Augenzeugenbericht: Im Masanjia Zwangsarbeitslager (Provinz Liaoning)

Ich bin ein Dafa Praktizierender, der in das Masanjia Zwangsarbeitslager verschleppt wurde. Dort wurde ich Zeuge, wie die Lagerangestellten Dafa Praktizierende quälen.

Ein Teil des Masanjia Zwangsarbeitslagers ist die sogenannte “Liaoning Schule für Gedankenerziehung”, was eigentlich ein neuer Name für das frühere zweite Inhaftierungslager für Frauen ist. Es ist ein Gehirnwäschezentrum, in dem Dafa Praktizierende inhaftiert und misshandelt werden. Das Masanjia Zwangsarbeitslager ist das größte in der Provinz Liaoning. Es inhaftiert beide Geschlechter, aber die meisten sind Männer. Es beinhaltet mindestens 10 Brigaden.

Die Gebäude auf der Ostseite außerhalb des Haupttors sind Büros, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Normalerweise ist es Gefangenen nicht erlaubt durch die große Stahltür am Haupteingang zu gehen. Auf der linken Seite der Stahltür befinden sich Anmelde- und Empfangsräume zusammen mit einigen Sitzungssälen. Auf der rechten Seite befindet sich das Hauptgebäude, in dem Dafa Praktizierende unrechtmäßig inhaftiert werden.

Hinter der Stahltür befindet sich ein Sportplatz. Der Sportplatz hat Basketballkörbe und ein Volleyballnetz, aber sie sind nur zum Vorzeigen für Besucher und werden in Wirklichkeit nicht benutzt. Im Norden des Sportplatzes befindet sich ein zweistöckiges Nebengebäude, welches sich vom Bürogebäude her erstreckt. Dort befinden sich die drei Essensräume für drei Brigaden. Die Gemeinschaftshalle und die Waschräume sind im zweiten Stock. Die Gemeinschaftshalle könnte ungefähr 1000 Menschen aufnehmen. Das Baden sollte angeblich zweimal im Monat erlaubt sein, aber tatsächlich bekommt man, wenn überhaupt, nur ein Bad im Monat. Unabhängig von der Jahreszeit wurden die meisten Dafa Praktizierenden gezwungen, nur in kaltem Wasser zu baden.

Das Sportfeld wird von einer 3 Meter hohen Mauer an beiden Seiten umschlossen. Wenn man durch die Stahltür geht befindet sich auf der linken Seite eine Eingangshalle mit Farbfernsehbildschirmen im Zentrum, eine „Klinik“, in der Praktizierende, die sich im Hungerstreik befinden mit Zwangsernährung misshandelt werden, eine Bibliothek und ein kleines Geschäft. Zur linken der Eingangshalle hinter einer Eisentür werden Praktizierende eingeschlossen, die sich gegen ihre brutale Verfolgung widersetzen, indem sie die Falun Gong Übungen machen, sich weigern die Lagerordnung zu befolgen, in den Hungerstreik gehen oder an mentalen Zusammenbrüchen leiden. Hinter der Eisentür gibt es auf beiden Seiten Räume, mit einer Gesamtfläche von ungefähr 40 m². Normalerweise wird ein Dafa Praktizierender zusammen mit zwei Wächtern in einen Raum eingesperrt. Wenn es nicht genug Räume gab, wurden zwei Dafa Praktizierende mit vier Wächtern eingeschlossen. Gespräche zwischen Dafa Praktizierenden waren verboten, sogar wenn sie in der gleichen Zelle waren. Es gibt auch Waschräume hinter der Eisentür und es ist nicht erlaubt, die Räume hinter der Eisentür zu betreten. Essen und heißes Wasser für die Gefangenen drinnen wird hereingebracht und ein Wachposten beaufsichtigt jeden Raum. Immer wenn Besuch kam wurden die Praktizierenden in Minizellen verlegt, um zu verhindern, dass ihre Stimmen gehört werden können. Die Minizellen befinden sich im vierten Stock des Bürogebäudes. Es gibt 50 Minizellen und jede ist entweder mit einem Eisenstuhl oder einem Bett ausgestattet. Dafa Praktizierende bleiben oft Tag und Nacht an den Eisenstühlen oder Betten gefesselt und bekommen nur kleine Portionen an Semmeln und gesalzenem Gemüse. Die meisten der Praktizierenden in den Minizellen bleiben sogar während der Nacht an dem Bett gefesselt. Manchmal wurden beide Hände für die ganze Nacht an beide Seiten des Bettrahmens gefesselt. Das Masanjia Zwangsarbeitslager versucht alles, um die Existenz der höllenähnlichen Minizellen zu verbergen. Dies ist der Hauptort, an dem Dafa Praktizierende misshandelt werden.

Die Gruppen 1, 2 und 3 befinden sich auf der linken Seite hinter der Eisentür und die Gruppen 4, 5 und 6 befinden sich auf der rechten Seite der Eisentür. Normalerweise hat eine Gruppe zwei Räume zur Verfügung, aber größere Gruppen können drei Räume zur Verfügung haben. Auf beiden Seiten befinden sich Klassenzimmer, Arbeitsräume und Waschräume. Weil Masanjia zu viele Gefangene hat, wurden die meisten Arbeitsräume in Schlafräume umgewandelt. Jede Gruppe hatte zwei Schlafräume, einen auf der Sonnenseite und den anderen auf der Schattenseite. Jeder Raum hatte 10 Stockbetten (Betten, die man normalerweise im Gefängnis sehen kann, bei denen es unten ein Bett und eins darüber gibt) für 20 Leute. Manchmal wurde ein Bett von vier Menschen benutzt. Eigentlich ist es nicht richtig, diese Räume Schlafräume zu nennen, weil Dafa Praktizierende in dem gleichen Raum lebten, arbeiteten, gezwungen wurden, Programme anzusehen, die Dafa verleumden und zwangsweise einer Gehirnwäsche unterzogen wurden etc. Das Kommunizieren zwischen den Räumen war verboten, sogar innerhalb der selben Gruppe. Gefangene in unterschiedlichen Brigaden sahen sich normalerweise nie.

Dafa Praktizierende waren fast den ganzen Tag lang in den Räumen eingeschlossen. Nur wenn man zur Toilette gehen wollte, musste man in einer Reihe warten.

Ein „Gruppenwächter“ saß an der Tür jeder Gruppe, um die Räume 24 Stunden lang zu beobachten. Im jeweiligen Raum leiteten ein „Raumchef“ und das Mitglied eines sogenannten „Inhaftierten - Komitees“ die Praktizierenden. An der Eisentür gab es vier Wachposten, die Nachrichten an den Gruppenwächter weiterleiteten und der Gruppenwächter gab dann die Mitteilungen an die Falun Gong Praktizierenden in den Räumen weiter. Jede Woche gab es einige „große Versammlungen” in den Klassenzimmern während sie zu einer anderen Zeit zur zwangsweisen Gehirnwäsche benutzt wurden. Die Klassenzimmer waren aber zu klein, um so viele Leute aufzunehmen, so dass der Korridor und sogar die Waschräume dazu benutzt wurden, die Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.