Einige Gedanken über das Verhalten als "ein Körper"

1) Wenn ein alltäglicher Mensch im täglichen Leben unter einem anormalen Zustand oder wegen „einer Krankheit“ in einem Körperteil leidet, glauben die Leute meistens nicht, dass nur dieser bestimmte Körperteil krank ist. Stattdessen denken die Menschen dass „er“ krank ist, oder dass „sein ganzer Körper krank ist. Sie denken so, weil sie glauben dass diese Krankheit wahrscheinlich nur ein Vorzeichen ist, dass der ganze Körper schwach oder dass das Immunsystem geschwächt ist. Es bedeutet nur dass sich diese Körperschwäche im Augenblick in einem bestimmten Körperteil manifestiert.

Wenn also ein Mitpraktizierender anscheinend sehr stark vom Bösen behindert wird, sollte man diesen Zustand im Lichte des ganzen Körpers als „schwach“ einschätzen und dass dies eine Körperschwäche bedeutet, die von dem Bösen ausgenutzt wird, das sich spezifisch auf einen bestimmten Körperteil konzentriert, statt immer zu glauben, dass ein Teil (diese Praktizierende) schwach sei und der Störung ausgesetzt sei.
Wenn das der Fall ist, muss diese bestimmte Körperschwäche so schnell wie möglich behoben werden. Andernfalls wird das Böse weiterhin diese Schwäche ausnutzen, und dann andere Körperteile angreifen.

2) Wenn sich in einem Körperteil ein Symptom zeigt, nimmt im allgemeinen sowohl die chinesische wie die westliche Medizin an, dass das oft direkt oder indirekt durch Probleme in einem anderen Körperteil verursacht wird. Zum Beispiel ist es vermutlich nicht nur, weil das Bakterium Probleme macht (Einwirkung von außen), oder dass einer unter Magenschmerzen leidet (Probleme mit diesem bestimmten Körperteil), wenn er zu viel gegessen oder getrunken hat, sondern es liegt vermutlich auch daran, dass man einen Eigensinn auf Gerüche oder Geschmacksrichtungen hat, und dass es einem an Selbstbeherrschung fehlt. Wenn man also Magenschmerzen hat, und sich die anderen Körperteile nur darauf konzentrieren, das Bakterium zu beseitigen und auf diese Weise die Magenschwäche zu überwinden versuchen (obwohl dies auch sehr wichtig ist), aber das Aufgeben des Eigensinns nicht ernst genommen wird, verbessert sich sehr wahrscheinlich diese Angelegenheit nicht besonders.

Vielleicht verbessert es sich nur vorläufig, und es ist sehr wahrscheinlich, dass das Problem wieder auftaucht und es kann vielleicht später zu anderen Problemen führen.
Wenn also ein Mitpraktizierender beeinträchtigt wird oder einem Problem ausgesetzt ist, sollte man es als Beeinträchtigung eines Körperteiles ansehen, und zuzüglich aufrichtige Gedanken aussenden, um das Böse zu beseitigen und gleichzeitig die Arrangements des Bösen verwerfen und barmherzig dem Mitpraktizierenden helfen. Ich glaube, dass es gleichermaßen wichtig ist, dass jeder von uns erkennt, dass unsere eigenen verschiedenen Formen von Eigensinn die direkte oder indirekte Ursache dafür ist, dass jener Mitpraktizierende „geprüft“ wird, oder dass er diese Beschwerden aushalten muss. Sollten wir unseren eigenen Eigensinn nicht beseitigen, ist es gut möglich, dass dies den alten Mächten einen Vorwand liefert, diesen Mitpraktizierenden weiterhin zu schikanieren, oder einen anderen Praktizierenden als nächstes Angriffziel auszuwählen.

Selbstverständlich erkennen wir im Grunde genommen diese „Prüfungen“ nicht an. Daher sollen wir zusätzlich zu dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken auch nach innen schauen, da dies der beste Weg ist, diese „Prüfungen“ zu verweigern und die Arrangements der alten Mächte abzulehnen. Wenn ein Problem fortbesteht, ist es vielleicht Zeit, dass man ruhig wird und erkennt, dass man seinen eigenen Eigensinn ablegen soll. Wenn man seinen Eigensinn in seinem „eigenen Teil“ ablegt, sollte man außerdem anerkennen, dass man dadurch nicht nur die „Gesundheit des ganzen Körpers“ sicherstellt, sondern dass es auch oft die Lösung des Problems ist.

Ich habe einen solchen Fall miterlebt. Eine Praktizierende litt unter großen Beschwerden. Am Anfang sandten die anderen Praktizierenden nur aufrichtige Gedanken aus, bemühten sich um sie und mahnten sie, das Fa zu studieren und sich auf aufrichtige Gedanken zu konzentrieren. Dennoch verbesserten sich die Beschwerden nicht. Dann begriffen wir plötzlich, dass bei einem Problem nicht nur der Praktizierende, der das Problem hat, nach innen schauen soll, sondern auch alle anderen Praktizierenden, die davon gehört haben oder diesem bestimmten Umstand beiwohnten.
Daher schauten die Praktizierenden, die um die Praktizierende waren, auch nach innen, erkannten und beseitigten ihren eigenen Eigensinn, und reinigten ihre eigenen Gedanken. Erst dann hörte die Praktizierende, die unter den Beschwerden litt, auf die Mahnungen und Ermutigungen der anderen Praktizierenden, und ermahnte sich selbst, den Beschwerden wie eine echte Kultivierende ins Gesicht zu sehen – und siehe da, ihre Situation verbesserte sich.

Wenn ich jetzt die Worte unseres Lehrers lese: „Seine Sache ist eben deine Sache, deine Sache ist eben seine Sache“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington D.C.), verstehe ich klar und deutlich, und ich begreife wirklich, dass „seine Sache wirkliche meine Sache ist.“ Vorher verstand ich es folgendermaßen: „Ich werde seine Sachen als meine Sachen behandeln und werde mein Bestes tun, um zu helfen. Jetzt begreife ich, dass ich wahrscheinlich für die Beschwerden, unter denen ein Mitpraktizierender leidet, verantwortlich bin. Als ich in meiner Kultivierung nachlässig war, verstand ich es außerdem so, dass ich derjenige bin, der hauptsächlich unter der Störung leidet oder davon betroffen ist.

Nun habe ich begriffen, dass mein Verhalten die unmittelbare Ursache dafür ist, dass ein Mitpraktizierender „geprüft“ wird oder unter fortdauernden Beschwerden leidet. Wenn ich nachlässig in meinem Fa studieren bin, im Aussenden der aufrichtigen Gedanken und bei der Erhöhung meiner Xingxing, hat es für die Mitpraktizierenden diese Konsequenzen.

Nun kann ich nicht länger mit Entschuldigungen kommen, wenn ich nicht ernsthaft und eifrig in meiner Kultivierung und der Fa-Berichtigung bin.