Die Polizei öffnet unrechtmäßig Briefe der Bürger, um "Beweise" für ihre Vermutungen zu suchen

Ich bin ein Landwirt. Weil ich Falun Gong übe, bin ich ein Ziel der Polizeiwache geworden. Am 25. März 2003, um etwa 8 Uhr, war ich gerade auf meinem Feld angekommen. Die Polizei war mir gefolgt. Ein Polizist sagte: "Unser Leiter will mit Dir auf der Polizeiwache reden." Ich antwortete: "Ihr seht, ich bin ziemlich beschäftigt. Fragt doch Euren Leiter, ob er hierher kommt." Er sagte: "Du musst selbst dorthin gehen." Ich dachte mir: "Ich bin offen und stehe darüber. Ich brauche mich nicht zu fürchten, dorthin zu gehen."

Nachdem ich bei der Polizeiwache angekommen war, beantwortete ich Routinefragen über meinen Geburtsort, Alter und Namen. Anschließend wurde ich wieder gefragt: "Weißt Du, weshalb wir Dich hergebeten haben?" Ich sagte: "Nein, weshalb denn?" "Du hast Verwandte, die in Nordchina leben, oder?" "Mein Neffe wohnt im Kieferndorf, beim Schwarzen Fluss." "Schreibst Du ihm?" Sofort erkannte ich, weshalb sie mich hergerufen hatten, wegen der Briefe, die ich meinem Neffen geschrieben hatte. Ich antwortete direkt: "In dem Brief an meinen Neffen habe ich ihm eine Art Abschiedsgedicht geschrieben und auch einige meiner Kultivierungserfahrungen mit Falun Gong. Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind das höchste Prinzip im Kosmos. Ich hoffe, mein Neffe wird sich ruhig all die Geschehnisse um ihn herum betrachten und nicht von den erfundenen Nachrichten betrogen, die sich Jiang ausgedacht hat."

Ich erklärte offen: "Es ist nicht falsch, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht als Standard für mein eigenes moralisches Verhalten zu nehmen." Sie waren außerstande, sich mit weiteren Argumenten zu rechtfertigen. Sie schienen keine andere Möglichkeit zu haben, außer mir zu sagen: "Dein Fall wird von den Leitern der Stadt bearbeitet. So wie Deine Einstellung ist, sollten wir Dich für einen Monat einsperren." Wegen sogenannter "Verbrechen gegen die öffentliche Ordnung" wurde ich daher fünfzehn Tage eingesperrt. Nachdem ich befragt worden war, wurde mein Haus geplündert. Später wurde ich informiert, dass es Wang, der Leiter des "Büro 610" des ganzen Landes, war, der das Team zur Plünderung meines Hauses angeführt hatte [Das "Büro 610" ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen].

Wie kam die Stadtverwaltung an meine persönlichen Briefe? Fing die Stadtverwaltung sie ab? Oder hatte ihnen das jemand gemeldet? Die Leute, die in solche schmutzigen Dinge verwickelt sind, wagen es nicht, das in der Öffentlichkeit zu enthüllen. Jedoch verurteilen sie Leute nur anhand der Briefe, die sie schreiben, und ohne irgendeine rechtliche Basis zu haben. Wie können sie über Menschenrechte reden? Wie kann es als eine illegale Aktivität behandelt werden, seine Gedanken und Überzeugungen für Verwandte niederzuschreiben? Wie können wir als Bürger unter diesen Bedingungen leben?

Ich appelliere an das internationale Gericht, Menschenrechtsorganisationen und alle gewissenhaften Menschen, zusammenzukommen, diese Verfolgung zu stoppen und die Gerechtigkeit in der Welt zu verteidigen.