Deutschland: Radiosendung des SWR 2 zu Falun Gong mit Falun Gong praktizierenden Interviewpartnern

Ein Sonntag-Vormittag im Park der Villa Berg in Stuttgart. Während Christen dem Ruf der Glocken folgen und in eine Kirche gehen, stehen hier vier Deutsche und vier Chinesen im Kreis und hören auf typisch chinesische Klänge. Es ist eine Musik, wie Chinareisende sie schon in den Parks großer Städte gehört haben, während alte und junge Chinesen Qi Gong-Übungen machten und sich dazu langsam synchron bewegten.

Die Menschen, die sich hier zusammen gefunden haben, nennen sich Praktizierende und sind Anhänger der chinesischen Falun Gong-Bewegung einer Mischung aus Meditation in Bewegung und einer religiösen Weltanschauung aus Elementen des chinesischen Buddhismus und Daoismus.
Seitdem Falun Gong in China verboten wurde, hat sie sich zur größten chinesischen Dissidenten-Bewegung entwickelt. Überall in Europa und Nordamerika hat sie Anhänger gefunden. Typisch für die schätzungsweise zweitausend Falun Gong- Praktizierenden in Deutschland: nur 25 von ihnen sind Mitglieder im Falun Dafa e.V. Deutschland, der Rest kommt und geht wie er will. Der Praktizierende Walter Krickl:

Deshalb war ich auch noch nie in irgendeinem Verein oder habe mich politisch in einer Partei engagiert. Ich bin zwar sehr interessiert, aber ich lasse mich ganz schlecht in irgendeine Form pressen. Das hat mir gleich von Anfang an gefallen bei Falun Gong, dass da kein Druck da ist. Also, (...) die Praktizierenden, die auch neu dazukommen, die werden nicht registriert, es werden keine Mitgliederlisten geführt, die können, kommen, können auch wieder wegbleiben. Diese Offenheit hat mir von Anfang an sehr gefallen...