Verfolgung von Falun Dafa Praktizierenden im Raum Peking

(1) Gegen 21.00 Uhr des 12. Januar 2002, wurde Frau Yu in ihrer Wohnung von einer Gruppe Polizeibeamter unter der Leitung von Bai Jinlong festgenommen, weil sie den Menschen die Wahrheit über die Verfolgung gesagt hatte. Darüber hinaus wurde ihre Wohnung durchwühlt - ohne Durchsuchungsbefehl. Sie wurde ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yanqing gebracht. Frau Yu weigerte sich auf die Forderungen der Polizei einzugehen und trat in einen Hungerstreik. Drei Tage später wurde sie freigelassen.

Dann, am Morgen des 5. November 2002, nahmen der Leiter Xia Yongkun der Kangzhuan Polizeistation gemeinsam mit den Beamten Bai Jinlong, Liu Hongbo und vier anderen Frau Yu ohne rechtliche Grundlage an ihrem Arbeitsplatz fest und inhaftierten sie im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yanqing. Weil sie nicht einverstanden war, sich Fingerabdrücke nehmen und Fotos machen zu lassen, wurde sie geschlagen. Später am Nachmittag kam ein Gerichtsbeamter und verlangte von ihr, ein Urteil zu unterschreiben, in dem sie zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt wird. Weil Frau Yu Huizhen sich weigerte zu unterschreiben, fälschte der Gerichtsbeamte ihren Namen. Frau Yu Huizhen wurde am nächsten Morgen ins Tuanhe Zwangsarbeitslager im Bezirk Daxing gebracht, zusammen mit ihr vier weitere Falun Dafa Praktizierende: Frau Wang Lianyi, Frau Wang Guanglong, Frau Wang Jinlan sowie eine weitere Praktizierende, deren Name nicht bekannt ist. Sie wurden ebenfalls zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager "verurteilt".

Während der Untersuchung im Krankenhaus des Tuanhe Arbeitslagers, wurde bei Frau Yu Huizhen ein Blutdruck von über 200 festgestellt. Das Lager wagte nicht, sie aufzunehmen und so brachte die Polizei sie zurück ins Untersuchungsgefängnis im Bezirk Yanqing. Sie trat in einen Hungerstreik. Am fünften Tag des Hungerstreiks wurde sie vom Wachpersonal in Hand- und Fußschellen gelegt, um sie anschließend zur Zwangsernährung ins Bezirkskrankenhaus zu bringen. Im Krankenhaus berichtete sie den Angestellten dort über die verbrecherischen Vorgänge an ihr und anderen Praktizierenden. Um sie abzuhalten, weiterzureden, stopften ihr der führende Wachmann zusammen mit einem anderen eine Hygienebinde in den Mund und klebten ihn zu. Sie hielten ihr darüber hinaus die Nase zu, um sie vom Atmen abzuhalten. Aufgrund dieser harten Vorgehensweise verschlechterte sich Frau Yu Huizhens Gesundheit rapide. Noch in der gleichen Nacht, genau 14 Tage nach ihrer Festnahme, wurde sie freigelassen.

(2) Die Polizei der Kleinstadt Kangzhuan im Bezirk Yanqing befahl einer Gruppe von Personen Frau Wang Jinlan am 12. Januar 2002 gegen 21.00 Uhr gewaltsam aus ihrer Wohnung entführen zu lassen, weil sie die Menschen über die Verfolgung informiert hatte. Darüber hinaus plünderte die Polizei ihre Wohnung und entwendete 20.000 Yuan Bargeld [Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das monatliche Durchschnittseinkommen eines Stadtarbeits in China beträgt 500 Yuan]. Sie wurde anschließend im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yanqing inhaftiert. Weil sie nicht bereit war, mit der Polizei zusammenzuarbeiten und aus Protest in einen Hungerstreik trat, schockte der Gefängnisarzt Dr. Gao sie wiederholt mit einem Elektrostab und führte später eine Zwangsernährung durch. Frau Wang Jinlan hielt an ihren aufrichtigen Gedanken und ihrem Verhalten fest und wurde nach 20 Tagen entlassen.

Am 5. November 2002 brach die Polizei der Stadt Kangzhuan rechtswidrig in Frau Wang Jinlans Wohnung ein, schleppte sie gewaltsam weg und brachte sie ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Yanqing. Auch sie wurde geschlagen, weil sie nicht bereit war Fingerabdrücke und Fotos machen zu lassen. Und auch ihr Name wurde von einem Gerichtsbeamten gefälscht auf einer Erklärung, die sie zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilte. Frau Wang Jinlan wurde am nächsten Tag ins Tuanhe Zwangsarbeitslager im Bezirk Daxing geschickt.

(3) Der Beamte Bai Jinlong ließ Herrn Jiang Hai von einer Gruppe Polizeibeamter am 12. Januar 2002 gegen 21.00 Uhr gewaltsam aus seiner Wohnung abholen. Er wurde ins Untersuchungszentrum in Yanqing gebracht. Dort wurde er geschlagen und mit eiskaltem Wasser übergossen. Herr Jiang Hai trat in Hungerstreik um gegen diese Verfolgung zu protestieren, wurde aber daraufhin zwangsernährt.. Am 28. Tag seines Hungerstreikes wurde er freigelassen. Die Polizei in Kangzhuan, das "Büro 610" und das Dorfkomittee wollten ihn nicht gehen lassen und schickten ihn ins Kangzhuang Krankenhaus zur weiteren Drangsalierung. Herr Jiang Hai blieb dennoch aufrichtig und konnte doch nach Hause zurück kehren. Nach seiner Freilassung kamen täglich die Beamten Bai Jinlong und Zhao Dongdong, vom "Büro 610" zu seiner Wohnung um ihn zu belästigen. [Anm.: Das "Büro 610" ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]

Mehr als 20 Tage später, kamen der Beamte Li Shuangjun und zwei andere Beamte, Wang Shengli und Wang Lishi, beide vom Dorfkomittee, und brachen in Jiang Hais Wohnung ein, nahmen in gefangen und sperrten ihn ins Gehirnwäschezentrum Yanqing. Herr Jiang Hai trat für sechs Tage in Hungerstreik, danach wurde er freigelassen.

Am Morgen des 28. April 2002, gingen Zhao Dongdong und Wang Yujun vom "Büro 610" zu Jiang Hais Wohnung unter dem Vorwand, ihm einen Besuch abstatten zu wollen. Später kletterte der Beamte. Ohne Haftbefehl legten sie ihm gewaltsam Handschellen an und zerrten ihn aus seinem Bett. Herr Jiang Hai konnte nicht einmal seine Schuhe anziehen. Seine Frau ging mehrmals zur Polizei, erhielt aber keine Informationen über seinen Aufenthaltsort; statt dessen wurde sie von Ding Guangming, dem Leiter der Kangzhuan Polizeistation geschlagen und weggebracht. Mehr als einen Monat später fand Jiang Hais Frau heraus, dass ihr Mann im Untersuchungsgefängnis Fengtai, Beijing, inhaftiert war. Herr Jiang Hai trat während seiner Inhaftierung in Hungerstreik und wurde vom "Büro 610" in seinen Heimatort zurückgebracht. Das "Büro 610" wollte ihn Erklärungen zum Widerrufen seines Glaubens unterzeichnen lassen, aber Jiang Hai verweigerte das. So schickten sie ihn wieder ins Untersuchungsgefängnis im Bezirk Yanqing. Herr Jiang Hai trat wieder in Hungerstreik, dieses Mal fünf Monate lang und er wurde während dieser Zeit auch ins Pekinger Untersuchungsgefängnis verlegt. Am 27. September 2002, ohne seine Familie darüber informiert zu haben, veranstaltete der Volksgerichtshof im Bezirk Yanqing einen rechtswidrigen Prozess und verurteilte Jiang Hai zu 9 Jahren Gefängnis. Herr Jiang Hai reichte Petition ein bei der Volksstaatsanwaltschaft in Bezirk Yanqing, sein Gesuch wurde jedoch abgelehnt. Am 16. 2002, wurde Herr Jiang Hai im Qinghe Farm's Qianjin Gefängnis in der Stadt Tianjin (in der Nähe von Peking) inhaftiert. Später wurde bekannt, dass Herr Jiang Hai wieder ins Untersuchungsgefängnis in Yanqing zurückgeschickt worden war, weil er wieder in Hungerstreik getreten war. Sein derzeitiger Aufenthaltsort und Zustand sind nicht bekannt.

Es folgt eine Liste derjenigen Personen, die sich direkt an der Verfolgung der Falun Dafa Praktizierenden im Bezirk Yanqing beteiligt haben:

Polizeistation Kangzhuang:

Leiter: Ding Guangming, Xia Yongkun

Polizeibeamte: Bai Jinlong, Li Shuangjun, Liu Hongbo

"Büro 610" Kangzhuan: Zhao Dongdong, Wang Yujun

Für Frau Jiang Hais Wohnort zuständiges Dorfkomittee: Wang Shengli, Wang Lishi

Untersuchungsgefängnis im Bezirk Yanqing: Gefängnisarzt Gao

Liu, stellvertr. Leiter der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Yanqing


Personal des Gerichtes im Bezirk Yangqing, die Frau Jiang Hai rechtswidrig verurteilten:

Richter: Liu Junyan

Staatsanwalt: An Ruihua

Ausführender Staatsanwalt: Zhao Jian

Gerichtsbeamter: Yang Beihui