Mitglieder des U.S. Kongress fordern die Mary Kay Corporation auf, die Auflage zu widerrufen, dass die Angestellten in China eine "Verhaltensanweisung" unterschreiben müssen

Am 17. November schrieben die U.S. Kongressabgeordneten Chris Smith (stellvertr. Vorsitzender des Ausschusses für internationale Beziehungen), Tom Lantos (Mitglied der Demokraten) und Ileana Ros-Lehtinen (Mitglied des Unterausschusses für den nahen Osten und Zentralasien) einen Brief an Herrn Richard R. Rogers, Vorsitzender und Geschäftsführer der Mary Kay Corporation. In dem Brief fordern die drei Kongressabgeordneten eine sofortige Aufhebung der Bedingung von Mary Kay China an ihre Angestellten und Vertriebsberater, eine „Verhaltensanweisung“, in der es speziell um Falun Gong oder andere religiöse, spirituelle oder politische Bewegungen geht, zu unterschreiben.

Die drei bekannten Kongressmitglieder schrieben in dem Brief: „Wir schreiben Ihnen, um unsere schwerwiegenden Bedenken über die Entscheidung der Mary Kay Corporation zum Ausdruck zu bringen, bei der Durchsetzung Chinas repressiver Gesetze bezogen auf das Engagement chinesischer Bürger in religiösen und spirituellen Gruppen eine aktive Rolle zu spielen. Wir sind insbesondere über die Entscheidung von Mary Kay überrascht, wenn man die Tatsache bedenkt, dass Mary Kay selbst die Wichtigkeit von Glauben erklärt hat.“

Der Brief sagt weiter: „Wie Ihnen bekannt ist verfolgt die chinesische Regierung seit 1999 eine systematische und brutale Unterdrückungskampagne gegen die spirituelle Bewegung Falun Gong. Unter dem Vorwand, dass Falun Gong ein „Kult“ sei, hat die chinesische Regierung zehntausende von Falun Gong Praktizierenden zu Gefängnisstrafen und „Umerziehung durch Arbeitslager“ verurteilt oder in psychiatrische Institute zwangseingewiesen. Dem U.S Außenministerium zufolge sind mehrere hundert Falun Gong Praktizierende während der Gefangenschaft durch Folter, Missbrauch und Vernachlässigung um das Leben gekommen. Ihre Leichen wurden umgehend verbrannt um zu verhindern, dass die Familienangehörigen die Spuren der Misshandlungen, die ihre Verwandten erleiden mussten, sehen können. Die Falun Gong Praktizierenden, die das Glück hatten einer Inhaftierung durch die chinesische Regierung zu entgehen, sind durch die Regierung einer „Belehrungskampagne“ mit hohem Druck ausgesetzt, deren Ziel es ist die Praktizierenden zu zwingen Falun Gong aufzugeben.“

Die drei Kongressmitglieder schrieben weiter: „Seitdem die Unterdrückung 1999 begann, haben die Vereinten Staaten gegen die entsetzliche Behandlung der Falun Gong Praktizierenden bis in die höchsten Ebenen hinein protestiert. Erst im vergangen Jahr hat Präsident Bush in einem Brief gegenüber dem Kongress erklärt, dass die Vereinten Staaten „gegenüber der chinesischen Regierung wiederholt betont haben, dass es keine Rechtfertigung für die brutale Unterdrückung von Falun Gong gibt.“ Sowohl der Kongress als auch der Senat haben die chinesische Regierung ebenfalls wiederholt aufgefordert, die Verfolgung der Falun Gong Praktizierenden zu beenden.“

„Aus diesen Gründen sind wir über die, durch die Mitarbeiter Ihres Hauptsitzes in Dallas bestätigte, Entscheidung der Mary Kay Corporation schockiert, dass ihre Angestellten und Vertriebsberater, die sich auf Zehntausende belaufen, eine „Verhaltensanweisung“ unterschreiben müssen, dass sie niemals Falun Gong praktizieren oder empfehlen werden. Falun Gong Praktizierenden zufolge wurden bereits einige Angestellte von Mary Kay entlassen, da sie diese Anweisung nicht unterschreiben wollten. Wir haben von ihrem Personal auch erfahren, dass, obwohl Mary Kay China diese Direktive schon im August 2003 verabschiedete, Mary Kay International sich jetzt noch berät, diese Politik zu widerrufen.“

„Es ist unerhört, dass die Mary Kay Corporation bei der Durchsetzung der brutalen Kampagne der chinesischen Regierung gegen eine spirituelle Bewegung eine gewichtige Rolle spielen könnte. Während es sinnvoll sein kann, von allen Angestellten Mary Kays in China zu verlangen, sich an die chinesischen Gesetze zu halten, zeigt die Tatsache, dass nur Falun Gong aufgezählt wird, dass der einzige Sinn dieser Aktion darin liegt, die Falun Gong Praktizierenden zu identifizieren und zu feuern, oder die Praktizierenden durch die Unterschrift zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, um somit Angestellter bei Mary Kay zu bleiben. Wir bitten die Mary Kay Corporation nicht darum, sich aggressiv gegen die restriktiven Gesetze Chinas bezüglich Falun Gong oder anderen religiösen oder spirituellen Bewegungen zu stellen, aber wir sind schockiert, dass eine amerikanische Firma, besonders eine, die behauptet Gott an „erste Stelle“ zu setzen, bereit sein könnte sich in der brutalen Kampagne der chinesischen Regierung zur Identifizierung und Verfolgung von Mitgliedern einer spirituellen Bewegung zu engagieren.

„Deshalb fordern wir die Mary Kay Corporation auf, sofort die Bedingung einer „Verhaltensanweisung“, die Mary Kay China ihren Angestellten auferlegt und in der speziell Falun Gong oder andere religiöse, spirituelle oder politische Bewegung genannt werden, zu widerrufen. Die chinesische Regierung wird zweifellos über Mary Kays Entscheidung nicht erfreut sein, aber die Tatsache, dass Mary Kay zehntausende chinesischer Bürger in einem Land mit steigender Arbeitslosigkeit beschäftigt wird der chinesischen Regierung kaum eine andere Wahl lassen, als sich einer prinzipiellen Entscheidung Mary Kays zu fügen.