Tragischer Bericht über das Leiden einer Familie von Falun Dafa Praktizierenden

Ein Bericht über das Leiden meiner Familie infolge Langzeitinhaftierung, von Schlägen gebrochener Knochen und zwangsweiser Obdachlosigkeit, um der Verfolgung zu entgehen.

Meine Mutter war die erste, die in unserer Familie mit dem Praktizieren von Falun Gong begann. Als Mutter 36 Jahre alt war, zog sie sich eine ernsthafte Erkrankung des Verdauungssystems zu. Im August 1995 bekam sie ein akutes rheumatisches Fieber, welches sich später in ein rheumatisches Herzleiden umwandelte. Während ihres Krankenhausaufenthaltes wurde darüber hinaus ein Nierenleiden festgestellt. Sie litt an täglicher Unpässlichkeit. Die Ausgaben für diese drei Monate Krankenhausaufenthalt betrugen fast 10000 Yuan [500 Yuan beträgt das durchschnittliche monatliche Einkommen für einen städtischen Arbeiter in China.] Die Leiden meiner Mutter forderten ihren Tribut bei meinem Vater, indem sie ihn mit Sorgen belastete und seine körperliche Verfassung verschlechterte sich ebenfalls.

Glücklicherweise begann meine Mutter im April 1996 Falun Dafa zu praktizieren. Nach einigen Monaten des Übens waren alle ihre Krankheiten geheilt und sie wurde wieder ein gesunder Mensch. Zu diesem Zeitpunkt begann unsere ganze Familie Falun Dafa zu praktizieren.

Aber seit dem 20. Juli 1999 ist unser ruhiges und glückliches Leben zerstört. Meine Eltern sahen sich ständigen Aufforderungen gegenüber, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Meine beiden Eltern verweigerten es standhaft, ihren Glauben aufzugeben. In der Zeit von Ende Juli bis Anfang August 1999 wurde Vater von Beamten der 1. Abteilung der Polizeibehörde verhört, weil er darauf bestand Falun Gong zu praktizieren. Danach wurden mein Vater und verschiedene Falun Gong Praktizierende für vier Monate einer Gehirnwäsche unterzogen.

Im Dezember 1999 bereitete sich meine Mutter darauf vor, zum Appellieren für Falun Dafa nach Beijing zu gehen, aber ihre Arbeitseinheit beobachtete sie. Im Januar 2000 wurde Vater zwangsweise aus seiner Arbeitseinheit entlassen, weil er darauf bestand, Falun Gong zu praktizieren. Die Verantwortlichen setzten unfairerweise fest, dass denjenigen, die darauf bestanden Falun Gong zu praktizieren nicht erlaubt wäre eine Arbeit in der Regierung zu haben.

Im März 2000 gingen Mutter und ich nach Beijing, um für Dafa zu appellieren. Polizeibeamte eskortierten uns zurück und stellten uns unter „Hausarrest“. Später wurden wir dabei entdeckt, wie wir die Falun Dafa Übungen praktizierten und daraufhin in der Polizeistation eingesperrt. Ende März begann ich einen Hungerstreik, um gegen die unrechtmäßige Gefangennahme zu protestieren. Nach fünf Tagen konnte mein Blutdruck und Puls nicht mehr entdeckt werden. Sie versuchten immer noch meine Mutter zu zwingen, unseren Glauben aufzugeben, indem sie eine „Garantieerklärung“ und „Reueerklärung“ unterschreiben sollte. [In dieser Erklärung wird der Praktizierende gezwungen, zu bedauern Falun Gong praktiziert zu haben, zu versprechen Falun Gong aufzugeben, sich nie wieder mit anderen Praktizierenden zu treffen oder zum Appellieren nach Beijing zu gehen.] Mutter lehnte ihre Anfragen jedoch standhaft ab. Die Polizei musste nachgeben. Dann wurden meine Mutter und ich entlassen. Wir wurden gezwungen 2000 Yuan Strafe zu zahlen. Nachdem wir zuhause waren, stand unser tägliches Leben unter Polizeiaufsicht.

Im Mai 2000 wurden mein Vater und einige andere Praktizierende unter Hausarrest gestellt oder im Inhaftierungszentrum eingesperrt, weil sie öffentlich die Übungen praktizierten. Nachdem wir davon erfuhren, gingen Mutter und ich zur Abteilung für politische und öffentliche Sicherheit der Polizeibehörde, um die Freilassung meines Vaters zu fordern. Stattdessen wurden wir unrechtmäßigerweise inhaftiert und für 15 Tage im Gefängnis festgehalten. Wir wurden gezwungen 800 Yuan für Verpflegungsausgaben zu zahlen. Während Vater inhaftiert war, ging er für sieben Tage in einen Hungerstreik, um zu protestieren. Dann wurde er entlassen. Seine Arbeitseinheit strich aber sein Bonusgehalt für einen Monat.

Im Juli wurde mein Vater wieder in eine Haftanstalt gebracht, aber wir wurden nicht informiert. Im August wurde er, nachdem er für 35 Tage widerrechtlich inhaftiert war, in ein Arbeitslager verlegt und zu 2 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Vater wurde gezwungen harte körperliche Arbeit zu leisten. Sie unterzogen ihn einer ‚Gehirnwäsche‘ und ließen ihn die geschriebenen Erklärungen unterschreiben. Er hat diese Strafe nicht verdient, er hat nichts falsches getan! Falun Gong Praktizierenden war es verboten miteinander zu reden und Kontakt zu haben. An Besuchstagen für Familien wurde uns nicht erlaubt Vater zu besuchen. Ihre Begründung war, dass meine Mutter und ich beide Falun Gong praktizierten.

Im Dezember 2000 versuchte die Arbeitseinheit meine Mutter zu zwingen, einen ‚Gehirnwäschekurs‘ des städtischen “Büro 610” zu besuchen [Anmerkung: Das „ Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]
Sie widersetzte sich standhaft. Später gingen Mutter und ich abermals nach Beijing, um für Dafa zu appellieren und wurden verhaftet und in der Tiananmen-Polizeistation eingesperrt. Viele Falun Gong Praktizierende waren zu dieser Zeit dort eingesperrt. Die Polizei schlug jeden auf brutale Weise, auch diejenigen, die schon über 60 Jahre alt waren. Ich sah auch, dass sich in anderen Zellen Stahlkäfige befanden, in denen Falun Gong Praktizierende eingesperrt waren. Die Hände einiger Praktizierender waren mit Handschellen an den Käfigen aufgehängt. Ihre Kleidung war zerrissen und überall voller Blut. Die Finger eines 20-jährigen Praktizierenden waren durch die Schläge der Polizei gebrochen. All unsere Praktizierenden riefen laut:“ Hört auf zu schlagen!“. Die Polizisten benutzten daraufhin Schlagstöcke und schlugen brutal auf die Praktizierenden ein.

Schließlich wurden Mutter und ich ins Inhaftierungslager im Bezirk Chaoyang gebracht. Dort wurden uns all unsere Kleider ausgezogen, um unsere Körper zu durchsuchen. Die Kleidung bei einigen Praktizierenden wurde bei Temperaturen unter Null entfernt und sie wurden mit ausgestreckten Beinen an hölzerne Bretter gebunden. Die Wächter stifteten die Gefangenen dazu an, die Praktizierenden willkürlich zu schlagen und zu quälen. Es ereigneten sich auch andere Greueltaten, zum Beispiel: Die Polizei benutzte brennende Zigarettenkippen, um die Genitalien der Praktizierenden zu verbrennen und benutzte Kugelschreiber, um schmerzvoll in ihre Rippen zu stechen. Praktizierenden war es nicht erlaubt, die Toilette zu benutzen. Und die Polizisten benutzten ihre Schuhsolen, um das Gesicht der Praktizierenden zu schlagen. Praktizierende wurden gezwungen in der Position „ein Flugzeug fliegen“ auszuharren. [Bei dieser Foltermethode wird der Kopf nach unten bis an sein Limit gebogen, während die Hände nach oben bis zum höchsten Punkt gezogen werden und dort bleiben. Die Hüften müssen nach oben zeigen. Man wird gezwungen, diese Position unverändert für eine lange Zeit beizubehalten. Die Körper sieht in dieser Position aus, wie die Form eines Flugzeugs, wonach diese Folter benannt ist.] Praktizierende wurden gezwungen für lange Zeit in der Ecke an einer Wand zu hocken. Praktizierende wurden um Mitternacht nach draußen gezogen, um zusammen mit anderen Misshandlungen im Schnee getreten und geschlagen zu werden. Wenn Praktizierende verhört wurden, war es ihnen nicht erlaubt ihre Jacken zu tragen. Einige der Polizisten zwangen die Praktizierenden sogar für lange Zeit im Schnee zu stehen, nur in ihrer Unterwäsche. Die Polizei ließ die Gefangenen, die keine medizinische Ausbildung besitzen, die Praktizierenden durch die Nase zwangsernähren. Die Polizei benutzte alle Arten von Methoden, um Dafa Praktizierende zu quälen und ihren Willen zu brechen.

Die lokalen Polizeibeamten brachten mich zurück nach Hause. Zu dieser Zeit war mein Vater schon zu Zwangsarbeitslager verurteilt worden und meine Mutter war in Beijing inhaftiert. Es war niemand mehr zuhause. Die lokale Polizeistation beobachtete meinen Wohnsitz 24 Stunden am Tag. Schließlich gelang es mir, zu entkommen. Von da an lebte ich ein mittelloses und obdachloses Leben, das für mehr als zwei Jahre andauerte, und das obwohl ich ein Haus hatte.

Am 27. Januar 2001 brachte die Polizei meine Mutter von Beijing zurück und schickte sie in einen ‚Gehirnwäschekurs‘, in dem der Glaube meiner Mutter an die Kultivierung aber nicht erschüttert werden konnte. Leider wurde sie einen Monat später in ein Zwangsarbeitslager geschickt.

Die gewissenlosen Verbrecher im Arbeitslager traten auf die Praktizierenden ein, nachdem sie sie mit Seilen festgebunden hatten. Die Arme eines Praktizierenden wurden von den Wächtern sehr stark gebunden. Außerdem zogen die Wächter das Seil nach oben. Ein anderer Praktizierender wurde ebenfalls festgebunden und mit Stangen hochgehoben und dann verbrannten die Wächter seinen Körper mit Zigaretten. Als sie mit der Seilfolter fertig waren, wies der Gruppenleiter die Dafa Praktizierenden noch an, schwere Arbeit zu leisten.

Die Glieder vieler Dafa Praktizierender fühlten sich nach der Seilfolter taub an, so dass sie ihre Arbeitsaufträge nicht erfüllen konnten. Trotzdem beschuldigten die Wächter sie der „passiven Sabotage“ und drohten ihnen mit der Seilfolter. Im März 2002 wurde ein Falun Gong Praktizierender für drei Tage und Nächte festgebunden, weil er darauf bestand, die Dafa Übungen zu praktizieren.

Am 24. Mai 2002 umringten die Wächter der Abteilung Nr. 3 fünfzehn Dafa Praktizierende und brachten sie in einen sog. ‚Intensivtrainingskurs‘. Diese fünfzehn Dafa Praktizierenden wurden gezwungen militärische Übungen bei 100 ° F in der prallen Sonne durchzuführen. Sie wurden auch gezwungen Videos anzuschauen, die Falun Dafa verleumden. Die Wächter befahlen den Praktizierenden in der heißen Sonne zu stehen oder zu hocken. Sie bedrohten sie sogar mit der Seilfolter. In der zweiten Hälfte des Monats Mai 2002 wurden vier Lautsprecher im Arbeitslager installiert. Sie sendeten fast täglich verleumderische Anti-Dafa Übertragungen. Einige Dafa Praktizierende traten aus Protest in den Hungerstreik. Die Polizeibeamten schleppten sie weg und banden sie fest. Meine Mutter war eine von ihnen. Die Polizisten und Wächter brachen auch eines ihrer Beine. Sie konnte nicht mehr für sich selbst sorgen und wurde in ein separates Zimmer gebracht, ohne dass ihr erlaubt wurde Besuch zu bekommen. Während der Zwangsernährung wurden ihr zwei Zähne ausgeschlagen und der Rest ihrer Zähne wurden locker. Zusätzlich wurde ihre Haftzeit um weitere drei Monate verlängert. Am Besuchstag zwang das Arbeitslager die Familienmitglieder der Praktizierenden ein Falun Dafa verleumdendes Papier zu unterzeichnen; sonst wurde ihnen der Besuch nicht erlaubt. Um ihre Familienmitglieder zu sehen, mussten einige unterschreiben.

Im Jahr 2001, als ich mittellos und obdachlos war, schnappte mich die Polizei als ich meine Großmutter besuchte. Um der Verfolgung zu entgehen, sprang ich aus einem Fenster und brach mir die Beine. Mein Onkel hatte durch das Runterspringen ebenfalls gebrochene Knochen. Er war auch mittellos und obdachlos weil er fortwährend wegen des Praktizierens von Falun Gong verfolgt wurde.

Weil er im Arbeitslager gegen die Verfolgung von Falun Gong protestiert hatte, wurde mein Vater in das Büro der dritten Gruppe geschleppt. Auf Anweisung des Politikkommissars des Arbeitslagers und mit der Teilnahme von verschiedenen Wächtern wurde mein Vater von hinten gefesselt. Sie schockten ihn mit vier oder fünf Elektrostäben gleichzeitig an Kopf, Ohr und Hals. Als er am Boden lag, traten sie auf seinen Körper und schockten ihn weiter. Das dauerte ungefähr vierzig Minuten und ließ sein Gesicht und seinen Hals durch die Verbrennungen anschwellen. Seine Inhaftierung wurde auch für drei Monate verlängert.

Die Angestellten des Arbeitslagers zwangen Falun Gong Praktizierende ihre Gefühle niederzuschreiben, nachdem sie die Dafa verleumdenden Videoprogramme gesehen hatten. Weil mein Vater die Lügen von CCTV (Chinesisches Zentralfernsehen) aufdeckte, wurde ihm befohlen zum Gruppenbüro zu gehen. Sie fesselten seine Hände, sein Körper wurde von Wächtern, die Lederstiefel trugen, getreten und mit Elektrostäben geschockt. Zwei der Wächter schockten gleichzeitig seinen Kopf, die Ohren und den Hals. Sie zogen ihn sogar aus, um seinen Rücken, die Taille und die Bauchgegend zu schocken. Das dauerte ungefähr eine halbe Stunde.

Nachdem mein Vater aus dem Arbeitslager entlassen worden war, wurde er zwangsweise in einen Gehirnwäschekurs an einer sogenannten „Schule für Rechtserziehung“ geschickt. Mein Vater protestierte sofort indem er in einen Hungerstreik. Die Gesetzesbrecher ignorierten seine Proteste und sperrten meinen Vater für mehr als vier weitere Monate ein. Er wurde erst Ende 2002 entlassen. Während der unrechtmäßigen Inhaftierung war es ihm nicht gestattet den Raum zu verlassen, seine Mahlzeiten zu holen oder mit anderen Falun Gong Praktizierenden zu sprechen. Während dieser Zeit trat mein Vater mehrere Male in den Hungerstreik, um zu protestieren.

Vor dem 16. Volkskongress der KPChinas zwang die Polizei meine Verwandten, sie in mein Haus zu lassen. Sie nahmen meine Fotos und einige Telefonnummern mit. Ich bin zur Zeit immer noch mittellos und obdachlos und kann meine Eltern nicht sehen.

Um die Quote zu erreichen, die von einer höheren Stelle vorgegeben war, erlaubte der Chef der Polizeistation im Jahr 2003 einer Gruppe von Polizeibeamten, in mein Haus einzubrechen und meinen Vater zu entführen und in ein Inhaftierungslager zu bringen. Er wurde entlassen, nachdem er sich weigerte zu essen und zu trinken. Ihm wurden 500 Yuan Verpflegungskosten in Rechnung gestellt.

Als meine Eltern im Arbeitslager waren, wurden alle ihre Gehaltszahlungen eingestellt. Sogar die Pension meiner Mutter wurde gestoppt, was dazu führte, dass meine Familie für zwei Jahre kein Einkommen hatte. Ohne Geld und festen Wohnsitz konnte ich nur sehr schwer überleben. Das ist das Ergebnis von Jiangs Befehl “sie [die Falun Gong Praktizierenden] finanziell zu ruinieren”.

Während den drei Jahren Verfolgung litten meine Verwandten, die nicht praktizieren ebenfalls unter dem Schmerz der Trennung und unter andauernder Angst und Sorge. Meine Großmutter, die über 80 Jahre alt ist, entwickelte eine Geisteskrankheit, ihre Tochter und ihr Schwiegersohn wurden in ein Zwangsarbeitslager geschickt und die dreiköpfige Familie ihres Sohnes und ihre Enkelin waren gezwungen, ihr Heim zu verlassen.

Während der drei Jahre Verfolgung war es mir nicht möglich mich mit meiner Familie wieder zu vereinen. Unter Jiangs brutaler, unmenschlicher und blutiger Verfolgung wurden hunderte und tausende von glücklichen Familien auseinandergerissen oder zerstört. Meine Erfahrung ist nur eine von vielen.

Hiermit bezeuge ich aufrichtig gegenüber dem Bundesgericht des nördlichen Bezirks von Illinois, dass der Angeklagte Jiang in China Völkermord begangen hat. Er hat gegen die Menschenrechte, gegen die Chinesische Verfassung und gegen die Internationale Menschenrechtskonvention verstoßen. Ich hoffe, dass das Bundesgericht sich für die Gerechtigkeit einsetzt, das Gute beschützt und Jiang Zemin, der ungeheuerliche Verbrechen gegen das Chinesische Volk begangen hat, zum frühestmöglichen Zeitpunkt vor Gericht stellen wird.