Informationen über das Shuangcheng Gehirnwäschezentrum: Ein Kleinkind wird eingesperrt und eine ältere Frau erblindet wegen ihrer langen Gefangenschaft

Mitte Januar 2001 verhafteten Beamte aus Shuangcheng alle bekannten Falun Gong-Praktizierenden, um sicherzugehen, dass sie nicht nach Peking fahren würden. Zu dieser Zeit wurden mehr als 70 Personen in Gehirnwäschezentren geschickt, die in verschiedenen Bezirken errichtet wurden.

Die Praktizierende Wei Zongying wurde für 15 Tage festgehalten, weil sie zum Appellieren nach Peking gegangen war. Nachdem sie 1.000 Yuan [Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan] zahlte, wurde sie freigelassen. Dieses Mal wurde sie in die Gehirnwäscheklasse gebracht, die im Kreis Shuangcheng war. Ihre Familie fuhr dorthin, um ihre Freilassung zu verlangen. Der Parteisekretär des Kreises, Yu Zhanqi und der Parteisekretär des Büro 610 [Das Büro 610 ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.] Li Yuhua sahen dies als eine gute Gelegenheit, sich selbst zu bereichern. Sie versuchten nicht nur 5000 Yuan Erpressungsgeld einzufordern, sondern verlangten von den Praktizierenden auch ein sogenanntes Garantieschreiben [In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben]. Sie sagten, wenn man ihre Forderungen nicht befolgt, würde niemand entlassen werden.

Während der Gefangenschaft wurden sie weder mit Betten oder Decken versorgt. Die Praktizierenden mussten auf dem Zementboden schlafen. Die Polizisten ersetzten die Holztür auch mit einem Maschendraht, so dass die Praktizierenden gezwungen wurden, sich zum Schlafen zum Tor zu wenden. Jeder, auch die älteren Menschen, mussten an einer Stelle schlafen, wo der Wind zog. Die Praktizierenden bekamen nicht genug zu essen und man ließ sie absichtsvoll hungern. Die Wachen sagten: Hier ist es viel besser als in der Strafanstalt. Während der Gefangenschaft mussten die Praktizierenden häufig zur Strafe für eine lange Zeit aufrecht stehen und ihre Schuhe ausziehen. Zu jener Zeit mussten sie bis 23 Uhr stehen bleiben. Manchmal, wenn die Wachen betrunken waren, fragten sie jeden Praktizierenden, ob sie Falun Gong weiterhin praktizieren wollten. Wenn die Antwort nicht angemessen war, wurden die Praktizierenden in den Korridor gebracht und körperlich misshandelt. Die Zähne von einigen Praktizierenden waren wegen der Prügel abgebrochen. Einige Wachen fesselten die Praktizierenden eine ganze frostige Winternacht lang an eine Holzbank in einem unbeheizten Raum.

Es gab drei Schwestern, wovon die jüngste noch ein Kleinkind war. Die Wachen sperrten die weiblichen und die männlichen standhaften Falun Gong-Praktizierenden in den gleichen Raum. Frauen und Männer mussten sich gemeinsam eine Toilette ohne Deckel teilen. Die Wachen misshandelten sie immer wieder verbal. Einige perverse Wachen standen außerhalb des Maschendrahtes, um die weiblichen Praktizierenden im Badezimmer zu beobachten.

Die Praktizierende Wang Benying war sehr alt. Wegen der langen Gefangenschaft erblindete sie. Die Wachen sagten: Es gibt kein Gemüse und das Essen ist nicht nahrhaft genug, so dass die Leute blind werden. Beeil Dich und schreibe eine Garantiererklärung. Nur wenn du Falun Gong aufgibst, wirst Du entlassen. Frau Wang Benyings Familie scheute keine Mühen, damit sie für eine medizinische Behandlung entlassen wird. Leider ohne Erfolg. Die Wachen wollten sie nicht freilassen. Einer der Wachen, namens Wang Peng, sagte: Wir werden nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn jemand diesen Raum mit seinem letzten Atemzug verlässt und außerhalb dieser Tür stirbt.

Frau Zhang Liyan trat in einen Hungerstreik, um gegen die gesetzeswidrige Festnahme zu protestieren. Während der Zwangsernährung schlugen und traten die Wachen auf sie ein. Sie verlor sofort ihr Bewusstsein. Eine andere Praktizierende, Frau Dong Liying, verlor wegen der Folter ihren Verstand.

Ende März errichtete das Shuangcheng Büro 610" ein weiteres Gehirnwäschezentrum. Frau Wei Zhongying wurde wieder dort hingeschickt. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft. Die Sicherheitskräfte bestanden aus Mitarbeitern vom öffentlichen Sicherheitsbüro, der Staatsanwaltschaft und dem Volksgericht. Alle männlichen Wachen trugen Waffen. Es wurde von den Falun Gong-Praktizierenden gefordert, dass sie bei militärischen Trainings teilnehmen mussten, welche eine andere Art körperlicher Bestrafungen sind. Sie mussten sich Videos anschauen, die Falun Gong beleidigten. Jeden Tag mussten sie einen Essay über ihre gemachten Erfahrungen schreiben. Am Abend, wenn der Sender China Central Television die Lügen und Beleidigungen über Falun Gong ausstrahlte, wurden die Praktizierenden dazu gezwungen, sich das anzuschauen und ihre Gedanken aufzuschreiben. Wenn sie sich weigerten, durften sie nicht zu Bett gehen.
Die Wachen bestimmten auch vorher das Thema, über dass Weis Familie sprechen durfte. Ansonsten durften sie Wei Zhongying nicht besuchen. Frau Zhaos Shudis Mutter wollte den Wünschen der Wachen nicht entsprechen, so dass sie die bewaffneten Polizisten herbeiriefen. Sie schleiften sie an ihren Haaren aus dem Besuchszimmer.

Im Gehirnwäschezentrum wandten sie Methoden an, die die Praktizierenden körperlich und geistig niedermachen, in der Hoffnung, dass sie die Garantiererklärung schreiben würden. Bevor sie die Praktizierenden entlassen, erpressten sie von ihnen Geld.