Ein vierjähriges, Falun Gong praktizierendes Mädchen verscheucht die Polizei: "Geht weg, Ihr schlechten Menschen!"

Die kleine Xing Er und ihre Eltern üben Falun Gong. Als Er erst drei Monate alt war, begannen sie und ihre Mutter gemeinsam, den Lehrkassetten zuzuhören. Ihre Mutter nahm sie oft mit, wenn sie fortging, um über die Verfolgung aufzuklären.

Als Er 18 Monate alt war, gingen ihre Eltern nach Peking, um zu appellieren. Danach schikanierte die Polizei sie ständig. Eines Tages brach die Polizei in ihre Wohnung ein, packte die dreiköpfige Familie und nahm sie mit zur Polizeistation, wo sie ihren Vater folterte. Xing Er weinte um ihren Vater. Ein Polizist drohte: "Komm mit! Ich zeige Dir deinen Vater. Dann kannst Du sehen, wie man sich fühlt, wenn man im eisernen Käfig aufgehängt worden ist." Ihre Mutter wusste sehr genau, dass es dem Kind, wenn es den Vater aufgehängt sehen müsste, schwere Qualen bereiten würde. Darum hielt sie Er fest, damit sie nicht gehen konnte.

Xings Vater wurde zu drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt, weil er keine Informationen über Mitpraktizierende verraten wollte. Mutter und Kind wurden nach zwei Tagen freigelassen. Infolge der Belastung durch die seelischen Qualen bekam Xing Er hohes Fieber. Eine zeitlang brach sie in Tränen aus, wenn sie das Telefon klingeln hörte oder wenn jemand an die Tür klopfte.

Als ihr Vater verurteilt wurde, hatte die Familie nur 90 Yuan Einkommen. [Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan] Darum begann die Mutter einen kleinen Zulieferungsdienst. Xing Er schlief oftmals in dem kleinen Karren. Mutter und Tochter hatten oft nicht genug zu essen. Das Kind war nie wählerisch beim Essen, sie beklagte sich auch nicht über die harten Zeiten. Sie trug immer ein Foto ihres Vaters in der Tasche. Sie fragte das Foto öfter: "Papa, wann kommst Du wieder?"

Xing Er hatte schrecklichen Druck in so zartem Alter auszuhalten. Sie war sehr besorgt um ihre Mutter und half ihr beim Abwaschen und bewachte die Waren. Sie tröstete sie oft mit Worten: "Papa kommt bestimmt nach Haus!" Sie bat auch Mitpraktizierende, für ihn aufrechte Gedanken auszusenden, damit er recht bald nach Hause zurückkäme. Eines Tages wurde ihre Mutter schwindelig, sodaß sie sich hinlegen musste. Xing Er fing sofort an, aufrechte Gedanken auszusenden und schnell ging es der Mutter besser.

Endlich hatten sie 200 Yuan erspart und kauften Nahrungsmittel. Sie gingen zum Arbeitslager, um den Vater zu besuchen. Als die Mutter ein bisschen essen wollte, sagte Xing Er: "Nein! Das ist für Papa und die andere Praktizierenden."

Zwei Jahre lang rannten Xing Er und ihre Mutter zwischen den verschiedenen Einkaufszentren hin und her, um Waren auszuliefern. Jedes Mal, wenn ihre Mutter ausging, um die Wahrheit bekannt zu machen, pflegte Xing Er eifrig mitzumachen. Sie half, Flugblätter und aufklärendes Material zu verteilen. Als die Polizei kam, um ihre Wohnung zu plündern, presste Xing Er ihre Falun Gong-Bücher fest an die Brust. Einmal hielt die Polizei ihre Auslieferungskarre an und bestanden darauf, sie zu fotografieren. Ihre Mutter weigerte sich entschlossen, aber die Polizei machte mit Gewalt Aufnahmen. Dann wollte die Polizei sie mit ins Haftzentrum nehmen. Die vierjährige Xing Er stand auf dem Karren und rief: "Geht weg, Ihr schlechten Menschen! Wagt es nicht, meine Mutter anzurühren, ihr seid es nicht wert, sie zu berühren!" Unter ihrem Mut und ihrem Einsatz gingen die Polizisten tatsächlich davon.

Als Xing Er erfuhr, dass ihr Vater entlassen würde, saß sie jeden Tag draußen auf einer Bank, um auf ihn zu warten. Eines Tages, als Xing Er allein zu Hause war, kam ihr Vater heim. Zuerst konnte sie ihn nicht erkennen, da er so lange Zeit weg gewesen war. Endlich ist die Familie wieder vereint. Nun kultivieren sie sich wieder zusammen und verbreiten die Wahrheit.

Original vom: 26. Dezember 2003