Changchun: Polizei entführte eine Mutter und ließ ihr drei-jähriges Kind unbeaufsichtigt auf der Straße stehen

Kurz vor dem Nationalen Volkskongress im März 2003 führte die Polizei der Stadt Changchun, Provinz Jilin eine große Festnahmewelle von Falun Gong Praktizierenden durch. Gefängnisse, Drogenentzugszentralen etc. in Changchun waren alle zur Inhaftierung von Praktizierenden eingesetzt. Allein in dem 3. Untersuchungsgefängnis Changchun gab es ca. 70 Praktizierende. Viele von ihnen wurden zum ersten Mal festgenommen.

Die Praktizierenden wurden alle zur 1. Abteilung der Polizeibehörde Changchun zum Verhör gebracht. Durch äußerst grausame Folter zwang die Polizei sie, Namen anderer Praktizierenden auszusagen. Zu den Foltermethoden gehören Folterbank, Elektroschocks, Verbrennen des Gesichts mit Zigaretten, Aufhängen usw. Praktizierende unter 50 Jahren wurden ausnahmslos gefoltert.

Als Beispiel ist die Festnahme von Zhang Yuping zu nennen. Sie wurde von der Polizei entführt, als sie mit ihrem drei-jährigen Kind auf der Straße spielte. Die Polizei ließ nicht einmal das Kind nach Hause bringen. Zhang Yuping wurde in der 1. Abteilung der Changchuner Polizeibehörde gepeitscht und über 30 Stunden auf der Folterbank gesetzt, so dass sie ab der Hüfte abwärts Lähmung erlitt.

Am 09.März 2003 wurde sie in die Zelle 307 des 3. Gefängnisses Changchun gesteckt, wobei sie nicht mehr für sich sorgen konnte. Sie trat in Hungerstreik gegen die Verfolgung, wurde zwangsernährt. Wenn sie ihren Mund zuhielt, um die Ernährung abzulehnen, stach die Polizei ihr Gesicht, ihren Mund und ihre Finger. Die Polizei schmierte noch ein unbekanntes Medikament auf ihren Mund und sie machte dann gleich ihren Mund auf. Nach der Zwangsernährung war Zhang Yupings Mund ernsthaft verwundet. Am 22.März 2003, als sie in Ohnmacht lag, wurde sie angeblich ins Polizeikrankenhaus gebracht. Seitdem ist ihr Zustand unbekannt.

Eine andere Praktizierende namens Li Dongmei wurde an den Armen aufgehängt und auf die Folterbank gesetzt. Als Folge davon waren ihre Beine eine Woche lang gelähmt.

Bei der Praktizierenden Wang Liping, die nicht auf Falun Gong verzichten möchte, fesselte die Polizei ihre Hände und Füße zusammen, so dass sie weder aufrecht sitzen noch den Kopf heben konnte. Vier Tage lang wurde ihr nichts zum Essen gegeben. Sie durfte sogar nicht auf die Toilette gehen.

Praktizierende, die Materialien über die wahren Sachverhalte der Verfolgung herstellten, wurde zu schwerer Haft verurteilt, Liu Xiu´e zu 12 Jahren, Zhang Liping 11 Jahren, Wang Liping zu 9 Jahren. Noch eine ältere Frau wurde gar für 20 Jahre ins Gefängnis gesteckt.

Die meisten der festgenommen Praktizierenden bei dieser Festnahmeaktion, befinden sich immer noch in Haft. Sie werden gezwungen, Verzichtserklärung zu schreiben, wenn sie nach Hause gehen möchten. Wer sich weigert, wird ins Arbeitslager oder auf Gehirnwäschekurse gebracht. Diejenigen, die aufgrund von Folter schwer verletzt sind, werden ins Polizeikrankenhaus oder Psychoanstalten eingeliefert.