Alter Bericht aus dem Archiv der chinesischen "Volkszeitung" : Das erste Ackerland der Welt ist im Kreis Macheng entstanden (Foto)

Bildtext auf der Titelseite der „Volkszeitung“ Chinas vom 13. 08. 1958: Das erste Ackerland der Welt ist in der 1. Jianguo-Kommune im Kreis Macheng entstanden. Die Frühjahrs –Reisernte beträgt auf einem 666 m² Ackerland (ein Mu) 18 450 kg.
In der Brigade Haixing, Provinz Fujian, hat die Erdnussernte auf 666 m² Ackerland den Rekord von 5250 kg gebrochen.

A.d. R.: Die Menschen hoffen immer, mehr gute und weniger schlechte Nachrichten zu hören. Die schlechten Nachrichten sollen ein für alle Mal verschwinden. Aber die Tatsachen widersprechen den Wünschen der Menschen und zeigen eine Lage, die wir meistens nicht zu Gesicht bekommen sollen. Nachdem es mehrmals politische Bewegungen in China gegeben hat, meinten viele Chinesen, dass man beim ersten Betrug noch unschuldig war, weil sie nicht vorbereitet waren. Die Betrüger waren zu hinterhältig. Jedes Mal, wenn wir über ein historisches Ereignis betrogen wurden und uns hinterher beschwerten, warum die Betrüger ihr Wesen nicht änderten, waren das Schwierigkeiten, die wir uns selbst verursacht hatten. Es ist vernünftig, seine Erfahrungen aus früheren Verlusten zu ziehen, indem man die Geschichte richtig wahrnimmt und auf die Wirklichkeit richtig reagiert.
Der folgende Artikel, in dem eine große Unsinnigkeit stand, erschien auf der Titelseite der „Volkszeitung“, der größten Tageszeitung Chinas, ein ganz gewöhnlicher Bericht aus dem Jahre 1958. Um die deutschen Leser und Kollegen etwas davon erfahren zu lassen, und die Erregung über die Situation im heutigen China klar zu machen, dass China im Fernsehen und in der Parteizeitung ständig berichtet, die Lage über SARS sei„durchsichtig benachrichtigt“ worden, stellen wir diesen typischen Artikel vor, um die Wahrheit über ein Ereignis darzustellen, damit Sie Ihre Zeit nicht unsonst vergeuden.

***********


(Wuhan) Xinhua-Agentur aus dem Telegramm vom 12. August 1958: Beim Frühjahrsreisanbau ist im Kreis Macheng, Provinz Hubei, ein unerwartetes Wunder geschehen. Die Überprüfungs- und Abnahmegruppe, die aus drei klassischen Organisationen besteht, hat gemeinsam überprüft und festgestellt, dass die 1. landwirtschaftliche Kommunue Jianguo in der Maixihe-Landgemeinde im Kreis Macheng einen erstaunlichen Rekord von 18 478 kg an Frühjahrsreis aufgestellt hat. Bis jetzt ist diese Rekordmenge unter der großen Menge aller „Satelliten“, die bis jetzt bei der großen Ernte des Frühjahrsreises in China beteiligt war, der „Weltmeister“. Der Mu-Ertrag (ein Mu = 666 m²)des Frühjahrsreises ist mehr als doppelt so hoch wie der Rekord, den die landwirtschaftliche Kommune Gaofeng im Shima-Marktflecken im Kreis Jiyang, Provinz Anhui, sowie die 2. landwirtschaftliche Kommune in dem Marktflecken im selben Kreis aufgestellt hatte.

Die Hauptpersonen, die den Rekord-Reisanbau in der Kommune Jianguo erwirtschaftet haben, waren Herr Wang Qianchen, Direktor der Kommune Jianguo, Herr Feng Fubing, Vizedirektor der Kommune, Herr Wang Maogang, das Kommunemitglied, Herr Lou Xuejiang, Brigadeleiter der 2. Produktionsbrigade. Sie alle sind Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas. Viele Kommunemitglieder, die meisten davon Mitglieder des Kommunistischen Jugendverbandes Chinas, waren auch eifrig an der Anbauarbeit beteiligt.

Ab. 8. August dieses Jahres wurde die Rekordernte aus dem Rekordfeld eingebracht. Erst nach fünf Tagen ging die Überprüfungs- und Abnahmearbeit zu Ende. Die Abnahme- und Überprüfungsgruppe besteht aus drei Klassen(?), nämlich Herrn Shi Linfeng, Vizegeneralsekretär des Volkskomitees der Provinz Hubei, Herrn Han Yusheng, Vizedirektor des Forschungsinstituts für Landwirtschaftliche Wissenschaft Mittelchinas, Herrn Hou Shangwu, Parteisekretär des Komitees des kommunistischen Kreises Macheng. Außerdem waren noch Hunderte von Menschen aus verschiedenen Kommunen und Marktflecken des Kreises Macheng daran beteiligt. Herr Jiang Yi, der erste Parteisekretär des Bezirkeskomitees Huanggang, hat auch zum Teil an der Abnahme- und Überprüfungsarbeit teilgenommen. Das Reisfeld hat nach wiederholten Vermessungen eine Fläche von 1,016 Mu (1 Mu = 666 m²). Eigentlich hätten die ganzen Reisestücke gemäht werden müsse. Aber um Delegierten aus anderen Gebieten die Besichtigung zu ermöglichen ,wurden 0,242 Mu Reis stehengelassen. Im ganzen Vorgang der Erntearbeit haben die Mitglieder der Abnahme- und Überprüfungsgruppe und viele Kommunemitglieder gemeinsam den Reis gemäht, gedroschen, geworfelt(?) und gewogen. Der gesamte Ertrag auf diesem Rekordfeld beträgt nach Schätzung des schon geernteten Reises und von dem Rest 0, 242 Mu insgesamt 18 773 kg. Der Einzel-Mu-Ertrag ist also 18 478 kg.

Der unvorstellbar hohe Ertag des Frühjahrsreises ist ein Erfolg der mutigen, technischen Verbesserung, durch den sich der Stil des Kommunismus vollständig vorstellte. Nach der Untersuchung wurde das Ackerland insgesamt zehn Mal bestellbar gemacht, über 33 cm tief gepflügt und 5 Mal nacheinander gedüngt. Die Düngemittel bestanden aus 50 Tonnen Schlamm, 52.5 kg Ammoniumsulfat, 40 kg Superphosphat, 3 Tonnen flüssigem Düngermittel und 90 kg Bohnenfladen u. a.. Der Mutterboden wurde schichtweise durch das Pflügen gedüngt, sodaß jede Schicht gedüngt wurde. Die Dichte der eingesetzten Reispflanzen war schwer abzuschätzen, weil sie auf dem ganzen Boden dicht bei dicht standen. Bei der Überprüfung wurde ein Quadratmeter abgemessen und die Pflanzen gezählt. Danach wurde nach den genauen Zahlen ausgerechnet, dass das 666 m² Ackerland etwa 7.68 Millionen Ähren trug. Wenn ein Hühnerei irgendwo nach Belieben auf die Ähren gelegt wurde, rollte es nur darauf hin und her, ohne auf den Boden herunterzufallen. So dicht standen die Ähren auf diesem Ackerland!

Die Hauptursachen für den hohen Ertrag wurden nach und nach erkannt. Am Anfang haben die Menschen an dem tiefen Pflügen, an der kräftigen Düngung und der dichten Bepflanzung gezweifelt. Deshalb wurde am Anfang das Reisfeld nur 21 cm tief wie sonst gepflügt und auch wenig gedüngt. Zwischen zwei Pflanzenstämmen bestand ein Abstand von 3 cm, zwischen zwei Reihen gab es einen Abstand von 12 cm. Nachdem die Reissetzlinge etwa einen Monat später umgesetzt wurden, waren viele Wunder beim Weizenertrag in verschiedenen Landesteilen Chinas geschehen. Der Mu-Ertrag an Weizen von 2,5 Tonnen ist keine Seltenheit mehr. Das war eine große Ermutigung für diejenigen, die das Reisfeld bewirtschafteten. Sie meinten: „Wenn der Mu-Ertrag an Weizen 2,5 Tonnen erreichen kann, warum kann der Reis nicht 5 Tonnen auf einem Mu-Ackerland betragen?“ Sie waren entschlossen, einen Versuch mit einem Ertrag über 5 Tonnen Reis zu machen. Dazu haben sie entsprechende Maßnahmen ergriffen. Sie bestanden aus tiefem Umschaufeln, kräftiger Düngung und der Dichtsetzung der Pflanzen. Als die Reispflanzen schon über 33 cm hoch gewachsen waren, wurden sie trotzdem herausgezogen, damit der Acker noch einmal gepflügt werden könnte. mit einer Harke zu glätten und die Erdklumpe zu zerkleinern. . Es wurde über 33 cm tief gepflügt und nochmals gedüngt. Dann wurden die Reissetzlinge des Feldes und dazu die Reissetzlinge von anderen Reisfeldern in dieses Reisfeld eingesetzt, um dadurch eine höchste Dichte zu erreichen, sodaß kein Abstand zwischen den Reispflanzen zu finden war. Sie warn so dicht gesetzt, dass es unmöglich war, ins Feld zu gehen. Das hat für die Bewirtschaftung viele Schwierigkeiten hervorgerufen. Aber die Menschen haben sie mit kollektiver Weisheit überwunden. Z. B. konnte nachträgliche Düngung nicht ins Ackerland gebracht werden. Da haben sie sich ausgedacht, von vier Seiten am Rand des Feldes eine Graben zu graben, und durch ein Rohr das flüssige Düngemittel ins Feld zu leiten. Es wurden noch Stangen und Stöcken zur Stützung der Reises verwendet, um seine Lage beständiger zu machen. Außerdem haben sie noch gegen Dürre gekämpft.

Die Nachricht, dass die 1. Kommune Jianguo einen hohen Rekord im Reisanbau aufgestellt hatte, wurde im ganzen Kreis Macheng verbreitet. In den umliegenden Landesteilen des Kreises Macheng haben viele Menschen davon erfahren. Seit ein paar Tagen kommen etwa täglich 4000 bis 5000 Menschen aus verschiedenen Marktflecken aus dem Kreis Macheng oder aus den anderen Gebieten, um das Reisfeld zu besichtigen. Am 11. August sind Herr Zhang Ziming, Direktor des Forschungsinstituts für die Landwirtschaftswissenschaft Mittelchinas, Herr Zhang Qishan, Vizedirektor des Forschungsinstituts für die Landwirtschaftswissenschaft der Provinz Jiangxi, Herr Wang Xingwu, Vizedirektor des Forschungsinstituts für die Landwirtschaftswissenschaft der Provinz Hunan, und andere Experten und Fachleute auf diesem Gebiet, die gerade an einer Versammlung in Wuhan, Hauptstadt der Provinz Hubei, beteiligt waren, extra hierher gekommen, um das Rekordfeld zu besichtigen. Die allgemeine Meinung der Besucher lautet, dass die Weisheit der Menschen sowie die latente Energie der Natur unermeßlich groß ist.

Gegenwärtig sind Herr Wang Qiancheng, Herr Feng Fubing und andere noch mehr ermutigt. Die Kommunemitglieder haben noch mehr Antrieb bekommen. Sie sind fest entschlossen, die Methode der dichten Besetzung weiter zu verwenden, das Tiefpflügen, viel Düngen und dichte Bepflanzung fortzusetzen, die schon so erfolgreich durchgeführt wurden. Sie werden weiter entwickelt werden, damit der Spätjahresreis einen noch größeren Ertrag einbringt.

(Wuhan-Xinhua-Agentur) Telegramm vom 12. August 1958: In dem Kreis Macheng, Provinz Hubei, hat der Frühjahrsreis einen beispiellosen Reinertrag erbracht. In dem Kreis ist die Erntezeit des Reises gerade zu Ende gegangen. Nach der wiederholten Überprüfung der wahren Lage hat der Kreis einen durchschnittlichen Ertrag von 616 kg der gesamten Reisanbaufläche von 73 000 Mu( 1 Mu = 666 m²). Das ist mehr als doppelt so viel wie im letzte Jahr. Darunter haben 11 Marktflecken einen durchschnittlichen Pro-Mu-Ertrag von über 1000 kg gebrochen. In dem ganzen Kreis sind noch viele Hoch-Ertrags-Reisfelder aufgetaucht. Darunter haben 4900 Mu Reisfelder den durchschnittlichen Pro-Mu-Ertrag von 1500 bis 2500 kg. 1190 Mu Reisfelder haben einen durchschnittlichen Ertrag von 2500 bis 3500 kg. Über 530 Mu haben den durchschnittlichen Ertrag von 3500 bis wenig unter 5000 kg; über 30 Mu haben 5000 oder über 5000 kg. Darunter(?) beträgt der höchste Mu-Ertrag 18 478 kg.

Der Originaltext auf Chinesisch stammt von der Titelseite der „Volkszeitung“ vom 13. August 1958.