Warum ich mein Zuhause verließ

Ich bin eine Falun Dafa Praktizierende aus der Provinz Sichuan und begann im Juni 1998 Falun Dafa zu üben. Weil ich auf das Praktizieren von Falun Dafa bestand und die Wahrheit über die Verfolgung erzählte, ging die örtliche Polizei in meiner Heimat auf, um mich zu suchen. Ich lehnte ab, mit ihnen zu kooperieren, sodass sie meine Familienmitglieder dazubrachten, sich gegen mich zu stellen.

Sie setzten meinen Sohn unter Druck und erzählten ihm, dass sie seinen Lohn kürzen würden und ihn von seiner Arbeit als Staatsbeamten entlassen würden. Sie drohten meiner ganze Familie und all meinen Kollegen ihre Löhne vorzuenthalten. So kam es, dass sich meine Familie gegen mich und meinem Praktizieren von Falun Dafa stellte. Ich versuchte, ihnen die Wahrheit zu erklären und obwohl sie von meinem verbesserten Gesundheitszustand, der durch das Üben von Falun Gong herführte, wussten, nahmen sie nichts davon an was ich ihnen erklärte. Zu dieser Zeit erkannte ich, dass sie tief von der heimtückischen Propaganda gegen Falun Gong getäuscht worden waren. Die Politik und das Festhalten an ihren Interessen ließ sie alle Formen von Gewalt ausüben – sie schlugen mich gegen eine Mauer, versuchten mich Treppen hinunterzuwerfen, schlugen mich ins Gesicht und würgten mich mit den Händen. Die Nachbarn, die sahen, dass ich verprügelt wurde, sagten: „Ist Falun Gong wirklich so gut? Ihre zwei Söhne und ihr Ehemann behandeln Sie so herzlos, doch haben Sie nie zurück geschlagen oder sich gerächt". Egal was passierte, ich versuchte an meinem Glauben festzuhalten. Die Polizei brachte all meine Verwandten und meine Freunde zu mir mit der Absicht mich zu überzeugen. Sie versuchten es mit Geld, sie versuchten es mit Gegenständen - sie schafften es nicht, mich zu bewegen.

Eines Tages erzählte mir jemand: "Die Landesbehörde wird dich fortbringen". Seitdem mich meine Familie misshandelte, dachte ich, dass ich dies nicht akzeptieren durfte. Genau in dieser Nacht lief ich von zu Hause fort. Nach ca. 70-80 Kilometer erreichte ich einen Berg in der Nähe einer Stadt. Ich hatte keine Stelle, um zu übernachten, so legte ich mich in dieser Nacht an eine Straße. Irgendwann fand ich eine Höhle in einem Berg, wo ich wohnen konnte und etwas Gemüse zum Essen hatte. Später wohnte ich in einem Tempel. Ich ertrug viel Leid. Während ich im Tempel unterkam, musste ich jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen, kochen, den Tempel putzen, und auf den Berg gehen, um Brennholz zu holen. Doch fühlte ich mich in dieser schwierigen und schmerzhaften Zeit sicher. Als meine Familie bemerkte, dass ich weggelaufen war, suchten sie überall nach mir. Sie suchten bei meinen Verwandten und Freunden. Die örtliche Stadtverwaltung und das „Büro 610“ [Anm.: Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.] wurden eingeschalten. Sie waren sehr bestürzt. Sie mobilisierten sowohl Arbeitskräfte als auch materielle Ressourcen, um mich zu finden. Aber es nutzte nichts. Es war, als ob es in meinem Dorf 24 Stunden Mord und Totschlag gab. Am Tag gingen die Leute zu mir nach Hause und in der Nacht war das ganze Dorf erleuchtet. Einige Leute gingen nach Peking, Shanghai, Zhongqing, Leshan, und Nanjing, um nach mir zu suchen. Es wurde gesagt, dass sie einige Hundert Yuan ausgaben, [das durchschnittliche Monatsgehalt für einen städtischen Arbeiter in China beträgt 500 Yuan] um mich zu suchen. Jemand erzählte mir später, dass es einige Leute gab, die mich auch in den Bergen suchten. Was noch lächerlicher ist, dass sie jemanden fanden, der ihnen durch Handlesen sagen sollte, wo ich mich versteckte. Zehn Tage später fanden sie mich schließlich doch. Sie brachten mich zurück in meine Stadt und erlaubten mir nicht, nach Hause zu gehen. Ich wurde in ein Altenheim gebracht, wo auch schon früher Mitpraktizierende hingebracht wurden. Nach einer Woche ließen sie mich nach Hause.

Die Polizei plünderte zweimal meine Wohnung ohne irgendeine Befugnis und Rechtfertigung und sie hielten mich unter Überwachung. Die örtliche Regierung behielt 4 000 Yuan vom Lohn meines Sohnes ein. Jedes Mal wenn meine Verwandten und meine Freunde mich sahen, ärgerten sie sich über die Konsequenzen, die sie zu ertragen hatte, weil sie mich, eine Falun Dafa Praktizierende, kennen. All die Befehle von Jiang Zemin, Falun Gong Praktizierende zu vernichten und die Menschen in der Welt zu betrügen, brachten uns dieses Leid. Jiang Zemin hat Unverzeihliches angerichtet und dadurch unvorstellbares Leiden verursacht.