Augenzeugenbericht: Dafa- Praktizierende erleiden brutale Folter im Arbeitslager Heizuizi in der Provinz Jilin

Um die Verbrechen an Dafa- Praktizierenden im Arbeitslager Heizuizi zu verheimlichen und um bei den Menschen einen falschen Eindruck zu erzeugen, errichtete das Jiang-Regime mehrere Hochhäuser, verschönerte den Hof, pflasterte die Wege und errichtete sogar einen Trainingsraum. Von außen sieht alles sehr beeindruckend aus; aber es kann nicht über ihre Verbrechen bei der Verfolgung von Dafa- Praktizierenden hinwegtäuschen.

Anfang des Jahres 2002 wurde ich neben vielen anderen gesetzwidrig in diesem Lager inhaftiert. Damals gab es dort sieben Abteilungen, mehr als 2000 Menschen waren dort eingesperrt, darunter 1800 Dafa- Praktizierende. Ich möchte meine eigenen Erfahrungen schildern, um die Lügen über dieses Lager aufzuklären, dann wird es den Menschen leichter fallen, die Wahrheit zu begreifen.

1. Brutale Verfolgung

Die Gefängniswärter im Arbeitslager Heizuizi wandten verschiedene Mittel an, um Dafa- Praktizierende zu verfolgen, dazu gehört auch, sogenannte ‚Überläufer‘* einzusetzen, um bei der „Umerziehung“ mitzuhelfen, körperliche Strafen, geistige Misshandlung und andere Mittel.

a. „Überläufer“ zur Umerziehung benutzen

Sobald Dafa- Praktizierende in das Arbeitslager geschickt wurden, fingen Dutzende von Überläufern mit der „Umerziehung“ an. Sie befolgten strikt die Anweisungen der Leiter und Wärter und machten Schichten, um die Dafa- Praktizierenden Tag und Nacht einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchten sie die Praktizierenden körperlich und geistig zu zermürben.

Als Lockmittel stellte die Lagerleitung den Überläufern die Verkürzung ihrer Haft in Aussicht. Die Beamten des Arbeitslagers steuerten alles von hinter dem „Vorhang“, und die Überläufer führten eine Art dämonisches Schauspiel vor. Sie nannten es „erzogen werden - sich selbst erziehen“. Diese Worte wurden auch in die Bücher von jenen gedruckt, die früher Falun Gong praktizierten, aber damit aufgehört haben und jetzt auf der Seite des Bösen agieren. Als Teil der Gehirnwäsche werden die Praktizierenden gezwungen diese Bücher zu lesen.

b. Körperliche Strafen

Nach der Tag und Nacht andauernden Gehirnwäsche fingen die Gefängniswärter an, alle Praktizierenden, die fest in ihrem Glauben an Falun Dafa blieben, körperlich zu misshandeln. Am häufigsten benutzten sie dazu Elektrostäbe, führten eine barbarische Zwangsernährung durch oder anderes. Oder die Gefängniswächter erlaubten den Praktizierenden nicht zu schlafen, sondern ließen sie für lange Zeit schwere Arbeiten verrichten.

Zum Beispiel misshandelten die Wächter der Abteilung 4 einen Praktizierenden mit Elektroschocks. Dadurch war sein Gesicht geschwollen und der Mund verformt. Fast alle Praktizierenden, die nicht auf ihren persönlichen Glauben verzichteten, erlitten derartige Torturen.

Eine Praktizierende trat für viele Tage in Hungerstreik, um gegen die gesetzwidrige Gefangensetzung zu protestieren. Sie wurde durch die Gefängniswärter zwangsernährt. Mehrere Personen schlugen und zerrten sie in einen Raum. Die Wärter und das Klinikpersonal benutzten Essstäbchen, um ihr den Mund gewaltsam zu öffnen. Ihre Mundwinkel rissen dabei ein. Die Wärter bedeckten Türen und Fenster von innen mit Zeitungen, aus Angst, dass ihre menschenverachtenden Verbrechen gesehen werden könnten. Anschließend wurde diese Praktizierende so schwer misshandelt, dass sie nur noch Haut und Knochen war.

Eine andere Praktizierende in der 4. Abteilung war so schlimm gefoltert worden, dass sie vor Schwäche nicht mehr gehen konnte. Die Gefängniswärter behaupteten, sie würde nur simulieren und zwangen sie, die Treppe hinunter zum Essen zu gehen. Zwei Personen hielten sie an den Armen fest und schleppten sie in den Essraum.


c. Geistige Folterungen

Die Wärter führten bei den standhaften Praktizierenden eine Gehirnwäsche durch, indem sie sie zwangen immer wieder Propaganda- Material anzuschauen, das Dafa verleumdet. Sie verlängerten Gefängnisstrafen nach Belieben und ließen Praktizierende auch nach Ablauf ihrer Haft nicht frei.

Das Ehepaar Wang veranlasste, dass vier Bücher geschrieben wurden, in den Falun Dafa verleumdet wird. Die Wärter benutzten diese irreführenden Bücher als „Haupttext“ im Arbeitslager Heizuizi. Cai reiste in verschiedene Arbeitslager im ganzen Land, um Vorträge abzuhalten, die Dafa verleumdeten. Die Videobänder dieser Vorträge wurden wiederholt von den Wärtern im Arbeitslager Heizuizi vorgeführt. Die Praktizierenden waren gezwungen, sich diese Bänder anzusehen. Danach forderte man sie wiederholt auf, darüber zu sprechen. Die Wärter versuchten, den aufrichtigen Glauben der Praktizierenden zu erschüttern. Diese Art der geistigen Tortur ist viel schlimmer als die körperlichen Misshandlungen.

Der Dafa- Praktizierende, Professor Zeng, der gesetzwidrig in der 5. Abteilung gefangengehalten wurde, widerstand der Gehirnwäsche und wurde daraufhin von den Wärtern misshandelt und seine Gefängniszeit wurde verlängert.

Bei einigen Praktizierenden war die Haftzeit in dem Zwangsarbeitslager abgelaufen, aber ihren Familienangehörigen wurde nicht erlaubt, sie abzuholen. Einige Praktizierende wurden über ihre Zeit hinaus festgehalten. Einige wurden direkt von Beamten des ‚Büro 610‘ mitgenommen und in einen örtlichen Gehirnwäsche-Kurs gebracht. Einige mussten eine erneute Haftstrafe im Zwangsarbeitslager absitzen oder sie erhielten Gefängnisstrafen.

2. Erzwungene Schwerarbeit

Die Bestimmungen für die Umerziehung in staatlichen Anstalten verlangen, dass Menschen, die im Arbeitslager festgehalten werden, nicht mehr als 8 Stunden täglich arbeiten sollen. Aber die Beamten im Arbeitslager Heizuizi zwingen Falun Gong- Praktizierende, um 5 Uhr aufzustehen und um 21 Uhr zu Bett zu gehen. Sie arbeiteten den ganzen Tag ohne Pause bis auf das Essen und kurze Zeiten für persönliche Hygiene: 10 Minuten morgens und 15 Minuten für jede Mahlzeit. Praktizierende haben weniger als eine Stunde zum Waschen und Essen. In der übrigen Zeit müssen sie arbeiten. Darüber hinaus müssen sie oft noch Überstunden machen. Wenn eine Arbeit schnell fertig sein muss, mussten Praktizierende bis 23 Uhr arbeiten und schon um 4 Uhr aufstehen, d.h. sie mussten 16 bis 17 Stunden am Tag arbeiten.

Die Wärter im Arbeitslager Heizuizi verlängerten nicht nur die Arbeitszeiten um die Praktizierenden an den Rand ihrer Belastbarkeit zu bringen, sondern gefährdeten sorglos die Sicherheit der Praktizierenden. Zum Beispiel, als im August 2002 das Arbeitslager handgearbeitete Vögel produzierte, brachten sie Federn herbei, die in verschiedenen Farben gefärbt werden sollten. Nach dem Färben breiteten sie die Federn auf dem Weg zur Halle zum Trocknen aus. Der Farbstoff strömte einen extrem strengen Geruch aus und griff die Menschen an, die vorbeigingen: Alle fühlten sich schwindelig, hatten Kopfweh oder mussten sogar erbrechen.

Innerhalb mehrerer Tage hatten ca. 100 Menschen in diesem Haus Anzeichen von chemischer Vergiftung. Sie litten unter toxischer Ruhr und Fieber bis zu 40 Grad Celsius. Die Ärzte schrieen immer noch:“ Keine Injektionen an Leute unter 38,5 Grad Fieber!“ Später, nach intensivem Darauf- Bestehen durch Praktizierende nahmen sie die giftigen Federn weg.

Die Wärter belogen die Praktizierenden auch, indem sie behaupteten, dass diese Krankheit von außen ins Arbeitslager hereingetragen worden sei. Später erfuhren die Praktizierenden, dass es in Changchun zu der fraglichen Zeit keine solche Krankheit gegeben hatte. Die Gesundheit von allen war beschädigt worden.

3. Durch Irreführung wird die Bevölkerung betrogen

Mit Tricks und Täuschung versuchten die Beamten und die Polizei im Arbeitslager Heizuizi eine sogenannte „Umwandlungsquote“ zu erreichen; auch griffen sie zu schrecklichen Mitteln, um Praktizierende zu quälen. Es heißt, dass unter den sogenannten „Umerzogenen“ über 90% unter hartem Druck gegen ihren Willen umerzogen wurden. Wenn eine Praktizierende erst einmal die „Garantiererklärung“ unterschrieben hatte, das Praktizieren aufzugeben, forderten sie die Gefängniswärter auf, den Antrag vorzulegen, der Partei beizutreten. Der Antrag war gewöhnlich von einem einzelnen Menschen geschrieben, aber alle anderen schrieben ihn ab. Diejenigen, die nicht schreiben und lesen konnten, fanden jemanden, der lesen und schreiben konnte und ihm half es abzuschreiben. Die Gefängniswärter sammelten die erforderliche Zahl von Papieren ein und berichteten sie den höheren Beamten, um zu beweisen, „dass die ideologische Arbeit gut erledigt ist und die Ergebnisse bemerkenswert sind“.

Am Muttertags- Abend 2002 veranstaltete das Arbeitslager ein großes Treffen, die sogenannte“ Mütterversammlung“, und viele Kinder von Praktizierenden, die widerrechtlich eingesperrt waren, wurden von Leuten des ‚Büro 610‘ in das Arbeitslager geschickt. Dann befahl man den Müttern und Kindern auf die Bühne zu kommen zu einer 5 Minuten dauernden „Wiedervereinigung“, um damit die Fürsorge des Staates deutlich zu machen. Aber jeder wusste, dass die brutale Verfolgung von Dafa und Dafa- Praktizierenden durch das Jiang- Regime Zehtausende von Familien zerrissen und zerbrochen hat.

Als „beispielhaftes Arbeitslager“ zur Verfolgung von Dafa- Praktizierenden empfing das Heizuizi- Arbeitslager oft Besuche von außerhalb. Vor Ankunft des Besuches begann ein nicht mehr endendes Saubermachen. Aus Angst vor die Arbeit könnte beeinträchtigt oder nicht genug Geld verdient werden, zwang das Arbeitslager die Praktizierenden, Tag und Nacht zu arbeiten, selbst die Wärter ließen nicht nach. Alle nannten die Besuchstage ‚Teufelstage‘. Manchmal, wenn „bedeutende Leute“ kamen, verbarg das Arbeitslager die alten, kranken und arbeitsunfähigen Praktizierenden vor den Besuchern.

Ein Beispiel: Einmal besuchte ein Vertreter des Justiz- Ministeriums das Arbeitsleger Heizuizi. Darauf bereitete sich das Lager 2 Wochen lang vor. Am Tag seiner Ankunft wurde der größte Teil der Praktizierenden in einem Haus eingeschlossen, bewacht von Gefängniswärtern. Die Praktizierenden durften nicht zur Tür gehen oder aus den Fenstern sehen. Einige von denen, die ihren Glauben gegen ihren Willen kompromittiert hatten, wurden zum Singen und Tanzen im Hof hergerichtet und machten dort verschiedene Körperübungen und anderes. Die Praktizierenden saßen den ganzen Morgen auf dem staubigen Zementfußboden. Sie durften das Haus nicht verlassen, bevor der Besuch gegangen war. Solche Dinge passierten unentwegt. Durch Irreführung und Vortäuschung versucht das Arbeitslager die Verfolgung von Dafa- Praktizierenden zu verbergen.

Dies ist nur ein kleiner Teil dessen, was ich während meiner Inhaftierung im Arbeitslager Heizuizi gesehen, erlebt und erfahren habe.

*[Anm.: ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft]

16. August 2003