Ich werde mich nicht wieder über meine Mitpraktizierende beschweren

Von einem Praktizierenden in Ausland erhielt ich gestern einen Brief, in dem erzählt wird, dass eine Praktizierende ihre alte Krankheit wiederbekommen zu haben scheint.

Als ich heute morgen an den Brief dachte, schämte ich mich. Ich empfand, was für ein warmes Verhältnis zwischen ihnen herrschte. Ihre Handlungsweise und innere Haltung sollten für mich vorbildlich sein.

Wenn ein Mitpraktizierender auf Schwierigkeiten stößt, stehen alle Mitpraktizierenden ihm bei. Ich sehe, dass sie die Schwierigkeiten eines Mitpraktizierendes wirklich als ihre eigenen betrachten. Statt Belehrung und Bedauern wollen sie mit ihm gemeinsam eine Lösung finden.

Wie haben sie ihm geholfen? Es ist ganz einfach – nichts anderes als gemeinsam aufrichtige Gedanke auszusenden, um die scheinbare Krankheit zu beseitigen. Aber hinter ihren Worten und ihrer Tat ist die Kraft von Barmherzigkeit so stark, dass ich nach dem Lesen sofort merkte, dass etwas nicht Aufrichtiges aus mir herausbefördert worden ist.

In dem Moment wurde mir bewusst, dass eine schlecht Angewohnheit von mir sehr lange verhüllt war, nämlich die, sich über andere zu beschweren. Oberflächlich gesehen kümmere ich mich um andere und bewahre das Fa; aber in Wirklichkeit sabotiere ich das Fa. Ich verstehe nun, dass wir unser wohlwollendes Herz trotz eines Fehlers des Mitpraktizierenden und dessen negativen Auswirkung bewahren und beweisen sollten. Darüber hinaus sollen wir nach innen schauen und Schwierigkeiten unserer Mitpraktizierenden als unsere eigenen Angelegenheiten betrachten. Außerdem sollen wir schlechte Wesen in anderer Räume durch das Aussenden unserer aufrichtigen Gedanken beseitigen. Dadurch können wir uns wahrscheinlich als eine Einheit schneller verbessern und die Unterdrückung durch die alten Mächte vollkommen abstellen. Dafür müssen wir die Bedeutung der Barmherzigkeit von einer höheren Ebene aus begreife.

Das ist mein persönliches Verständnis. Für Eure Meinungen wäre ich sehr dankbar.