familienangehörigen und Verwandten, zu denen mein Mann, mein Sohn, mein jüngerer Bruder und meine Schwägerin gehörten. Meine Tochter, die an einer Universität außerhalb der Stadt studierte, wurde nach Hause gelockt und ebenfalls eingesperrt. Alle meine Angehörigen, die Praktizierende waren, konnten die Situation erdulden, aber meine Brüder und Schwestern waren keine Praktizierende und konnten es nicht ertragen. Mein jüngerer Bruder verhandelte mit dem Stellvertreter der Polizeistation, der sagte: „Wenn deine Schwester zurückkommt, könnt ihr alle gehen.“ Durch den Anblick so vieler Familienmitglieder, die für mehrere Tage in der Polizeistation festgehalten wurden, erzählte mein Bruder ihnen unter Druck von meinem Versteck. Weil ich keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte, nicht gefunden zu werden, konnten der Vorgesetzte und andere Polizeibeamte mich festnehmen. Auf dem Rückweg fragte mich der Vorgesetzte, wie ich es geschafft hatte, die Polizeistation zu verlassen, wenn doch alle Tore verschlossen waren. Ich sagte ihm, dass eine kleine Polizeistation nicht in der Lage sei, einen Falun Dafa Praktizierenden aufzuhalten und sprach mit ihm weiter über Falun Dafa. Nur wenige Tage nachdem sie mich verhaftet hatten, wurde ich freigelassen. Ich verließ die Polizeistation mit Würde.

Jedoch endete die Verfolgung nicht. Am 14. Oktober 2002 kamen sechs Polizisten und andere Beamte zu mir nach Hause. Sie sprachen mit mir darüber, mich in einen Gehirnwäschekurs zu schicken. Ich war entschlossen, dies nicht zu akzeptieren und erklärte ihnen die Wahrheit über die Verfolgung der Falun Dafa Praktizierenden. Als sie meine Entschlossenheit sahen, riefen sie das „Büro 610“ der Stadt an und ließen sich am Telefon sagen, dass sie mich in einen Gehirnwäschekurs bringen müssen. [Anmerkung: Das „ Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]

Innerhalb kurzer Zeit entwickelte ich Symptome wie Schwindel. Mein ganzer Körper war zu schwach, um sich aufrecht zu halten, meine Hände und Füße waren kalt und steif und meine Beine konnten sich nicht bewegen. Später entschieden sie, einen Krankenwagen zu rufen, um mich ins Krankenhaus zu bringen. Die Polizeiwagen folgten nicht ins Krankenhaus.