Arbeitskreis Verfolgte Christen (IGFM) appelliert an den Bundeskanzler sich auf seiner Chinareise für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong einzusetzen

Peter u. Paul Platz 5
76185 Karlsruhe


Herrn
Bundeskanzler Gerhard Schröder
Bundeskanzleramt
Willy Brandt Str. 1
10557 Berlin


Karlsruhe, den 18.11.03


Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

der Arbeitskreis für Verfolgte Christen in Karlsruhe ist ein politisch unabhängig tätiger Arbeitskreis, in dem sich vor allem Christen für die Einhaltung der Menschenrechte, insbesondere die der Christen einsetzen.

Mit großer Hoffnung sehen wir Ihrem geplanten Staatsbesuch Anfang Dezember in der VR China entgegen. Erneut erwacht in uns der Glaube auf eine Verbesserung der allgemeinen Menschenrechtslage in der VR China.

Schon seit langem sind wir in großer Sorge über die zunehmenden Repressionen gegenüber romtreuen Katholiken sowie den protestantischen Hauskirchen. Jedoch ist derzeit in China keine andere Glaubensgemeinschaft so massiv der Verfolgung ausgesetzt wie die Falun Gong Bewegung.

Seit über vier Jahren sind Millionen von Falun Gong Übenden Verleumdung, Enteignung, sozialer Ausgrenzung sowie grausamer Folter und Tod ausgesetzt. Laut den Berichten von Menschenrechtsorganisationen sollen bisher über 800 Menschen Opfer der brutalen Misshandlungen von Sicherheitskräften geworden sein. Unvorstellbare Verbrechen werden täglich durch die Gestapo-ähnlichen Methoden der Geheimpolizei (Büro 610) verübt.

Trotz in dieser, für Menschen unerträglichen Lage, verhalten sich die Falun Gong Übenden stets friedlich und gewaltfrei.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Schröder, wir bitten Sie, als Staatschef eines demokratischen Landes und einer der wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt: Nehmen Sie alle Möglichkeiten wahr, auf das Unrecht, wie es z.B. den Falun Gong Praktizierenden derzeit widerfährt, aufmerksam zu machen und auf eine sofortige Beendigung dieser Verfolgung zu drängen.

Wir wünschen Ihnen für Ihre Chinareise viel Erfolg, Gottes Segen und die Kraft für diejenigen zu sprechen, die in ihrem eigen Land keine Stimme mehr haben.


Hochachtungsvoll