Provinz Jilin: Im Arbeitslager Chaoyanggou in der nordost-chinesischen Stadt Changchun werden Falun Gong Praktizierende grausam gefoltert

In der 1., 3. und 4. Brigade des Zwangsarbeitslagers Chaoyanggou in Changchun, Provinz Jilin, werden Falun Gong Praktizierende, die weiterhin an ihrer Überzeugung festhalten, brutal gefoltert, beschimpft und geschlagen. In der 1. Brigade müssen die Praktizierenden bewegungslos von morgens 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr abends auf Bänken sitzen, ohne Essenspause. Mit Ausnahme eines kurzen Rundgangs im Freien während der SARS Epidemie sind den Praktizierenden keine Aktivitäten im Freien gestattet. Auch das Essen ist äußerst spärlich und nicht ausgewogen. Vier Praktizierende müssen sich eine kleine Schüssel Reiswasser, ein kleines Dampfbrötchen und eine kleine Portion eingelegtes Gemüse teilen. Eine fett- und geschmacklose Karotten- oder Kohlsuppe gibt es sowohl mittags als auch zum Abendessen. Viele Praktizierende leiden infolge des unzureichenden Essens über einen langen Zeitraum hinweg an Unterernährung.

Herr Bai Xiaojun (35), früher Dozent an der Nordost- chinesischen Pädagogischen Hochschule, war in der 1. Brigade inhaftiert. Sofort nach Ablauf der 1-jährigen Strafe in dem Arbeitslager wurde Herr Bai 2001 in einen Gehirnwäschekurs gebracht und anschließend erneut zu 3 Jahren Arbeitslager verurteilt. Obwohl Herr Bai unter solch schwerer Verfolgung litt, hielt er an seinem Glauben fest und setzte diesen auch in dem Arbeitslager fort. Er wurde gnadenlos misshandelt und gequält und litt später an Tuberkulose, er hustete sehr viel. Er hatte auch Blut im Stuhl. Später konnte Herr Bai nichts mehr essen und wurde sehr schwach. Er war auf andere angewiesen, die sich um ihn kümmerten. Erst als er schließlich ins Koma fiel, wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo eine Untersuchung ergab, dass seine beiden Lungenflügel zerfallen waren. Herr Bai starb Anfang Juli 2003! Kurz vor seinem Tod wurde er zweimal von dem Lagerwärter Zhao Jianping geschlagen; das erste mal im Erholungsraum und ein weiteres mal während des Mittagessens im Speiseraum, weil Herr Bai nicht mehr in der Lage war etwas zu sich zu nehmen. Mit seinen Fäusten schlug Zhou Herrn Bai vor allen Anwesenden auf den Kopf und ins Gesicht, gleichzeitig schimpfte er, Herr Bai würde nur so tun als wäre er krank. Zhao Jianping zwang Herrn Bai auch für sehr lange Zeit auf einem Schemel zu sitzen. Der Leiter der 1. Brigade Fu Guohua sowie sein Stellvertreter Fan sind ebenfalls für den Tod von Herrn Bai verantwortlich.

Auch der Falun Gong Praktizierende Pan Gang wurde von den Lagerbeamten und Gefangenen immer wieder beschimpft und geschlagen. Einmal, als er auf dem Feld arbeiten musste, fasste er einen aufrichtigen Gedanken und schaffte es aus dem Lager zu fliehen. Jedoch wurde er später erneut gefangen genommen, in eine Isolationszelle gesperrt und seine Haft wurde um 3 Monate verlängert. Während eines Treffens, bei dem die Verlängerung seiner Haft beschlossen wurde, sprach ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter jetzt bei der Verfolgung mithilft, schlecht über Falun Gong. Herr Pan rief darauf hin laut "Falun Dafa hao" [Falun Dafa ist gut]. Sofort wurde er aus dem Raum gezerrt, verprügelt und in eine Einzelzelle gesperrt. Der Polizeihauptmann Wang Yanwei war so außer sich, dass er Herrn Pans Haftzeit um ein ganzes Jahr verlängerte und ihm jeglichen Besuch seiner Angehörigen entzog. Er drohte Herrn Pan auch damit ihn nach Ablauf des Jahres in einen Gehirnwäschekurs zu schicken, um ihn dann anschließend zu einer weiteren Strafe im Arbeitslager zu verurteilen.

Yan Guozhu, ein anderer Falun Gong Praktizierender in der 4. Brigade konnte ebenfalls erfolgreich während der Feldarbeit aus dem Lager entkommen. Leider wurde er 10 Tage später wieder festgenommen. Seine Strafe wurde um 6 Monate verlängert.

Der Falun Gong Praktizierende Geng Zhi, ein 72-jähriger Rentner der Traditionellen Verarbeitungsfirma in Tonghua, wird ebenfalls in der 4. Brigade festgehalten. Er wurde zu 3 Jahren Arbeitslager verurteilt, weil er Falun Gong praktiziert. Im November 2002 verweigerte Herr Geng die fünf Garantieerklärungen zu unterschreiben, weil er dadurch alles an das er glaubt, verraten würde. Daraufhin wurde er von dem Lagerwärter Zou (er ist Absolvent der Chinesischen Universität für Politik und Recht) schwer geschlagen. Völlig außer sich schlug und trat Zou Herrn Geng nicht nur, sondern versetzte ihm auch mit einem Elektrostab Stromstöße.

Sheng Baowei, 23 Jahre alt, wurde ebenfalls auf schwerste Weise verprügelt, nach er aus Protest gegen seine Behandlung in einen Hungerstreik getreten war. Zhang Shunlong wurde von einer Gruppe Polizisten geschlagen, angeführt von dem Direktor des Arbeitslagers Wang Jiangang, nachdem er die Übungen trotz Verbot praktiziert hatte. Zwei Polizisten versetzten ihm Stromschläge mit Elektrostäben, später wurde er in Einzelhaft gesperrt. Die Polizei verlängerte die Haft von Xie Rongchun, weil er sich geweigert hatte, Erklärungen zu schreiben, in denen er garantiert seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben. Er wurde geschlagen und einer Zwangsernährung unterzogen, nachdem er mit einem Hungerstreik gegen seine Inhaftierung protestierte. Häufig von den Polizisten eingesetzte Mittel um die Praktizierenden zu schlagen sind Eisenrohre, Bambusstöcke und Keilriemen.

Der Falun Gong Praktizierende Wang Shuqin ist inzwischen aufgrund der Misshandlungen erblindet und leidet an Inkontinenz und einem Trauma. Er benötigt die Hilfe von anderen. Bis Ende Juni 2003 hat Herr Wang keine angemessene Behandlung seiner Gesundheitsprobleme bekommen. Sein derzeitiger Zustand ist nicht bekannt.

In der 3. Brigade leiden 14 Praktizierende, darunter Zhuang Qianyong, an Tuberkulose. Keiner von ihnen wurde freigelassen.

Herr Zhuang Qianyong litt im März 2003 an Tuberkulose und Krätze. Aufgrund von Injektionen und schwerer Unterernährung ist Herr Zhuang extrem ausgemergelt und kann nicht mehr aufrecht laufen, auch das Sehen und Hören ist schwer beeinträchtigt. Sein Antrag auf vorzeitige Entlassung aus dem Arbeitslager wurde abgelehnt. Wir machen uns große Sorgen um Herrn Zhuang.


Die Beamten Zhao Hui, Zhang Tiejun und Han Zhiyuan befolgen nach wie vor die Anweisungen von Jiang Zemin und schlagen, beschimpfen und foltern Falun Gong Praktizierende.