Von Stadt und Provinz ausgezeichneter Schüler der Schule verwiesen

Ich wurde am 20. Januar 1987 geboren. Jetzt bin ich gezwungen, obdachlos zu sein, um Belästigungen der Polizei und Verfolgung zu vermeiden.

Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa am 20. Juli 1999 folgte ich meinen Eltern zweimal nach Peking, um dort zu appellieren. Ich wurde geschlagen, beschimpft, von gesetzlosen Polizisten bedroht und erpresst. Weiterhin wurde ich ohne jede rechtliche Grundlage festgehalten, gegen meinen Willen fotografiert, verhört, mir wurden Handschellen angelegt und sie sperrten mich in eine Einzelzelle. Nachdem ich wieder zurückkehrte, mussten meine Lehrer und Freunde aufgrund der Aufforderung des Bildungsbüros, mit mir „reden“, damit ich eine „Garantieerklärung“ [1] schrieb. Ich verweigerte dies und die Konsequenz war, dass sie mir alle verliehenen Auszeichnungen und Ehrungen entzogen, wie z.B. Schülerleiter, Provincial Level Pacesetter, Auszeichnung auf Stadtebene für außerordentliche Schulleistungen, Junior Reporter der chinesischen Jugendzeitung. Sie sagten mir auch, dass ich mich für künftige Nominierungen nicht mehr qualifizieren könnte. Sie bestraften mich mit öffentlicher Kritik in der Schule und nahmen mir den Junior Pionier Titel ab.

An jedem Regierungsfeiertag musste ich mich bei meinen Lehrern morgens und abends melden, wodurch mir das Reisen oder selbst das Ausgehen verboten wurde. In den Ferien zum Nationalfeiertag (1. Oktober) 1999 sperrte mich die Polizei nach Absprache mit meiner Schule für 10 Tage lang ein. In dieser Zeit gaben mir meine Lehrer „Ideologie Unterricht“ und versuchten mich zu zwingen, ihnen den Aufenthaltsort meiner Eltern zu verraten. Ich musste viele psychische Verletzungen ertragen. Meine Klassenkameraden sahen mich mit merkwürdigen Blicken an. Manchmal bat man mich die Klasse zu verlassen, wenn der Lehrer sagte: „Ein Leiter des Bildungsbüros möchte mit Dir sprechen. Du solltest besser gut zuhören und nichts sagen.“ Wenn ich ihnen meine Gedanken mitteilte, tadelten sie mich als zu stur um geändert werden zu können und arrangierten einen neuen „Ideologie Unterricht“ für mich. Bis ich mit der Grundschule fertig war, sah mein Leben so aus.

Als ich mich vorbereitete, auf eine weiterführende Schule überzutreten, besuchte ich viele Sekundarschulen, die mich jedoch alle wegen meines Praktizierens von Falun Dafa nicht behalten wollten. Alle sagten: „Ganz gleich, wie gut Deine Leistungen auch sein mögen, wir werden Dich nicht akzeptieren, weil Dein Fall in politische Angelegenheiten verwickelt ist.“ In der Regel wurden nachdem ich die Schulgebühren bezahlt hatte, meine Unterlagen von meiner früheren Schule angefordert, in den Akten entdeckten sie dann, dass ich „Falun Gong praktiziere, oft nach Peking gegangen bin, um zu appellieren und mich wiederholt geweigert hatte, meine Überzeugung aufzugeben“ . Sie gaben mir das Geld zurück und sagten: „Du solltest eine Garantieerklärung schreiben, dass Du nicht mehr praktizierst. Dann können wir vielleicht noch mal darüber nachdenken, ob wir Dich aufnehmen oder nicht.“

Schließlich wurde ich einer weiterführenden Schule nahe meinem Zuhause zugeteilt. Als ich ging, um mich anzumelden, sagte mir der Lehrer zweimal, dass er beschäftigt sei und ich später wieder kommen sollte. Als ich ihn dann endlich traf, sagte er: „Unsere Schule lehnt Falun Gong ab. Also können wir Dich hier nicht akzeptieren. Das städtische Bildungsbüro hat das angeordnet, ich habe daher keine andere Wahl.“ Direkt vor dem neuen Schuljahr ging ich noch einmal zur Schule und sagte ihnen: „Ihr könnt mir nicht das Recht auf Bildung verwehren.“ Sie entgegneten jedoch: „Du musst eine Garantieerklärung schreiben, um zu versprechen, dass Du Falun Gong nicht mehr praktizieren und nicht mehr nach Peking zum Appellieren gehen wirst. Eine Reueerklärung musst Du auch schreiben. Dann werden wir sehen, ob Du Dich wirklich geändert hast. Wenn nicht, dann werden wir mit Deiner Umerziehung weitermachen. Wenn Du das nicht schreibst, können wir nichts tun, auch wenn Du jeden Tag kommst.“ Ich bestand darauf, keine Garantieerklärung zu schreiben. Vier oder fünf Mal war ich bei dieser Schule, habe Briefe geschrieben und Telefonate geführt, erhielt jedoch keine Resonanz.

Für über ein Jahr konnte ich nicht zur Schule gehen. Seitdem meine Eltern unschuldig verhaftet und zu Arbeitslager verurteilt sind, kann ich nicht nach Hause zurück und muss bei anderen Leuten bleiben. Zu Beginn des neuen Schuljahres ging ich zu einer anderen weiterführenden Schule. Jedoch fanden sie in weniger als zwei Monaten heraus, dass ich Falun Gong Praktizierender bin. Sie suchten schwer nach Entschuldigungen, mich nicht zur Schule gehen lassen zu können.
Vor mehreren Tagen ging ich mit meiner Tante eine Lehrerin dieser weiterführenden Schule besuchen und hoffte, dass sie mir helfen könnte, dieses Problem zu lösen. Die Lehrerin sagte: „Wir werden Dich nicht aufnehmen. Sogar wenn Du eine Garantieerklärung schreibst, werden wir nicht einmal darüber nachdenken Dich aufzunehmen.“ Meine Tante sagte: „Sind Sie wirklich so unbekümmert, wenn Sie sehen, dass dieses Kind nicht zur Schule gehen kann?“ Sie entgegnete: „Ich kann nichts tun; damit müssen Sie schon selbst fertig werden. Es ist sinnlos, nach meiner Hilfe zu fragen. Sie müssen sich an höhere Stellen wenden, um dieses Problem zu lösen.“

Ich möchte wirklich lernen, aber sie haben mir mein Recht auf Bildung verwehrt.


[1] In der sogenannten „Garantieerklärung“ müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.